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Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875.

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"Da du jetzt eine Capitalistin bist, so muß ich dir auch den nöthigen Eigenthumssinn einzupflanzen suchen."

Und er nahm eine von den Zeitungen, die umherlagen, zog die Geliebte auf seinen Schooß und begann die Rubrik der Curse mit ihr durchzugehen. Dann aber, als sie ihm aufmerksam zuzuhören schien, lachte er selbst über sein schulmeisterliches Bemühen. "Es ist spaßhaft! Du und Staatspapiere, Franzi! Du hast natürlich kein Wort von alle dem verstanden!"

Aber sie lachte nicht mit ihm; sie war von seinem Schooße herabgeglitten und begann eingehende Fragen über das eben Gehörte an ihn zu richten.

Er sah sie verwundert an. "Du bist gefährlich klug, Franzi!" sagte er.

"Magst du lieber, daß ich's nicht verstehe, wenn du mich belehrst?"

"Nein, nein; wie sollte ich!" - -

Sie wollte gehen, aber er rief sie zurück. "Vergiß den Schlüssel nicht!" Und indem er sie an den Schreibtisch führte, setzte er hinzu: "Dieses Fach enthält jetzt mein und auch dein Eigenthum. Möge es nie getrennt werden!"

„Da du jetzt eine Capitalistin bist, so muß ich dir auch den nöthigen Eigenthumssinn einzupflanzen suchen.“

Und er nahm eine von den Zeitungen, die umherlagen, zog die Geliebte auf seinen Schooß und begann die Rubrik der Curse mit ihr durchzugehen. Dann aber, als sie ihm aufmerksam zuzuhören schien, lachte er selbst über sein schulmeisterliches Bemühen. „Es ist spaßhaft! Du und Staatspapiere, Franzi! Du hast natürlich kein Wort von alle dem verstanden!“

Aber sie lachte nicht mit ihm; sie war von seinem Schooße herabgeglitten und begann eingehende Fragen über das eben Gehörte an ihn zu richten.

Er sah sie verwundert an. „Du bist gefährlich klug, Franzi!“ sagte er.

„Magst du lieber, daß ich's nicht verstehe, wenn du mich belehrst?“

„Nein, nein; wie sollte ich!“ – –

Sie wollte gehen, aber er rief sie zurück. „Vergiß den Schlüssel nicht!“ Und indem er sie an den Schreibtisch führte, setzte er hinzu: „Dieses Fach enthält jetzt mein und auch dein Eigenthum. Möge es nie getrennt werden!“

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[73/0077] „Da du jetzt eine Capitalistin bist, so muß ich dir auch den nöthigen Eigenthumssinn einzupflanzen suchen.“ Und er nahm eine von den Zeitungen, die umherlagen, zog die Geliebte auf seinen Schooß und begann die Rubrik der Curse mit ihr durchzugehen. Dann aber, als sie ihm aufmerksam zuzuhören schien, lachte er selbst über sein schulmeisterliches Bemühen. „Es ist spaßhaft! Du und Staatspapiere, Franzi! Du hast natürlich kein Wort von alle dem verstanden!“ Aber sie lachte nicht mit ihm; sie war von seinem Schooße herabgeglitten und begann eingehende Fragen über das eben Gehörte an ihn zu richten. Er sah sie verwundert an. „Du bist gefährlich klug, Franzi!“ sagte er. „Magst du lieber, daß ich's nicht verstehe, wenn du mich belehrst?“ „Nein, nein; wie sollte ich!“ – – Sie wollte gehen, aber er rief sie zurück. „Vergiß den Schlüssel nicht!“ Und indem er sie an den Schreibtisch führte, setzte er hinzu: „Dieses Fach enthält jetzt mein und auch dein Eigenthum. Möge es nie getrennt werden!“

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_waldwinkel_1875/77>, abgerufen am 26.11.2024.