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Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 1. Tübingen, 1835.

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Zweites Kapitel. §. 16.
(6--11.); aber von diesem bis auf Jesus bringt man, den
letzteren selbst noch mitgezählt, blos 13 Glieder heraus
(V. 12--16.). Wie ist diese Differenz zwischen der vom
Verf. gezogenen Summe und den vorausgeschickten Zahlen
zu erklären? Die Vermuthung, dass von den Gliedern der
dritten Tessareskaidekade eines durch Versehen der Ab-
schreiber weggefallen sei 4), wird durch die Notiz höchst
unwahrscheinlich, dass schon Porphyrius dieses Glied ver-
misste 5); der von einigen Handschriften und Versionen
zwischen Josias und Jechonias eingeschobene Ioakeim 6)
aber würde nicht die dritte, mangelhafte Tessareskaidekade
ergänzen, sondern die zweite, die schon ohne ihn voll ist,
überfüllen 7). Da somit dieser Mangel ohne Zweifel schon
vom Verfasser der Genealogie herrührt, fo fragt sich nur,
auf welche Weise er gezählt hat, dass er auch für seine
dritte Abtheilung 14 Glieder herausbrachte? Eine Möglich-
keit, verschieden zu zählen, ergiebt sich leicht durch den
Unterschied des Inclusiven und Exclusiven. Freilich sollte
man denken, wer bei der vorhergehenden Klasse einge-
schlossen war, der müsse bei der folgenden ausgeschlossen
werden; doch könnte es sein, der Verfasser dieser Stamm-
tafel hätte anders gedacht; wenigstens nennt er in seiner
Zusammenrechnung den David zweimal: wie, wenn er ihn
auch, so falsch diess gerechnet wäre, sowohl zur ersten als
zur zweiten Reihe gezählt hätte? Freilich würde diess,
wie oben die Einschaltung des Jojakim, den Mangel in der
dritten Reihe nicht ersetzen, sondern nur die zweite über-
zählig machen; man müsste denn mit einigen Auslegern 8)
die zweite Reihe nicht, wie gewöhnlich geschieht, mit Je-

4) Paulus a. a. O. S. 292.
5) Nach Hieron. in Daniel. init.
6) S. Wetstein z. d. St.
7) Paulus a. a. O.
8) Z. B. Fritzsche, Comment. in Matth. p. 13.

Zweites Kapitel. §. 16.
(6—11.); aber von diesem bis auf Jesus bringt man, den
letzteren selbst noch mitgezählt, blos 13 Glieder heraus
(V. 12—16.). Wie ist diese Differenz zwischen der vom
Verf. gezogenen Summe und den vorausgeschickten Zahlen
zu erklären? Die Vermuthung, daſs von den Gliedern der
dritten Tessareskaidekade eines durch Versehen der Ab-
schreiber weggefallen sei 4), wird durch die Notiz höchst
unwahrscheinlich, daſs schon Porphyrius dieses Glied ver-
miſste 5); der von einigen Handschriften und Versionen
zwischen Josias und Jechonias eingeschobene Ἰωακεὶμ 6)
aber würde nicht die dritte, mangelhafte Tessareskaidekade
ergänzen, sondern die zweite, die schon ohne ihn voll ist,
überfüllen 7). Da somit dieser Mangel ohne Zweifel schon
vom Verfasser der Genealogie herrührt, fo fragt sich nur,
auf welche Weise er gezählt hat, daſs er auch für seine
dritte Abtheilung 14 Glieder herausbrachte? Eine Möglich-
keit, verschieden zu zählen, ergiebt sich leicht durch den
Unterschied des Inclusiven und Exclusiven. Freilich sollte
man denken, wer bei der vorhergehenden Klasse einge-
schlossen war, der müsse bei der folgenden ausgeschlossen
werden; doch könnte es sein, der Verfasser dieser Stamm-
tafel hätte anders gedacht; wenigstens nennt er in seiner
Zusammenrechnung den David zweimal: wie, wenn er ihn
auch, so falsch dieſs gerechnet wäre, sowohl zur ersten als
zur zweiten Reihe gezählt hätte? Freilich würde dieſs,
wie oben die Einschaltung des Jojakim, den Mangel in der
dritten Reihe nicht ersetzen, sondern nur die zweite über-
zählig machen; man müſste denn mit einigen Auslegern 8)
die zweite Reihe nicht, wie gewöhnlich geschieht, mit Je-

4) Paulus a. a. O. S. 292.
5) Nach Hieron. in Daniel. init.
6) S. Wetstein z. d. St.
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[107/0131] Zweites Kapitel. §. 16. (6—11.); aber von diesem bis auf Jesus bringt man, den letzteren selbst noch mitgezählt, blos 13 Glieder heraus (V. 12—16.). Wie ist diese Differenz zwischen der vom Verf. gezogenen Summe und den vorausgeschickten Zahlen zu erklären? Die Vermuthung, daſs von den Gliedern der dritten Tessareskaidekade eines durch Versehen der Ab- schreiber weggefallen sei 4), wird durch die Notiz höchst unwahrscheinlich, daſs schon Porphyrius dieses Glied ver- miſste 5); der von einigen Handschriften und Versionen zwischen Josias und Jechonias eingeschobene Ἰωακεὶμ 6) aber würde nicht die dritte, mangelhafte Tessareskaidekade ergänzen, sondern die zweite, die schon ohne ihn voll ist, überfüllen 7). Da somit dieser Mangel ohne Zweifel schon vom Verfasser der Genealogie herrührt, fo fragt sich nur, auf welche Weise er gezählt hat, daſs er auch für seine dritte Abtheilung 14 Glieder herausbrachte? Eine Möglich- keit, verschieden zu zählen, ergiebt sich leicht durch den Unterschied des Inclusiven und Exclusiven. Freilich sollte man denken, wer bei der vorhergehenden Klasse einge- schlossen war, der müsse bei der folgenden ausgeschlossen werden; doch könnte es sein, der Verfasser dieser Stamm- tafel hätte anders gedacht; wenigstens nennt er in seiner Zusammenrechnung den David zweimal: wie, wenn er ihn auch, so falsch dieſs gerechnet wäre, sowohl zur ersten als zur zweiten Reihe gezählt hätte? Freilich würde dieſs, wie oben die Einschaltung des Jojakim, den Mangel in der dritten Reihe nicht ersetzen, sondern nur die zweite über- zählig machen; man müſste denn mit einigen Auslegern 8) die zweite Reihe nicht, wie gewöhnlich geschieht, mit Je- 4) Paulus a. a. O. S. 292. 5) Nach Hieron. in Daniel. init. 6) S. Wetstein z. d. St. 7) Paulus a. a. O. 8) Z. B. Fritzsche, Comment. in Matth. p. 13.

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Zitationshilfe: Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 1. Tübingen, 1835, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strauss_jesus01_1835/131>, abgerufen am 21.11.2024.