Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Lächeln, wie Kinder, Ueber den weissen Schaum Und die bunte Blase, Ehe sie am Gestade zerplazt! Lieber wall' ich am Ufer, Ruhig und Gedankenvoll! So hört doch mein Ohr Der ernsten Wogen rauschenden Fall! Es spähet mein Blick Die Argo, die einst Zum reineren Golde mich führt! Schweig indessen, Gesang! Bis du einst der Göttin, Wie die Donau der Sonne, Von ihrem Glanze golden und roth, Freudig und donnernd entgegen strömst. Laͤcheln, wie Kinder, Ueber den weiſſen Schaum Und die bunte Blaſe, Ehe ſie am Geſtade zerplazt! Lieber wall’ ich am Ufer, Ruhig und Gedankenvoll! So hoͤrt doch mein Ohr Der ernſten Wogen rauſchenden Fall! Es ſpaͤhet mein Blick Die Argo, die einſt Zum reineren Golde mich fuͤhrt! Schweig indeſſen, Geſang! Bis du einſt der Goͤttin, Wie die Donau der Sonne, Von ihrem Glanze golden und roth, Freudig und donnernd entgegen ſtroͤmſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0163" n="153"/> <lg n="9"> <l>Laͤcheln, wie Kinder,</l><lb/> <l>Ueber den weiſſen Schaum</l><lb/> <l>Und die bunte Blaſe,</l><lb/> <l>Ehe ſie am Geſtade zerplazt!</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Lieber wall’ ich am Ufer,</l><lb/> <l>Ruhig und Gedankenvoll!</l><lb/> <l>So hoͤrt doch mein Ohr</l><lb/> <l>Der ernſten Wogen rauſchenden Fall!</l><lb/> <l>Es ſpaͤhet mein Blick</l><lb/> <l>Die Argo, die einſt</l><lb/> <l>Zum reineren Golde mich fuͤhrt!</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Schweig indeſſen, Geſang!</l><lb/> <l>Bis du einſt der Goͤttin,</l><lb/> <l>Wie die Donau der Sonne,</l><lb/> <l>Von ihrem Glanze golden und roth,</l><lb/> <l>Freudig und donnernd entgegen ſtroͤmſt.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [153/0163]
Laͤcheln, wie Kinder,
Ueber den weiſſen Schaum
Und die bunte Blaſe,
Ehe ſie am Geſtade zerplazt!
Lieber wall’ ich am Ufer,
Ruhig und Gedankenvoll!
So hoͤrt doch mein Ohr
Der ernſten Wogen rauſchenden Fall!
Es ſpaͤhet mein Blick
Die Argo, die einſt
Zum reineren Golde mich fuͤhrt!
Schweig indeſſen, Geſang!
Bis du einſt der Goͤttin,
Wie die Donau der Sonne,
Von ihrem Glanze golden und roth,
Freudig und donnernd entgegen ſtroͤmſt.
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