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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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gen, überall zerstreuten Kunstsachen nenne
ich nur noch das vortrefflich gearbeitete Schrei-
bepult, dessen Beschreibung der vorhergehende
Abschnitt enthält, und das mechanische Kunst-
werk eines russischen Künstlers. Dieses letztere
besteht in einer Repetiruhr, von der Gestalt
und Größe eines Eyes. Das Innere dersel-
ben stellt das Grab Christi vor, welches durch
einen Stein geschlossen und von zwey Wäch-
tern bewacht ist. Wenn die Uhre aufgezogen
wird, erscheinen die Engel, die Wächter fallen
nieder, der Stein verschwindet, die heiligen
Frauen treten hervor und man hört die Me-
lodie eines bekannten russischen Kirchenliedes,
welches in der ersten Osternacht gesungen wird.
Dieses Meisterstück mechanischer Kunst ist von
seinem Ersinder, ohne alle Anleitung, und
ohne den Gebrauch der erforderlichen Instru-
mente, in einem Zeitraum von vier Jahren zu
Stande gebracht.

Eine lange Gallerie, welche um einen der
Säle herumgeht, enthält eine Menge orien-
talischer Kleidungsstücke
, Putzwerk und
Geräthschaften. Man sieht hier Chinesen,
Perser, Morduanen, Samojeden, Ostiaken,

gen, uͤberall zerſtreuten Kunſtſachen nenne
ich nur noch das vortrefflich gearbeitete Schrei-
bepult, deſſen Beſchreibung der vorhergehende
Abſchnitt enthaͤlt, und das mechaniſche Kunſt-
werk eines ruſſiſchen Kuͤnſtlers. Dieſes letztere
beſteht in einer Repetiruhr, von der Geſtalt
und Groͤße eines Eyes. Das Innere derſel-
ben ſtellt das Grab Chriſti vor, welches durch
einen Stein geſchloſſen und von zwey Waͤch-
tern bewacht iſt. Wenn die Uhre aufgezogen
wird, erſcheinen die Engel, die Waͤchter fallen
nieder, der Stein verſchwindet, die heiligen
Frauen treten hervor und man hoͤrt die Me-
lodie eines bekannten ruſſiſchen Kirchenliedes,
welches in der erſten Oſternacht geſungen wird.
Dieſes Meiſterſtuͤck mechaniſcher Kunſt iſt von
ſeinem Erſinder, ohne alle Anleitung, und
ohne den Gebrauch der erforderlichen Inſtru-
mente, in einem Zeitraum von vier Jahren zu
Stande gebracht.

Eine lange Gallerie, welche um einen der
Saͤle herumgeht, enthaͤlt eine Menge orien-
taliſcher Kleidungsſtuͤcke
, Putzwerk und
Geraͤthſchaften. Man ſieht hier Chineſen,
Perſer, Morduanen, Samojeden, Oſtiaken,

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[132/0148] gen, uͤberall zerſtreuten Kunſtſachen nenne ich nur noch das vortrefflich gearbeitete Schrei- bepult, deſſen Beſchreibung der vorhergehende Abſchnitt enthaͤlt, und das mechaniſche Kunſt- werk eines ruſſiſchen Kuͤnſtlers. Dieſes letztere beſteht in einer Repetiruhr, von der Geſtalt und Groͤße eines Eyes. Das Innere derſel- ben ſtellt das Grab Chriſti vor, welches durch einen Stein geſchloſſen und von zwey Waͤch- tern bewacht iſt. Wenn die Uhre aufgezogen wird, erſcheinen die Engel, die Waͤchter fallen nieder, der Stein verſchwindet, die heiligen Frauen treten hervor und man hoͤrt die Me- lodie eines bekannten ruſſiſchen Kirchenliedes, welches in der erſten Oſternacht geſungen wird. Dieſes Meiſterſtuͤck mechaniſcher Kunſt iſt von ſeinem Erſinder, ohne alle Anleitung, und ohne den Gebrauch der erforderlichen Inſtru- mente, in einem Zeitraum von vier Jahren zu Stande gebracht. Eine lange Gallerie, welche um einen der Saͤle herumgeht, enthaͤlt eine Menge orien- taliſcher Kleidungsſtuͤcke, Putzwerk und Geraͤthſchaften. Man ſieht hier Chineſen, Perſer, Morduanen, Samojeden, Oſtiaken,

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/148>, abgerufen am 27.11.2024.