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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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Durch dich werde des Herrn Grab wieder verehrt,
durch dich strale mein Thron in seinem vorigen
Glanze!
Beherrsche und regiere in jener Weltgegend
nach Katharinens Gesetz
das dir dienende Volk!"

So sprach er. Und das Kreuz, das im höchsten
Luftkreise
nach Süden hin schwebte, glänzte stärker,
und über Sophiens Heiligthum
blieb dieser Gnadenbothe stehen.
Die Hörner des blassen Mondes fielen herab,
die Stimme des Siegesliedes erscholl:
Er ist eingezogen, der König der Ehren! Er ist
in dem Tempel!
Da sieht man ihn wieder, wie den Himmel,
und räuchert darinn süßduftenden
Weihrauch dem lebendigen Gotte.

Die russische Bühne hat kürzlich einen sehr
großen Verlust an dem verstorbenen Staats-
rath van Wisin *) erlitten. Dieser Dichter,

*) Der Name ist holländisch, aber die Familie seit
langer Zeit russisch.

Durch dich werde des Herrn Grab wieder verehrt,
durch dich ſtrale mein Thron in ſeinem vorigen
Glanze!
Beherrſche und regiere in jener Weltgegend
nach Katharinens Geſetz
das dir dienende Volk!“

So ſprach er. Und das Kreuz, das im hoͤchſten
Luftkreiſe
nach Suͤden hin ſchwebte, glaͤnzte ſtaͤrker,
und uͤber Sophiens Heiligthum
blieb dieſer Gnadenbothe ſtehen.
Die Hoͤrner des blaſſen Mondes fielen herab,
die Stimme des Siegesliedes erſcholl:
Er iſt eingezogen, der Koͤnig der Ehren! Er iſt
in dem Tempel!
Da ſieht man ihn wieder, wie den Himmel,
und raͤuchert darinn ſuͤßduftenden
Weihrauch dem lebendigen Gotte.

Die ruſſiſche Buͤhne hat kuͤrzlich einen ſehr
großen Verluſt an dem verſtorbenen Staats-
rath van Wiſin *) erlitten. Dieſer Dichter,

*) Der Name iſt holländiſch, aber die Familie ſeit
langer Zeit ruſſiſch.
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[248/0264] Durch dich werde des Herrn Grab wieder verehrt, durch dich ſtrale mein Thron in ſeinem vorigen Glanze! Beherrſche und regiere in jener Weltgegend nach Katharinens Geſetz das dir dienende Volk!“ So ſprach er. Und das Kreuz, das im hoͤchſten Luftkreiſe nach Suͤden hin ſchwebte, glaͤnzte ſtaͤrker, und uͤber Sophiens Heiligthum blieb dieſer Gnadenbothe ſtehen. Die Hoͤrner des blaſſen Mondes fielen herab, die Stimme des Siegesliedes erſcholl: Er iſt eingezogen, der Koͤnig der Ehren! Er iſt in dem Tempel! Da ſieht man ihn wieder, wie den Himmel, und raͤuchert darinn ſuͤßduftenden Weihrauch dem lebendigen Gotte. Die ruſſiſche Buͤhne hat kuͤrzlich einen ſehr großen Verluſt an dem verſtorbenen Staats- rath van Wiſin *) erlitten. Dieſer Dichter, *) Der Name iſt holländiſch, aber die Familie ſeit langer Zeit ruſſiſch.

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/264>, abgerufen am 25.11.2024.