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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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medizinische Kollegium und das Opern-
haus
. Dieses letztere ist ein großes massives
Gebäude in edlem einfachem Stil, bey dessen
Erbauung auf alle Erfordernisse seiner Bestim-
mung Rücksicht genommen ist. Es steht auf
einem sehr großen, freyen, gutumbauten und
durch seine Regelmäßigkeit in die Augen fal-
lenden Platz, der von dem Nikolaikanal durch-
schnitten wird. Da dieses Theater zunächst
für große Opern bestimmt ist, so sind die in-
nern Einrichtungen diesem Zweck entsprechend,
und es ist mit allen Maschinerien hinlänglich
versehen. Der Saal für die Zuschauer hat
vier Reihen Logen, die aber zum Theil nicht
vortheilhaft angelegt sind; das Parterre wird
durch die kaiserliche Loge in die Hälfte getheilt,
wodurch ein zweytes über derselben befindliches
Parterre entsteht. Der ganze Saal kann über
dreytausend Menschen fassen. Für den mögli-
chen Fall einer Feuersgefahr sind acht Treppen
und sechzehn Ausgänge vorhanden und unter
dem Dach sind vier große Wasserbehälter und
mehrere Schläuche und Pumpen angebracht.

In dem Bezirk dieses Stadttheils liegen
zwey der merkwürdigsten griechischen Kirchen.

mediziniſche Kollegium und das Opern-
haus
. Dieſes letztere iſt ein großes maſſives
Gebaͤude in edlem einfachem Stil, bey deſſen
Erbauung auf alle Erforderniſſe ſeiner Beſtim-
mung Ruͤckſicht genommen iſt. Es ſteht auf
einem ſehr großen, freyen, gutumbauten und
durch ſeine Regelmaͤßigkeit in die Augen fal-
lenden Platz, der von dem Nikolaikanal durch-
ſchnitten wird. Da dieſes Theater zunaͤchſt
fuͤr große Opern beſtimmt iſt, ſo ſind die in-
nern Einrichtungen dieſem Zweck entſprechend,
und es iſt mit allen Maſchinerien hinlaͤnglich
verſehen. Der Saal fuͤr die Zuſchauer hat
vier Reihen Logen, die aber zum Theil nicht
vortheilhaft angelegt ſind; das Parterre wird
durch die kaiſerliche Loge in die Haͤlfte getheilt,
wodurch ein zweytes uͤber derſelben befindliches
Parterre entſteht. Der ganze Saal kann uͤber
dreytauſend Menſchen faſſen. Fuͤr den moͤgli-
chen Fall einer Feuersgefahr ſind acht Treppen
und ſechzehn Ausgaͤnge vorhanden und unter
dem Dach ſind vier große Waſſerbehaͤlter und
mehrere Schlaͤuche und Pumpen angebracht.

In dem Bezirk dieſes Stadttheils liegen
zwey der merkwuͤrdigſten griechiſchen Kirchen.

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[56/0090] mediziniſche Kollegium und das Opern- haus. Dieſes letztere iſt ein großes maſſives Gebaͤude in edlem einfachem Stil, bey deſſen Erbauung auf alle Erforderniſſe ſeiner Beſtim- mung Ruͤckſicht genommen iſt. Es ſteht auf einem ſehr großen, freyen, gutumbauten und durch ſeine Regelmaͤßigkeit in die Augen fal- lenden Platz, der von dem Nikolaikanal durch- ſchnitten wird. Da dieſes Theater zunaͤchſt fuͤr große Opern beſtimmt iſt, ſo ſind die in- nern Einrichtungen dieſem Zweck entſprechend, und es iſt mit allen Maſchinerien hinlaͤnglich verſehen. Der Saal fuͤr die Zuſchauer hat vier Reihen Logen, die aber zum Theil nicht vortheilhaft angelegt ſind; das Parterre wird durch die kaiſerliche Loge in die Haͤlfte getheilt, wodurch ein zweytes uͤber derſelben befindliches Parterre entſteht. Der ganze Saal kann uͤber dreytauſend Menſchen faſſen. Fuͤr den moͤgli- chen Fall einer Feuersgefahr ſind acht Treppen und ſechzehn Ausgaͤnge vorhanden und unter dem Dach ſind vier große Waſſerbehaͤlter und mehrere Schlaͤuche und Pumpen angebracht. In dem Bezirk dieſes Stadttheils liegen zwey der merkwuͤrdigſten griechiſchen Kirchen.

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/90>, abgerufen am 25.11.2024.