Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Stolberg sei ein Mann! Ströme wieder, Gesang! Ström', ich beschwöre dich bei deiner Kraft! Denn die heimische Laube Der seligen Göttin Blühet unter den Sternen nicht! Himlische Urschönheit! Oder wie nennen die Unsterblichen dich, Welche besser noch dich kennen, als Homer, Plato, Klopstock und Ossian? Bist du der olympischen Tugend Schwester? oder sie selbst? Selige Bewohner des Lichts, Welche sich sonnen in deinem Stral, Und mit schwellendem Segel Schiffen auf der Wahrheit unendlichem Oceanus! Weise der Erde Stehn am sandigen Ufer, Freun sich, wie Kinder, Wenn die kleine Kentniß Zappelt an der Angel schwankendem Rohr! Stolberg ſei ein Mann! Stroͤme wieder, Geſang! Stroͤm’, ich beſchwoͤre dich bei deiner Kraft! Denn die heimiſche Laube Der ſeligen Goͤttin Bluͤhet unter den Sternen nicht! Himliſche Urſchoͤnheit! Oder wie nennen die Unſterblichen dich, Welche beſſer noch dich kennen, als Homer, Plato, Klopſtock und Oſſian? Biſt du der olympiſchen Tugend Schweſter? oder ſie ſelbſt? Selige Bewohner des Lichts, Welche ſich ſonnen in deinem Stral, Und mit ſchwellendem Segel Schiffen auf der Wahrheit unendlichem Oceanus! Weiſe der Erde Stehn am ſandigen Ufer, Freun ſich, wie Kinder, Wenn die kleine Kentniß Zappelt an der Angel ſchwankendem Rohr! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0162" n="152"/> <lg n="5"> <l>Stolberg ſei ein Mann!</l><lb/> <l>Stroͤme wieder, Geſang!</l><lb/> <l>Stroͤm’, ich beſchwoͤre dich bei deiner Kraft!</l><lb/> <l>Denn die heimiſche Laube</l><lb/> <l>Der ſeligen Goͤttin</l><lb/> <l>Bluͤhet unter den Sternen nicht!</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Himliſche Urſchoͤnheit!</l><lb/> <l>Oder wie nennen die Unſterblichen dich,</l><lb/> <l>Welche beſſer noch dich kennen, als Homer,</l><lb/> <l>Plato, Klopſtock und Oſſian?</l><lb/> <l>Biſt du der olympiſchen Tugend</l><lb/> <l>Schweſter? oder ſie ſelbſt?</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Selige Bewohner des Lichts,</l><lb/> <l>Welche ſich ſonnen in deinem Stral,</l><lb/> <l>Und mit ſchwellendem Segel</l><lb/> <l>Schiffen auf der Wahrheit unendlichem Oceanus!</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Weiſe der Erde</l><lb/> <l>Stehn am ſandigen Ufer,</l><lb/> <l>Freun ſich, wie Kinder,</l><lb/> <l>Wenn die kleine Kentniß</l><lb/> <l>Zappelt an der Angel ſchwankendem Rohr!</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [152/0162]
Stolberg ſei ein Mann!
Stroͤme wieder, Geſang!
Stroͤm’, ich beſchwoͤre dich bei deiner Kraft!
Denn die heimiſche Laube
Der ſeligen Goͤttin
Bluͤhet unter den Sternen nicht!
Himliſche Urſchoͤnheit!
Oder wie nennen die Unſterblichen dich,
Welche beſſer noch dich kennen, als Homer,
Plato, Klopſtock und Oſſian?
Biſt du der olympiſchen Tugend
Schweſter? oder ſie ſelbſt?
Selige Bewohner des Lichts,
Welche ſich ſonnen in deinem Stral,
Und mit ſchwellendem Segel
Schiffen auf der Wahrheit unendlichem Oceanus!
Weiſe der Erde
Stehn am ſandigen Ufer,
Freun ſich, wie Kinder,
Wenn die kleine Kentniß
Zappelt an der Angel ſchwankendem Rohr!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |