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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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Fläche hervor. Das Lustschloß, welches eine
dreyeckige Form hat, ist durchaus in gothischem
Geschmack gebaut, mit alten gothischen Verzie-
rungen, hohen Fenstern, bemalten Scheiben,
kleinen Thürnen. Das Innere desselben wird
durch eine äußerst vortreffliche Gemäldesamm-
lung aller um das Jahr 1775 in Europa herr-
schenden Fürstenfamilien merkwürdig, die größ-
tentheils von den Höfen selbst hieher geschenkt ist
und unter welchen sich Meisterstücke vom ersten
Range befinden. Der Schloßplatz ist mit den
Wohnungen der Schloßbedienten umgeben und
hat eine kleine gothische Kirche. Die umliegende
Gegend, so weit sie zum Gebiet gehört, ist
großentheils wie ein englischer Garten einge-
richtet.

Auf dem Verfolg unsers Weges kommen wir
durch ein deutsches Dorf, welches, nach der
Zahl seiner Häuser, die Kolonie der Zwey
und Zwanziger
genannt wird; und nun
setzen wir unsere Reise, ohne weiter auf einen
interessanten Gegenstand zu stoßen, zwey und
zwanzig Werste bis an das erste aller kaiserlichen
Lustschlösser fort.


Flaͤche hervor. Das Luſtſchloß, welches eine
dreyeckige Form hat, iſt durchaus in gothiſchem
Geſchmack gebaut, mit alten gothiſchen Verzie-
rungen, hohen Fenſtern, bemalten Scheiben,
kleinen Thuͤrnen. Das Innere deſſelben wird
durch eine aͤußerſt vortreffliche Gemaͤldeſamm-
lung aller um das Jahr 1775 in Europa herr-
ſchenden Fuͤrſtenfamilien merkwuͤrdig, die groͤß-
tentheils von den Hoͤfen ſelbſt hieher geſchenkt iſt
und unter welchen ſich Meiſterſtuͤcke vom erſten
Range befinden. Der Schloßplatz iſt mit den
Wohnungen der Schloßbedienten umgeben und
hat eine kleine gothiſche Kirche. Die umliegende
Gegend, ſo weit ſie zum Gebiet gehoͤrt, iſt
großentheils wie ein engliſcher Garten einge-
richtet.

Auf dem Verfolg unſers Weges kommen wir
durch ein deutſches Dorf, welches, nach der
Zahl ſeiner Haͤuſer, die Kolonie der Zwey
und Zwanziger
genannt wird; und nun
ſetzen wir unſere Reiſe, ohne weiter auf einen
intereſſanten Gegenſtand zu ſtoßen, zwey und
zwanzig Werſte bis an das erſte aller kaiſerlichen
Luſtſchloͤſſer fort.


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[93/0127] Flaͤche hervor. Das Luſtſchloß, welches eine dreyeckige Form hat, iſt durchaus in gothiſchem Geſchmack gebaut, mit alten gothiſchen Verzie- rungen, hohen Fenſtern, bemalten Scheiben, kleinen Thuͤrnen. Das Innere deſſelben wird durch eine aͤußerſt vortreffliche Gemaͤldeſamm- lung aller um das Jahr 1775 in Europa herr- ſchenden Fuͤrſtenfamilien merkwuͤrdig, die groͤß- tentheils von den Hoͤfen ſelbſt hieher geſchenkt iſt und unter welchen ſich Meiſterſtuͤcke vom erſten Range befinden. Der Schloßplatz iſt mit den Wohnungen der Schloßbedienten umgeben und hat eine kleine gothiſche Kirche. Die umliegende Gegend, ſo weit ſie zum Gebiet gehoͤrt, iſt großentheils wie ein engliſcher Garten einge- richtet. Auf dem Verfolg unſers Weges kommen wir durch ein deutſches Dorf, welches, nach der Zahl ſeiner Haͤuſer, die Kolonie der Zwey und Zwanziger genannt wird; und nun ſetzen wir unſere Reiſe, ohne weiter auf einen intereſſanten Gegenſtand zu ſtoßen, zwey und zwanzig Werſte bis an das erſte aller kaiſerlichen Luſtſchloͤſſer fort.

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/127>, abgerufen am 23.11.2024.