Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.frieren kann. Die anderen Sachen die in der Schach¬ Da sie noch ein Weilchen mit den Kindern geredet "Habe acht, Sanna," sagte sie, "daß du nicht Die Großmutter küßte beide Kinder auf die Wan¬ Die Kinder gingen an den Eistäfelchen neben den Als sie auf den Anhöhen gingen, wo, wie gesagt "Siehst du, Sanna," sagte der Knabe, "ich habe frieren kann. Die anderen Sachen die in der Schach¬ Da ſie noch ein Weilchen mit den Kindern geredet „Habe acht, Sanna,“ ſagte ſie, „daß du nicht Die Großmutter küßte beide Kinder auf die Wan¬ Die Kinder gingen an den Eistäfelchen neben den Als ſie auf den Anhöhen gingen, wo, wie geſagt „Siehſt du, Sanna,“ ſagte der Knabe, „ich habe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="42"/> frieren kann. Die anderen Sachen die in der Schach¬<lb/> tel und in den Papieren im Ränzchen ſind, bringt<lb/> unverſehrt nach Hauſe.“</p><lb/> <p>Da ſie noch ein Weilchen mit den Kindern geredet<lb/> hatte, ſagte ſie, daß ſie gehen ſollten.</p><lb/> <p>„Habe acht, Sanna,“ ſagte ſie, „daß du nicht<lb/> frierſt, erhize dich nicht; und daß ihr nicht über die<lb/> Wieſen hinauf und unter den Bäumen lauft. Etwa<lb/> kömmt gegen Abend ein Wind, da müßt ihr lang¬<lb/> ſamer gehen. Grüſſet Vater und Mutter, und ſagt,<lb/> ſie ſollen recht glükliche Feiertage haben.“</p><lb/> <p>Die Großmutter küßte beide Kinder auf die Wan¬<lb/> gen, und ſchob ſie durch die Thür hinaus. Nichts deſto<lb/> weniger ging ſie aber auch ſelber mit, geleitete ſie durch<lb/> den Garten, ließ ſie durch das Hinterpförtchen hinaus,<lb/> ſchloß wieder, und ging in das Haus zurük.</p><lb/> <p>Die Kinder gingen an den Eistäfelchen neben den<lb/> Werken des Großvaters vorbei, ſie gingen durch die<lb/> Millsdorfer Felder, und wendeten ſich gegen die Wie¬<lb/> ſen hinan.</p><lb/> <p>Als ſie auf den Anhöhen gingen, wo, wie geſagt<lb/> wurde, zerſtreute Bäume und Gebüſchgruppen ſtan¬<lb/> den, fielen äußerſt langſam einzelne Schneefloken.</p><lb/> <p>„Siehſt du, Sanna,“ ſagte der Knabe, „ich habe<lb/> es gleich gedacht, daß wir Schnee bekommen; weißt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0053]
frieren kann. Die anderen Sachen die in der Schach¬
tel und in den Papieren im Ränzchen ſind, bringt
unverſehrt nach Hauſe.“
Da ſie noch ein Weilchen mit den Kindern geredet
hatte, ſagte ſie, daß ſie gehen ſollten.
„Habe acht, Sanna,“ ſagte ſie, „daß du nicht
frierſt, erhize dich nicht; und daß ihr nicht über die
Wieſen hinauf und unter den Bäumen lauft. Etwa
kömmt gegen Abend ein Wind, da müßt ihr lang¬
ſamer gehen. Grüſſet Vater und Mutter, und ſagt,
ſie ſollen recht glükliche Feiertage haben.“
Die Großmutter küßte beide Kinder auf die Wan¬
gen, und ſchob ſie durch die Thür hinaus. Nichts deſto
weniger ging ſie aber auch ſelber mit, geleitete ſie durch
den Garten, ließ ſie durch das Hinterpförtchen hinaus,
ſchloß wieder, und ging in das Haus zurük.
Die Kinder gingen an den Eistäfelchen neben den
Werken des Großvaters vorbei, ſie gingen durch die
Millsdorfer Felder, und wendeten ſich gegen die Wie¬
ſen hinan.
Als ſie auf den Anhöhen gingen, wo, wie geſagt
wurde, zerſtreute Bäume und Gebüſchgruppen ſtan¬
den, fielen äußerſt langſam einzelne Schneefloken.
„Siehſt du, Sanna,“ ſagte der Knabe, „ich habe
es gleich gedacht, daß wir Schnee bekommen; weißt
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