sonders in der Geschichte vortreflich versehen. Die Zahl der Bände beläuft sich auf 28,000. -- Die Handbibliothek des Großfürsten verdankt ihr Daseyn der Wahl und dem Ge- schmack ihres Besitzers, und enthält, vorzüg- lich im Fach der neuern ausländischen -- auch deutschen -- Litteratur, einen schätzbaren Vor- rath, der mit jedem Jahre gewinnt.
Unter den Privatbibliotheken der Großen und der Liebhaber sind viele von solchem Umfange und Werth, daß sie die Auf- merksamkeit des Litteratoren in hohem Grade verdienen. Es wäre sehr zu wünschen, daß die Besitzer dieser kostbaren Sammlungen, der edlen Liberalität mit welcher sie solche gemein- nützig zu machen suchen, dadurch ein Verdienst mehr gäben, daß sie wohl geordnete Verzeich- nisse derselben drucken ließen. Wie manches seltne und wichtige Buch, das der Kenner vergebens sucht, enthalten diese Depots, un- gekannt und ungenützt. -- Zu den nennens- würdigsten Schätzen dieser Art gehören die Bibliotheken der Grafen Tschernischew, Stroganow, Schuwalow, der Fürstinn Daschkaw, des Geheimenraths Bezkoi,
ſonders in der Geſchichte vortreflich verſehen. Die Zahl der Baͤnde belaͤuft ſich auf 28,000. — Die Handbibliothek des Großfuͤrſten verdankt ihr Daſeyn der Wahl und dem Ge- ſchmack ihres Beſitzers, und enthaͤlt, vorzuͤg- lich im Fach der neuern auslaͤndiſchen — auch deutſchen — Litteratur, einen ſchaͤtzbaren Vor- rath, der mit jedem Jahre gewinnt.
Unter den Privatbibliotheken der Großen und der Liebhaber ſind viele von ſolchem Umfange und Werth, daß ſie die Auf- merkſamkeit des Litteratoren in hohem Grade verdienen. Es waͤre ſehr zu wuͤnſchen, daß die Beſitzer dieſer koſtbaren Sammlungen, der edlen Liberalitaͤt mit welcher ſie ſolche gemein- nuͤtzig zu machen ſuchen, dadurch ein Verdienſt mehr gaͤben, daß ſie wohl geordnete Verzeich- niſſe derſelben drucken ließen. Wie manches ſeltne und wichtige Buch, das der Kenner vergebens ſucht, enthalten dieſe Depots, un- gekannt und ungenuͤtzt. — Zu den nennens- wuͤrdigſten Schaͤtzen dieſer Art gehoͤren die Bibliotheken der Grafen Tſcherniſchew, Stroganow, Schuwalow, der Fuͤrſtinn Daſchkaw, des Geheimenraths Bezkoi,
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ſonders in der Geſchichte vortreflich verſehen.
Die Zahl der Baͤnde belaͤuft ſich auf 28,000. —
Die Handbibliothek des Großfuͤrſten
verdankt ihr Daſeyn der Wahl und dem Ge-
ſchmack ihres Beſitzers, und enthaͤlt, vorzuͤg-
lich im Fach der neuern auslaͤndiſchen — auch
deutſchen — Litteratur, einen ſchaͤtzbaren Vor-
rath, der mit jedem Jahre gewinnt.
Unter den Privatbibliotheken der
Großen und der Liebhaber ſind viele von
ſolchem Umfange und Werth, daß ſie die Auf-
merkſamkeit des Litteratoren in hohem Grade
verdienen. Es waͤre ſehr zu wuͤnſchen, daß
die Beſitzer dieſer koſtbaren Sammlungen, der
edlen Liberalitaͤt mit welcher ſie ſolche gemein-
nuͤtzig zu machen ſuchen, dadurch ein Verdienſt
mehr gaͤben, daß ſie wohl geordnete Verzeich-
niſſe derſelben drucken ließen. Wie manches
ſeltne und wichtige Buch, das der Kenner
vergebens ſucht, enthalten dieſe Depots, un-
gekannt und ungenuͤtzt. — Zu den nennens-
wuͤrdigſten Schaͤtzen dieſer Art gehoͤren die
Bibliotheken der Grafen Tſcherniſchew,
Stroganow, Schuwalow, der Fuͤrſtinn
Daſchkaw, des Geheimenraths Bezkoi,
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/127>, abgerufen am 23.11.2024.
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