Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.Sechs und zwanzigste Betrachtung. cken. Die Hofnung meiner zukünftigen Verklärung, o!wie wird sie mich aufrichten, wenn auch mein elender Leib dahin sinkt! Denn, wie du nun über alle Leiden und Mißhandlungen erhaben bist, so werde ich auch einst dahin gelangen, wo meinen verklärten Leib kein Unglück treffen wird. Da will ichs ewig deiner Liebe danken, daß du für mich verwundet und gemartert worden bist. Sechs und zwanzigste Betrachtung. Grausame Verspottung Jesu. Matth. 27, 27-30. Je weiter ich in der Geschichte des leidenden Jesu fort- sei-
Sechs und zwanzigſte Betrachtung. cken. Die Hofnung meiner zukünftigen Verklärung, o!wie wird ſie mich aufrichten, wenn auch mein elender Leib dahin ſinkt! Denn, wie du nun über alle Leiden und Mißhandlungen erhaben biſt, ſo werde ich auch einſt dahin gelangen, wo meinen verklärten Leib kein Unglück treffen wird. Da will ichs ewig deiner Liebe danken, daß du für mich verwundet und gemartert worden biſt. Sechs und zwanzigſte Betrachtung. Grauſame Verſpottung Jeſu. Matth. 27, 27-30. Je weiter ich in der Geſchichte des leidenden Jeſu fort- ſei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0138" n="116"/><fw place="top" type="header">Sechs und zwanzigſte Betrachtung.</fw><lb/> cken. Die Hofnung meiner zukünftigen Verklärung, o!<lb/> wie wird ſie mich aufrichten, wenn auch mein elender Leib<lb/> dahin ſinkt! Denn, wie du nun über alle Leiden und<lb/> Mißhandlungen erhaben biſt, ſo werde ich auch einſt dahin<lb/> gelangen, wo meinen verklärten Leib kein Unglück treffen<lb/> wird. Da will ichs ewig deiner Liebe danken, daß du für<lb/> mich verwundet und gemartert worden biſt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>Sechs und zwanzigſte Betrachtung.<lb/><hi rendition="#b">Grauſame Verſpottung Jeſu.</hi></head><lb/> <cit> <quote><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Matth.</hi> 27, 27-30.</hi><lb/> Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jeſum zu ſich<lb/> in das Richthaus und ſammleten über ihn die ganze Schaar,<lb/> und zogen Jeſum aus, und legten ihm einen Purpurmantel<lb/> an, und flochten eine dornene Krone, und ſetzten ſie auf ſein<lb/> Haupt, und ein Rohr in ſeine rechte Hand, und beugten die<lb/> Knie vor ihm und ſpotteten ihn und ſprachen: Gegrüſſet<lb/> ſeyſt du, der Jüden König! Und ſpeyeten ihn an und nah-<lb/> men das Rohr, und ſchlugen damit ſein Haupt.</quote> </cit><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>e weiter ich in der Geſchichte des leidenden Jeſu fort-<lb/> gehe, deſto gröſſere Leiden entdecke ich. Je näher<lb/> er ſeinem Tode kommt, deſto häufiger wird ſeine<lb/> Schmach, deſto empfindlicher wird ſein Schmerz. Mehr<lb/> als acht Stunden waren ſchon verfloſſen, in welchen er al-<lb/> les was ſchrecklich heißt, empfinden mußte. Ohne einen<lb/> Augenblick zu finden, wo er ſich erholen oder ſeine Kräfte<lb/> ſammlen konnte, ergriffen ihn immer neue Leiden. Noch<lb/> war ſein Leib von den unzählbaren Streichen wund, welche<lb/> er von der Wuth ſeiner Verfolger ausgeſtanden: alle<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſei-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0138]
Sechs und zwanzigſte Betrachtung.
cken. Die Hofnung meiner zukünftigen Verklärung, o!
wie wird ſie mich aufrichten, wenn auch mein elender Leib
dahin ſinkt! Denn, wie du nun über alle Leiden und
Mißhandlungen erhaben biſt, ſo werde ich auch einſt dahin
gelangen, wo meinen verklärten Leib kein Unglück treffen
wird. Da will ichs ewig deiner Liebe danken, daß du für
mich verwundet und gemartert worden biſt.
Sechs und zwanzigſte Betrachtung.
Grauſame Verſpottung Jeſu.
Matth. 27, 27-30.
Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jeſum zu ſich
in das Richthaus und ſammleten über ihn die ganze Schaar,
und zogen Jeſum aus, und legten ihm einen Purpurmantel
an, und flochten eine dornene Krone, und ſetzten ſie auf ſein
Haupt, und ein Rohr in ſeine rechte Hand, und beugten die
Knie vor ihm und ſpotteten ihn und ſprachen: Gegrüſſet
ſeyſt du, der Jüden König! Und ſpeyeten ihn an und nah-
men das Rohr, und ſchlugen damit ſein Haupt.
Je weiter ich in der Geſchichte des leidenden Jeſu fort-
gehe, deſto gröſſere Leiden entdecke ich. Je näher
er ſeinem Tode kommt, deſto häufiger wird ſeine
Schmach, deſto empfindlicher wird ſein Schmerz. Mehr
als acht Stunden waren ſchon verfloſſen, in welchen er al-
les was ſchrecklich heißt, empfinden mußte. Ohne einen
Augenblick zu finden, wo er ſich erholen oder ſeine Kräfte
ſammlen konnte, ergriffen ihn immer neue Leiden. Noch
war ſein Leib von den unzählbaren Streichen wund, welche
er von der Wuth ſeiner Verfolger ausgeſtanden: alle
ſei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |