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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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maligen Beschäftigung nach, ohne Anleitung,
ohne wissenschaftliche Kenntniß, entwickelte sich
sein Talent völlig aus sich selbst, und das er-
ste Produkt seiner Erfindung mit welchem er
sich bekannt zu machen suchte, war jenes oben
beschriebene Kunstwerk. Katharina die
Zweyte
entriß ihn seinem armseligen Zustan-
de, schenkte ihn der Bestimmung zu welcher die
Natur ihn auf eine so vorzügliche Weise aus-
gezeichnet hatte, und beehrte ihn mit einer
goldnen Medaille, die er an einem blauen
Bande um den Hals trägt. Jetzt ist er Me-
chanikus der Akademie der Wissenschaften. In
dieser Lage entwarf er den kühnen Plan, eine
hölzerne Brücke von einem einzigen Bogen
über die Newa zu bauen, und verfertigte hie-
zu ein Modell, dessen Länge den funfzehnten
Theil von der Breite der Newa hat. Es
besteht aus liegenden Balken, von denen die
obern immer etwas über die untern vorsprin-
gen, bis sie in der Mitte der Brücke zusam-
mentreffen und so nur Einen großen Bogen
bilden. Das Modell hielt zwar in Rücksicht
seiner Stärke alle Proben aus; aber in der
Ausführung würde die Brücke die Höhe eines

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maligen Beſchaͤftigung nach, ohne Anleitung,
ohne wiſſenſchaftliche Kenntniß, entwickelte ſich
ſein Talent voͤllig aus ſich ſelbſt, und das er-
ſte Produkt ſeiner Erfindung mit welchem er
ſich bekannt zu machen ſuchte, war jenes oben
beſchriebene Kunſtwerk. Katharina die
Zweyte
entriß ihn ſeinem armſeligen Zuſtan-
de, ſchenkte ihn der Beſtimmung zu welcher die
Natur ihn auf eine ſo vorzuͤgliche Weiſe aus-
gezeichnet hatte, und beehrte ihn mit einer
goldnen Medaille, die er an einem blauen
Bande um den Hals traͤgt. Jetzt iſt er Me-
chanikus der Akademie der Wiſſenſchaften. In
dieſer Lage entwarf er den kuͤhnen Plan, eine
hoͤlzerne Bruͤcke von einem einzigen Bogen
uͤber die Newa zu bauen, und verfertigte hie-
zu ein Modell, deſſen Laͤnge den funfzehnten
Theil von der Breite der Newa hat. Es
beſteht aus liegenden Balken, von denen die
obern immer etwas uͤber die untern vorſprin-
gen, bis ſie in der Mitte der Bruͤcke zuſam-
mentreffen und ſo nur Einen großen Bogen
bilden. Das Modell hielt zwar in Ruͤckſicht
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[263/0279] maligen Beſchaͤftigung nach, ohne Anleitung, ohne wiſſenſchaftliche Kenntniß, entwickelte ſich ſein Talent voͤllig aus ſich ſelbſt, und das er- ſte Produkt ſeiner Erfindung mit welchem er ſich bekannt zu machen ſuchte, war jenes oben beſchriebene Kunſtwerk. Katharina die Zweyte entriß ihn ſeinem armſeligen Zuſtan- de, ſchenkte ihn der Beſtimmung zu welcher die Natur ihn auf eine ſo vorzuͤgliche Weiſe aus- gezeichnet hatte, und beehrte ihn mit einer goldnen Medaille, die er an einem blauen Bande um den Hals traͤgt. Jetzt iſt er Me- chanikus der Akademie der Wiſſenſchaften. In dieſer Lage entwarf er den kuͤhnen Plan, eine hoͤlzerne Bruͤcke von einem einzigen Bogen uͤber die Newa zu bauen, und verfertigte hie- zu ein Modell, deſſen Laͤnge den funfzehnten Theil von der Breite der Newa hat. Es beſteht aus liegenden Balken, von denen die obern immer etwas uͤber die untern vorſprin- gen, bis ſie in der Mitte der Bruͤcke zuſam- mentreffen und ſo nur Einen großen Bogen bilden. Das Modell hielt zwar in Ruͤckſicht ſeiner Staͤrke alle Proben aus; aber in der Ausfuͤhrung wuͤrde die Bruͤcke die Hoͤhe eines R 4

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/279>, abgerufen am 25.11.2024.