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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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Und es riefen die Knaben, es kam sie zu hören
der Hirte;

Und es sangen die Knaben, entscheiden wolte der
Hirte.

Erst begann, so fiel ihm das Loos, der Sänger
Menalkas,

Dann erwiederte Daphnis im Wechselgesange der
Hirten,

Singend ein ländliches Lied. Nun scholl die
Stimme Menalkas:

Menalkas.
Thäler und Ströme, Göttergeschlecht! wenn je-
mal Menalkas,

Flötenkundig, ein Lied sang, ein liebliches
Lied;

O so weidet nach ihrem Gelüsten die Lämmlein,
und treibet

Daphnis die Kälber herzu, find' er die Fülle,
wie ich!
Daphnis.
Quellen und Kräuter, süsse Gewächse! wenn
ähnlich dem Liede,

Und es riefen die Knaben, es kam ſie zu hoͤren
der Hirte;

Und es ſangen die Knaben, entſcheiden wolte der
Hirte.

Erſt begann, ſo fiel ihm das Loos, der Saͤnger
Menalkas,

Dann erwiederte Daphnis im Wechſelgeſange der
Hirten,

Singend ein laͤndliches Lied. Nun ſcholl die
Stimme Menalkas:

Menalkas.
Thaͤler und Stroͤme, Goͤttergeſchlecht! wenn je-
mal Menalkas,

Floͤtenkundig, ein Lied ſang, ein liebliches
Lied;

O ſo weidet nach ihrem Geluͤſten die Laͤmmlein,
und treibet

Daphnis die Kaͤlber herzu, find’ er die Fuͤlle,
wie ich!
Daphnis.
Quellen und Kraͤuter, ſuͤſſe Gewaͤchſe! wenn
aͤhnlich dem Liede,
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[215/0229] Und es riefen die Knaben, es kam ſie zu hoͤren der Hirte; Und es ſangen die Knaben, entſcheiden wolte der Hirte. Erſt begann, ſo fiel ihm das Loos, der Saͤnger Menalkas, Dann erwiederte Daphnis im Wechſelgeſange der Hirten, Singend ein laͤndliches Lied. Nun ſcholl die Stimme Menalkas: Menalkas. Thaͤler und Stroͤme, Goͤttergeſchlecht! wenn je- mal Menalkas, Floͤtenkundig, ein Lied ſang, ein liebliches Lied; O ſo weidet nach ihrem Geluͤſten die Laͤmmlein, und treibet Daphnis die Kaͤlber herzu, find’ er die Fuͤlle, wie ich! Daphnis. Quellen und Kraͤuter, ſuͤſſe Gewaͤchſe! wenn aͤhnlich dem Liede,

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/229>, abgerufen am 17.05.2024.