Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.Die großen Gegenstände sind erschöpft -- Die großen Gegenſtaͤnde ſind erſchoͤpft — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0540" n="522"/> <p>Die großen Gegenſtaͤnde ſind erſchoͤpft —<lb/> und ich werfe meinen Pinſel weg. — Ich habe<lb/> es gewagt, die hervorſtechendſten Karakterzuͤge<lb/> mit <hi rendition="#g">Unpartheylichkeit</hi> und <hi rendition="#g">Schonung</hi><lb/> zu entwerfen; einem groͤßern Maler mag es<lb/> uͤberlaſſen ſeyn, ſie zu gruppiren und in ein<lb/> Ganzes zu bringen. Auch das vollendete Ge-<lb/> maͤlde, nach dieſen Grundzuͤgen ausgebildet,<lb/> wird keine Kopie eines haͤßlichen Originals ge-<lb/> nannt werden koͤnnen. Wo Licht und Schat-<lb/> ten ſo gut vertheilt ſind, da darf der Maler<lb/> ſich kuͤhnlich an die Natur halten, ohne fuͤr<lb/> ſeine Arbeit den Dank zu erwarten, den eine<lb/><hi rendition="#g">haͤßliche Schoͤne</hi> ihren Spiegel zu zollen<lb/> pflegt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [522/0540]
Die großen Gegenſtaͤnde ſind erſchoͤpft —
und ich werfe meinen Pinſel weg. — Ich habe
es gewagt, die hervorſtechendſten Karakterzuͤge
mit Unpartheylichkeit und Schonung
zu entwerfen; einem groͤßern Maler mag es
uͤberlaſſen ſeyn, ſie zu gruppiren und in ein
Ganzes zu bringen. Auch das vollendete Ge-
maͤlde, nach dieſen Grundzuͤgen ausgebildet,
wird keine Kopie eines haͤßlichen Originals ge-
nannt werden koͤnnen. Wo Licht und Schat-
ten ſo gut vertheilt ſind, da darf der Maler
ſich kuͤhnlich an die Natur halten, ohne fuͤr
ſeine Arbeit den Dank zu erwarten, den eine
haͤßliche Schoͤne ihren Spiegel zu zollen
pflegt.
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