Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.Zarskoje Selo, der bestimmte Sommer- Wir befinden uns jetzt im Angesicht dieses Zarskoje Selo, der beſtimmte Sommer- Wir befinden uns jetzt im Angeſicht dieſes <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0128" n="94"/> <p><hi rendition="#g">Zarskoje Selo</hi>, der beſtimmte Sommer-<lb/> aufenthalt <hi rendition="#g">Katharinens der Zweyten</hi>,<lb/> liegt in einer offnen, anmuthigen, durch kleine<lb/> Huͤgel und Waldparthien abwechſelnden Gegend.<lb/> Der Flaͤchenraum des ganzen Schloßgebiets be-<lb/> traͤgt 420,000 Quadratklafter. Seine Entſte-<lb/> hung iſt dieſer Fuͤrſtenſitz der Kaiſerinn <hi rendition="#g">Katha-<lb/> rina der Erſten</hi> und ſeine Erweiterung und<lb/> Verſchoͤnerung der Kaiſerinn <hi rendition="#g">Eliſabeth</hi> ſchul-<lb/> dig; aber ſeine geſchmackvolle Vollendung und<lb/> den groͤßten Theil ſeiner jetzigen Pracht verdankt<lb/> er der ſchoͤpferiſchen Regierung <hi rendition="#g">Katharinens<lb/> der Zweyten</hi>.</p><lb/> <p>Wir befinden uns jetzt im Angeſicht dieſes<lb/> Schloſſes, in einem kleinen Walde. Zur Linken<lb/> haben wir die Mauer des Thiergartens und vor<lb/> uns den Eingang von der petersburgiſchen Seite.<lb/> Er beſteht aus zwey von Moostufſtein in der<lb/> Form von Ruinen aufgefuͤhrten Portalen, deren<lb/> eines ein chineſiſches Wachthaus hat. Wir tre-<lb/> ten durch dieſen Eingang in den Schloßplatz und<lb/> ſehen zur Rechten den Garten und zur Linken<lb/> ein chineſiſches Dorf, durch welches der Weg<lb/> uͤber eine chineſiſche Bruͤcke in den Thiergarten<lb/> fuͤhrt. Vor uns haben wir die Straße nach der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0128]
Zarskoje Selo, der beſtimmte Sommer-
aufenthalt Katharinens der Zweyten,
liegt in einer offnen, anmuthigen, durch kleine
Huͤgel und Waldparthien abwechſelnden Gegend.
Der Flaͤchenraum des ganzen Schloßgebiets be-
traͤgt 420,000 Quadratklafter. Seine Entſte-
hung iſt dieſer Fuͤrſtenſitz der Kaiſerinn Katha-
rina der Erſten und ſeine Erweiterung und
Verſchoͤnerung der Kaiſerinn Eliſabeth ſchul-
dig; aber ſeine geſchmackvolle Vollendung und
den groͤßten Theil ſeiner jetzigen Pracht verdankt
er der ſchoͤpferiſchen Regierung Katharinens
der Zweyten.
Wir befinden uns jetzt im Angeſicht dieſes
Schloſſes, in einem kleinen Walde. Zur Linken
haben wir die Mauer des Thiergartens und vor
uns den Eingang von der petersburgiſchen Seite.
Er beſteht aus zwey von Moostufſtein in der
Form von Ruinen aufgefuͤhrten Portalen, deren
eines ein chineſiſches Wachthaus hat. Wir tre-
ten durch dieſen Eingang in den Schloßplatz und
ſehen zur Rechten den Garten und zur Linken
ein chineſiſches Dorf, durch welches der Weg
uͤber eine chineſiſche Bruͤcke in den Thiergarten
fuͤhrt. Vor uns haben wir die Straße nach der
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