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Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887.

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Nach einigen Wochen aber wurde hie und da erzählt, der alte Daniel Basch sei so was wunderlich geworden; der Amerikaner habe auch ihm das Stück von seinem Sohn erzählt, da sei ihm die Trauer in den Kopf gestiegen. - Auch in meinem Hause wurde davon gesprochen; da seine Mutter bei meiner Großmutter lang' in treuem Dienst gestanden war, so gehörten wir zu seiner ihm noch jetzt verbliebenen Kundschaft. Die Aufträge meiner Frau waren, nach deren Äußerung, bisher prompt und sauber ausgeführt; nur eben jetzt hatten wir lange auf ein Badewännchen für unser kränkelndes Kind gewartet. "Geh' doch einmal selber bei dem Alten vor" sagte sie eines Tags zu mir; "Dein Spaziergang führt Dich ja oft dort vorbei!"

Als ich mich, deß gedenkend, am folgenden Nachmittage seinem Hause näherte, sah ich dort eine Leiter über der Hausthür angelehnt; den darauf Stehenden aber verbarg mir das Laub des Lindenbaumes. Als ich herantrat, erkannte ich unseren alten Meister selber; er hatte in der einen Hand einen Meißel, in der anderen einen

Nach einigen Wochen aber wurde hie und da erzählt, der alte Daniel Basch sei so was wunderlich geworden; der Amerikaner habe auch ihm das Stück von seinem Sohn erzählt, da sei ihm die Trauer in den Kopf gestiegen. – Auch in meinem Hause wurde davon gesprochen; da seine Mutter bei meiner Großmutter lang’ in treuem Dienst gestanden war, so gehörten wir zu seiner ihm noch jetzt verbliebenen Kundschaft. Die Aufträge meiner Frau waren, nach deren Äußerung, bisher prompt und sauber ausgeführt; nur eben jetzt hatten wir lange auf ein Badewännchen für unser kränkelndes Kind gewartet. „Geh’ doch einmal selber bei dem Alten vor“ sagte sie eines Tags zu mir; „Dein Spaziergang führt Dich ja oft dort vorbei!“

Als ich mich, deß gedenkend, am folgenden Nachmittage seinem Hause näherte, sah ich dort eine Leiter über der Hausthür angelehnt; den darauf Stehenden aber verbarg mir das Laub des Lindenbaumes. Als ich herantrat, erkannte ich unseren alten Meister selber; er hatte in der einen Hand einen Meißel, in der anderen einen

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[68/0068] Nach einigen Wochen aber wurde hie und da erzählt, der alte Daniel Basch sei so was wunderlich geworden; der Amerikaner habe auch ihm das Stück von seinem Sohn erzählt, da sei ihm die Trauer in den Kopf gestiegen. – Auch in meinem Hause wurde davon gesprochen; da seine Mutter bei meiner Großmutter lang’ in treuem Dienst gestanden war, so gehörten wir zu seiner ihm noch jetzt verbliebenen Kundschaft. Die Aufträge meiner Frau waren, nach deren Äußerung, bisher prompt und sauber ausgeführt; nur eben jetzt hatten wir lange auf ein Badewännchen für unser kränkelndes Kind gewartet. „Geh’ doch einmal selber bei dem Alten vor“ sagte sie eines Tags zu mir; „Dein Spaziergang führt Dich ja oft dort vorbei!“ Als ich mich, deß gedenkend, am folgenden Nachmittage seinem Hause näherte, sah ich dort eine Leiter über der Hausthür angelehnt; den darauf Stehenden aber verbarg mir das Laub des Lindenbaumes. Als ich herantrat, erkannte ich unseren alten Meister selber; er hatte in der einen Hand einen Meißel, in der anderen einen

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_basch_1887/68>, abgerufen am 28.11.2024.