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Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887.

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her die Mittagssonne schien. Langsam kehrte der Mann sich ab und schritt die Süderstraße hinunter bis auf den Markt, wo er die Steintreppe zum Rathhaus hinauf stieg.

Dieser kleine Mann war der Böttcher, oder auf Plattdeutsch der Bötjer Daniel Basch, eine grüblerische Natur, bei alle dem aber kein übler Handwerksmeister. Vier Wochen später hatte er das alte Haus im gerichtlichen Aufgebot gekauft und hielt mit einem alten Gesellen und einer noch älteren Schwester seinen Einzug in dasselbe; bald hingen bunte Zitzgardinen vor dem Fenster der unteren Stube und zwischen den Geranien- und Resedatöpfen, die auf der Fensterbank standen, schaute das gutmüthige Gesicht der alten Jungfer Salome auf die Gasse, wenn an den Markttagen alle die Wagen von den Dörfern in die Stadt hineinfuhren; im Pesel aber - so heißt in den alten Häusern der hintere Saal - war die Böttcherwerkstatt, und draußen vom Hofe klang es Tag für Tag: "Band halte fest, halt fest!" und die Schlägel klappten und die leeren Fässer tönten.

So mochte wohl etwa fünf Jahre die alte

her die Mittagssonne schien. Langsam kehrte der Mann sich ab und schritt die Süderstraße hinunter bis auf den Markt, wo er die Steintreppe zum Rathhaus hinauf stieg.

Dieser kleine Mann war der Böttcher, oder auf Plattdeutsch der Bötjer Daniel Basch, eine grüblerische Natur, bei alle dem aber kein übler Handwerksmeister. Vier Wochen später hatte er das alte Haus im gerichtlichen Aufgebot gekauft und hielt mit einem alten Gesellen und einer noch älteren Schwester seinen Einzug in dasselbe; bald hingen bunte Zitzgardinen vor dem Fenster der unteren Stube und zwischen den Geranien- und Resedatöpfen, die auf der Fensterbank standen, schaute das gutmüthige Gesicht der alten Jungfer Salome auf die Gasse, wenn an den Markttagen alle die Wagen von den Dörfern in die Stadt hineinfuhren; im Pesel aber – so heißt in den alten Häusern der hintere Saal – war die Böttcherwerkstatt, und draußen vom Hofe klang es Tag für Tag: „Band halte fest, halt fest!“ und die Schlägel klappten und die leeren Fässer tönten.

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[7/0007] her die Mittagssonne schien. Langsam kehrte der Mann sich ab und schritt die Süderstraße hinunter bis auf den Markt, wo er die Steintreppe zum Rathhaus hinauf stieg. Dieser kleine Mann war der Böttcher, oder auf Plattdeutsch der Bötjer Daniel Basch, eine grüblerische Natur, bei alle dem aber kein übler Handwerksmeister. Vier Wochen später hatte er das alte Haus im gerichtlichen Aufgebot gekauft und hielt mit einem alten Gesellen und einer noch älteren Schwester seinen Einzug in dasselbe; bald hingen bunte Zitzgardinen vor dem Fenster der unteren Stube und zwischen den Geranien- und Resedatöpfen, die auf der Fensterbank standen, schaute das gutmüthige Gesicht der alten Jungfer Salome auf die Gasse, wenn an den Markttagen alle die Wagen von den Dörfern in die Stadt hineinfuhren; im Pesel aber – so heißt in den alten Häusern der hintere Saal – war die Böttcherwerkstatt, und draußen vom Hofe klang es Tag für Tag: „Band halte fest, halt fest!“ und die Schlägel klappten und die leeren Fässer tönten. So mochte wohl etwa fünf Jahre die alte

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_basch_1887/7>, abgerufen am 21.11.2024.