Wir beschließen diese Musterung, um uns jetzt mit den merkwürdigsten Sammlungen der Natur- und Kunstseltenheiten be- kannt zu machen, deren Schätze unsere Auf- merksamkeit in noch höherem Grade verdienen, weil die Residenz in dieser Rücksicht mit den vorzüglichsten wissenschaftlichen Depots in Eu- ropa wetteifern kann.
Das Museum der Akademie der Wissenschaften, die Krone aller Institute dieser Gattung, datirt seinen Ursprung, wie die mit demselben verbundene Bibliothek, aus der Regierungsepoke des unsterblichen Kaisers, von dessen Liebe für die Wissenschaften so viele andre Anstalten zeugen. Während seiner ersten Reise kaufte Peter der Große einige Na- turalien in Holland auf, die zuerst nach Mos- kau, und hernach, mit den dort vorhandenen Präparaten der Oberapotheke bereichert, nach St. Petersburg gebracht wurden. Gleich die ersten Vermehrungen, welche diese junge Samm- lung erhielt, legten den Grund zu ihrer nach- maligen Vollkommenheit; das Kabinet, wel- ches der Kaiser von dem Apotheker Seba in Amsterdam für 15,000 holländische Gulden er-
Zweiter Theil. H
Wir beſchließen dieſe Muſterung, um uns jetzt mit den merkwuͤrdigſten Sammlungen der Natur- und Kunſtſeltenheiten be- kannt zu machen, deren Schaͤtze unſere Auf- merkſamkeit in noch hoͤherem Grade verdienen, weil die Reſidenz in dieſer Ruͤckſicht mit den vorzuͤglichſten wiſſenſchaftlichen Depots in Eu- ropa wetteifern kann.
Das Muſeum der Akademie der Wiſſenſchaften, die Krone aller Inſtitute dieſer Gattung, datirt ſeinen Urſprung, wie die mit demſelben verbundene Bibliothek, aus der Regierungsepoke des unſterblichen Kaiſers, von deſſen Liebe fuͤr die Wiſſenſchaften ſo viele andre Anſtalten zeugen. Waͤhrend ſeiner erſten Reiſe kaufte Peter der Große einige Na- turalien in Holland auf, die zuerſt nach Mos- kau, und hernach, mit den dort vorhandenen Praͤparaten der Oberapotheke bereichert, nach St. Petersburg gebracht wurden. Gleich die erſten Vermehrungen, welche dieſe junge Samm- lung erhielt, legten den Grund zu ihrer nach- maligen Vollkommenheit; das Kabinet, wel- ches der Kaiſer von dem Apotheker Seba in Amſterdam fuͤr 15,000 hollaͤndiſche Gulden er-
Zweiter Theil. H
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Wir beſchließen dieſe Muſterung, um uns
jetzt mit den merkwuͤrdigſten Sammlungen
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kannt zu machen, deren Schaͤtze unſere Auf-
merkſamkeit in noch hoͤherem Grade verdienen,
weil die Reſidenz in dieſer Ruͤckſicht mit den
vorzuͤglichſten wiſſenſchaftlichen Depots in Eu-
ropa wetteifern kann.
Das Muſeum der Akademie der
Wiſſenſchaften, die Krone aller Inſtitute
dieſer Gattung, datirt ſeinen Urſprung, wie
die mit demſelben verbundene Bibliothek, aus
der Regierungsepoke des unſterblichen Kaiſers,
von deſſen Liebe fuͤr die Wiſſenſchaften ſo viele
andre Anſtalten zeugen. Waͤhrend ſeiner erſten
Reiſe kaufte Peter der Große einige Na-
turalien in Holland auf, die zuerſt nach Mos-
kau, und hernach, mit den dort vorhandenen
Praͤparaten der Oberapotheke bereichert, nach
St. Petersburg gebracht wurden. Gleich die
erſten Vermehrungen, welche dieſe junge Samm-
lung erhielt, legten den Grund zu ihrer nach-
maligen Vollkommenheit; das Kabinet, wel-
ches der Kaiſer von dem Apotheker Seba in
Amſterdam fuͤr 15,000 hollaͤndiſche Gulden er-
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/129>, abgerufen am 27.11.2024.
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