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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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schen Nation erleichtert diese Maaßregel gar
sehr; es giebt keine mechanische Fertigkeit, zu
welcher der roheste Bauer nicht einige Anlage
hätte, und der Stock, das große Zaubermit-
tel, kultivirt dieses Talent so vortrefflich, daß
man in unglaublich kurzer Zeit aus dem ein-
fältigsten Kerl machen kann was man will. --
Rechnet man zu allen diesen Vortheilen noch
den Gewinn an den Landesprodukten, welche
der Adel für sein Bedürfniß nach der Residenz
schaffen läßt, so wird man sich einen Begriff
von den Hülfsquellen machen können, die den
russischen Großen bey ihrer mit asiatischem
Luxus verwebten Lebensart offen stehn.

Familien aus dieser Klasse, die sich gänzlich
in der Residenz niedergelassen haben, besitzen
hier gewöhnlich eigne Häuser und Palläste, in
denen oft der ausgesuchteste Geschmack und
eine fürstliche Pracht herrschen, wenn sie auch
einen Theil ihrer Lebenszeit in Moskau oder
auf ihren Gütern zubringen, wo sie nicht sel-
ten eben so gut und besser eingerichtet sind.
Der Zusammenfluß großer Künstler und ge-
schickter Arbeiter in der Residenz erleichtert dem
reichen Adel die Ausführung seiner oft riesen-

ſchen Nation erleichtert dieſe Maaßregel gar
ſehr; es giebt keine mechaniſche Fertigkeit, zu
welcher der roheſte Bauer nicht einige Anlage
haͤtte, und der Stock, das große Zaubermit-
tel, kultivirt dieſes Talent ſo vortrefflich, daß
man in unglaublich kurzer Zeit aus dem ein-
faͤltigſten Kerl machen kann was man will. —
Rechnet man zu allen dieſen Vortheilen noch
den Gewinn an den Landesprodukten, welche
der Adel fuͤr ſein Beduͤrfniß nach der Reſidenz
ſchaffen laͤßt, ſo wird man ſich einen Begriff
von den Huͤlfsquellen machen koͤnnen, die den
ruſſiſchen Großen bey ihrer mit aſiatiſchem
Luxus verwebten Lebensart offen ſtehn.

Familien aus dieſer Klaſſe, die ſich gaͤnzlich
in der Reſidenz niedergelaſſen haben, beſitzen
hier gewoͤhnlich eigne Haͤuſer und Pallaͤſte, in
denen oft der ausgeſuchteſte Geſchmack und
eine fuͤrſtliche Pracht herrſchen, wenn ſie auch
einen Theil ihrer Lebenszeit in Moskau oder
auf ihren Guͤtern zubringen, wo ſie nicht ſel-
ten eben ſo gut und beſſer eingerichtet ſind.
Der Zuſammenfluß großer Kuͤnſtler und ge-
ſchickter Arbeiter in der Reſidenz erleichtert dem
reichen Adel die Ausfuͤhrung ſeiner oft rieſen-

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[472/0490] ſchen Nation erleichtert dieſe Maaßregel gar ſehr; es giebt keine mechaniſche Fertigkeit, zu welcher der roheſte Bauer nicht einige Anlage haͤtte, und der Stock, das große Zaubermit- tel, kultivirt dieſes Talent ſo vortrefflich, daß man in unglaublich kurzer Zeit aus dem ein- faͤltigſten Kerl machen kann was man will. — Rechnet man zu allen dieſen Vortheilen noch den Gewinn an den Landesprodukten, welche der Adel fuͤr ſein Beduͤrfniß nach der Reſidenz ſchaffen laͤßt, ſo wird man ſich einen Begriff von den Huͤlfsquellen machen koͤnnen, die den ruſſiſchen Großen bey ihrer mit aſiatiſchem Luxus verwebten Lebensart offen ſtehn. Familien aus dieſer Klaſſe, die ſich gaͤnzlich in der Reſidenz niedergelaſſen haben, beſitzen hier gewoͤhnlich eigne Haͤuſer und Pallaͤſte, in denen oft der ausgeſuchteſte Geſchmack und eine fuͤrſtliche Pracht herrſchen, wenn ſie auch einen Theil ihrer Lebenszeit in Moskau oder auf ihren Guͤtern zubringen, wo ſie nicht ſel- ten eben ſo gut und beſſer eingerichtet ſind. Der Zuſammenfluß großer Kuͤnſtler und ge- ſchickter Arbeiter in der Reſidenz erleichtert dem reichen Adel die Ausfuͤhrung ſeiner oft rieſen-

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/490>, abgerufen am 23.11.2024.