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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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"Von ganzer Seele lieb' ich dich
O Jüngling! aber doch
Sträubt sich mein jungfräulich Gefühl
Beim raschen Vorsaz noch.
Du kennst die arge Welt; du weist
Wie im Triumphe sie
Mir Stand, und Ehr', und Tugend nimt,
Wenn ich mit dir entflieh." --
"O Mädchen, was ist uns die Welt?
Laß immerhin sie schrein;
Dein Beifall nur, mein Beifall nur
Soll unser Richter sein!
Und keiner deines Stammes soll
Vernehmen deine That,
Bis uns des Priesters Segenshand
Zur Eh' geweihet hat.
„Von ganzer Seele lieb’ ich dich
O Juͤngling! aber doch
Straͤubt ſich mein jungfraͤulich Gefuͤhl
Beim raſchen Vorſaz noch.
Du kennſt die arge Welt; du weiſt
Wie im Triumphe ſie
Mir Stand, und Ehr’, und Tugend nimt,
Wenn ich mit dir entflieh.„ —
„O Maͤdchen, was iſt uns die Welt?
Laß immerhin ſie ſchrein;
Dein Beifall nur, mein Beifall nur
Soll unſer Richter ſein!
Und keiner deines Stammes ſoll
Vernehmen deine That,
Bis uns des Prieſters Segenshand
Zur Eh’ geweihet hat.
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[78/0088] „Von ganzer Seele lieb’ ich dich O Juͤngling! aber doch Straͤubt ſich mein jungfraͤulich Gefuͤhl Beim raſchen Vorſaz noch. Du kennſt die arge Welt; du weiſt Wie im Triumphe ſie Mir Stand, und Ehr’, und Tugend nimt, Wenn ich mit dir entflieh.„ — „O Maͤdchen, was iſt uns die Welt? Laß immerhin ſie ſchrein; Dein Beifall nur, mein Beifall nur Soll unſer Richter ſein! Und keiner deines Stammes ſoll Vernehmen deine That, Bis uns des Prieſters Segenshand Zur Eh’ geweihet hat.

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/88>, abgerufen am 04.12.2024.