zahl glücklicher und zum Theil ausgezeichneter Dichter aufzuweisen, als jetzt.
Die schönste Epoke von Sumarokows dichterischer Laufbahn fiel in die Regierung Katharinens der Zweyten*). Aus dieser Ursache und weil mit ihm das erste Zeit- alter der russischen Dichtkunst schließt, können wir nicht umhin, seiner hier zu erwähnen. Glücklich in jedem Felde, in welches sich sein kühner Genius wagte, aber glücklicher nir- gend, als in der dramatischen Sphäre, schien Sumarokow bestimmt, seiner vaterländi- schen Litteratur in jeder Gattung Muster zu hinterlassen. Eine lebhafte, aber in Zügel ge- haltene Phantasie, ein gereinigter, durch das Studium der Alten und Neuern ausgebildeter Geschmack, und eine klassische Sprache sind die karakteristischen Eigenschaften seiner Pro- dukte. Beweisender als dieses allgemeine Ur-
theil
*) Er starb im Jahr 1777 in Moskau als wirkl. Staatsrath und Ritter des St. Annenordens. Die jetzige Kaiserinn hatte ihm, außer vielen andern Gnadenbezeu- gungen, eine jährliche Pension von 2,000 Rubeln gegeben.
zahl gluͤcklicher und zum Theil ausgezeichneter Dichter aufzuweiſen, als jetzt.
Die ſchoͤnſte Epoke von Sumarokows dichteriſcher Laufbahn fiel in die Regierung Katharinens der Zweyten*). Aus dieſer Urſache und weil mit ihm das erſte Zeit- alter der ruſſiſchen Dichtkunſt ſchließt, koͤnnen wir nicht umhin, ſeiner hier zu erwaͤhnen. Gluͤcklich in jedem Felde, in welches ſich ſein kuͤhner Genius wagte, aber gluͤcklicher nir- gend, als in der dramatiſchen Sphaͤre, ſchien Sumarokow beſtimmt, ſeiner vaterlaͤndi- ſchen Litteratur in jeder Gattung Muſter zu hinterlaſſen. Eine lebhafte, aber in Zuͤgel ge- haltene Phantaſie, ein gereinigter, durch das Studium der Alten und Neuern ausgebildeter Geſchmack, und eine klaſſiſche Sprache ſind die karakteriſtiſchen Eigenſchaften ſeiner Pro- dukte. Beweiſender als dieſes allgemeine Ur-
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*) Er ſtarb im Jahr 1777 in Moskau als wirkl. Staatsrath und Ritter des St. Annenordens. Die jetzige Kaiſerinn hatte ihm, außer vielen andern Gnadenbezeu- gungen, eine jährliche Penſion von 2,000 Rubeln gegeben.
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zahl gluͤcklicher und zum Theil ausgezeichneter
Dichter aufzuweiſen, als jetzt.
Die ſchoͤnſte Epoke von Sumarokows
dichteriſcher Laufbahn fiel in die Regierung
Katharinens der Zweyten *). Aus
dieſer Urſache und weil mit ihm das erſte Zeit-
alter der ruſſiſchen Dichtkunſt ſchließt, koͤnnen
wir nicht umhin, ſeiner hier zu erwaͤhnen.
Gluͤcklich in jedem Felde, in welches ſich ſein
kuͤhner Genius wagte, aber gluͤcklicher nir-
gend, als in der dramatiſchen Sphaͤre, ſchien
Sumarokow beſtimmt, ſeiner vaterlaͤndi-
ſchen Litteratur in jeder Gattung Muſter zu
hinterlaſſen. Eine lebhafte, aber in Zuͤgel ge-
haltene Phantaſie, ein gereinigter, durch das
Studium der Alten und Neuern ausgebildeter
Geſchmack, und eine klaſſiſche Sprache ſind
die karakteriſtiſchen Eigenſchaften ſeiner Pro-
dukte. Beweiſender als dieſes allgemeine Ur-
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*) Er ſtarb im Jahr 1777 in Moskau als wirkl.
Staatsrath und Ritter des St. Annenordens. Die jetzige
Kaiſerinn hatte ihm, außer vielen andern Gnadenbezeu-
gungen, eine jährliche Penſion von 2,000 Rubeln gegeben.
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/240>, abgerufen am 23.11.2024.
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