Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888.Der Alte antwortete nicht darauf; er schob "O ja, Vater, das möcht' schon gehen," er- Der Alte schüttelte den Kopf: "Nun, aber "Dank auch, Vater!" sagte Hauke und stieg Der Alte antwortete nicht darauf; er ſchob „O ja, Vater, das möcht' ſchon gehen,” er- Der Alte ſchüttelte den Kopf: „Nun, aber „Dank auch, Vater!” ſagte Hauke und ſtieg <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0046" n="34"/> <p>Der Alte antwortete nicht darauf; er ſchob<lb/> nur bedächtig ſeinen Tabaksknoten aus einer Backe<lb/> hinter die andere. „Und Du denkſt,” ſagte er<lb/> dann, „Du wirſt dort auch mitrechnen können.”</p><lb/> <p>„O ja, Vater, das möcht' ſchon gehen,” er-<lb/> widerte der Sohn, und ein ernſtes Zucken lief um<lb/> ſeinen Mund.</p><lb/> <p>Der Alte ſchüttelte den Kopf: „Nun, aber<lb/> meinethalb; verſuch' einmal Dein Glück!”</p><lb/> <p>„Dank auch, Vater!” ſagte Hauke und ſtieg<lb/> zu ſeiner Schlafſtatt auf dem Boden; hier ſetzte<lb/> er ſich auf die Bettkante und ſann, weshalb ihn<lb/> denn ſein Vater um Elke Volkerts angerufen habe.<lb/> Er kannte ſie freilich, das ranke achtzehnjährige<lb/> Mädchen mit dem bräunlichen ſchmalen Antlitz<lb/> und den dunklen Brauen, die über den trotzigen<lb/> Augen und der ſchmalen Naſe in einander liefen;<lb/> doch hatte er noch kaum ein Wort mit ihr ge-<lb/> ſprochen; nun, wenn er zu dem alten Tede Volkerts<lb/> ging, wollte er ſie doch beſſer darauf anſehen, was<lb/> es mit dem Mädchen auf ſich habe. Und gleich<lb/> jetzt wollte er gehen, damit kein Anderer ihm die<lb/> Stelle abjage; es war ja kaum noch Abend. Und<lb/> ſo zog er ſeine Sonntagsjacke und ſeine beſten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0046]
Der Alte antwortete nicht darauf; er ſchob
nur bedächtig ſeinen Tabaksknoten aus einer Backe
hinter die andere. „Und Du denkſt,” ſagte er
dann, „Du wirſt dort auch mitrechnen können.”
„O ja, Vater, das möcht' ſchon gehen,” er-
widerte der Sohn, und ein ernſtes Zucken lief um
ſeinen Mund.
Der Alte ſchüttelte den Kopf: „Nun, aber
meinethalb; verſuch' einmal Dein Glück!”
„Dank auch, Vater!” ſagte Hauke und ſtieg
zu ſeiner Schlafſtatt auf dem Boden; hier ſetzte
er ſich auf die Bettkante und ſann, weshalb ihn
denn ſein Vater um Elke Volkerts angerufen habe.
Er kannte ſie freilich, das ranke achtzehnjährige
Mädchen mit dem bräunlichen ſchmalen Antlitz
und den dunklen Brauen, die über den trotzigen
Augen und der ſchmalen Naſe in einander liefen;
doch hatte er noch kaum ein Wort mit ihr ge-
ſprochen; nun, wenn er zu dem alten Tede Volkerts
ging, wollte er ſie doch beſſer darauf anſehen, was
es mit dem Mädchen auf ſich habe. Und gleich
jetzt wollte er gehen, damit kein Anderer ihm die
Stelle abjage; es war ja kaum noch Abend. Und
ſo zog er ſeine Sonntagsjacke und ſeine beſten
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