Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.gewöhnlicher Spannung und seltsamen auffal- Wir lassen den Vorhang vor diesem in- Um sich von der Lebensart der Großen gewoͤhnlicher Spannung und ſeltſamen auffal- Wir laſſen den Vorhang vor dieſem in- Um ſich von der Lebensart der Großen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0486" n="468"/> gewoͤhnlicher Spannung und ſeltſamen auffal-<lb/> lenden Wirkungen. Ueberhaupt iſt die Mit-<lb/> telbahn nicht das Gleis der Menſchen unter<lb/> dieſem Himmelsſtrich; Waͤrme und Kaͤlte ſte-<lb/> chen hier nicht greller ab, als die uneinge-<lb/> ſchraͤnkteſte Dahingebung und der zuruͤckſchrek-<lb/> kendſte Egoismus.</p><lb/> <p>Wir laſſen den Vorhang vor dieſem in-<lb/> tereſſanten Schauplatz fallen, und eilen dem<lb/> letzten Gegenſtande zu, der unſere Aufmerk-<lb/> ſamkeit in der Region der Sitten beſchaͤftigen<lb/> wird.</p><lb/> <p>Um ſich von der Lebensart der <hi rendition="#g">Großen</hi><lb/> einen deutlichen Begriff zu machen, iſt es noͤ-<lb/> thig ſich an das Verhaͤltniß zu erinnern, in<lb/> welchem dieſe Klaſſe hier zu den uͤbrigen ſteht.<lb/> Wer den Zuſtand eines reichen deutſchen Edel-<lb/> mannes mit der Lage eines ruſſiſchen Großen<lb/> vergleichen wollte, der wuͤrde in zwey ſehr un-<lb/> gleichartigen Gegenſtaͤnden eine Aehnlichkeit<lb/> finden. Nicht der außerordentliche Reichthum<lb/> allein, der in dieſer Klaſſe vertheilt iſt, ſon-<lb/> dern auch die Abhaͤngigkeit einer groͤßern oder<lb/> geringern Anzahl von Menſchen, deren koͤr-<lb/> perliche und geiſtige Kraͤfte dem Eigenthuͤmer<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [468/0486]
gewoͤhnlicher Spannung und ſeltſamen auffal-
lenden Wirkungen. Ueberhaupt iſt die Mit-
telbahn nicht das Gleis der Menſchen unter
dieſem Himmelsſtrich; Waͤrme und Kaͤlte ſte-
chen hier nicht greller ab, als die uneinge-
ſchraͤnkteſte Dahingebung und der zuruͤckſchrek-
kendſte Egoismus.
Wir laſſen den Vorhang vor dieſem in-
tereſſanten Schauplatz fallen, und eilen dem
letzten Gegenſtande zu, der unſere Aufmerk-
ſamkeit in der Region der Sitten beſchaͤftigen
wird.
Um ſich von der Lebensart der Großen
einen deutlichen Begriff zu machen, iſt es noͤ-
thig ſich an das Verhaͤltniß zu erinnern, in
welchem dieſe Klaſſe hier zu den uͤbrigen ſteht.
Wer den Zuſtand eines reichen deutſchen Edel-
mannes mit der Lage eines ruſſiſchen Großen
vergleichen wollte, der wuͤrde in zwey ſehr un-
gleichartigen Gegenſtaͤnden eine Aehnlichkeit
finden. Nicht der außerordentliche Reichthum
allein, der in dieſer Klaſſe vertheilt iſt, ſon-
dern auch die Abhaͤngigkeit einer groͤßern oder
geringern Anzahl von Menſchen, deren koͤr-
perliche und geiſtige Kraͤfte dem Eigenthuͤmer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |