Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.Vier und dreyßigste Betrachtung. Gesinnung die Rache des Richters verfolgt, daß ich jetztin diesem Augenblicke noch Gnade finden kann, das alles hat mir Jesus durch seine Fürbitte erworben. Ach, höre nicht auf, ewiger Hoherpriester, höre nicht Vier und dreyßigste Betrachtung. Liebe des sterbenden Jesu gegen seine Mutter. Joh. 19, 25. 26. 27. Lie-
Vier und dreyßigſte Betrachtung. Geſinnung die Rache des Richters verfolgt, daß ich jetztin dieſem Augenblicke noch Gnade finden kann, das alles hat mir Jeſus durch ſeine Fürbitte erworben. Ach, höre nicht auf, ewiger Hoherprieſter, höre nicht Vier und dreyßigſte Betrachtung. Liebe des ſterbenden Jeſu gegen ſeine Mutter. Joh. 19, 25. 26. 27. Lie-
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Vier und dreyßigſte Betrachtung.
Geſinnung die Rache des Richters verfolgt, daß ich jetzt
in dieſem Augenblicke noch Gnade finden kann, das alles
hat mir Jeſus durch ſeine Fürbitte erworben.
Ach, höre nicht auf, ewiger Hoherprieſter, höre nicht
auf für mich zu beten, und an meiner Beſſerung zu ar-
beiten. Vielleicht bin ich meinem Untergange ſo nahe,
als jenes Volk, welches dich hinrichtete: vielleicht ſind mir
nur noch einige Stunden zugezählt, und alsdann wird der
Tag der Rache auch über mich kommen. Bitte, mein
Heiland, bitte für mich, erflehe mir noch eine Gnadenfriſt,
und laß micht nicht in meinen Sünden zu Grunde gehen!
Wenn ich deine Barmherzigkeit, die mich zur Buſſe leitet,
zu verachten fortfahre, wenn ich Sünden mit neuen und
gröſſern Sünden häufe, wenn ich in der Verhärtung mei-
nes Herzens fortgehe, wenn ich einſt am Rande des Gra-
bes ſtehe und nach Hülfe ſchmachte: ach! dann bitte
für mich, vollendeter Hoherprieſter, und laß mich bey dir
Erbarmung finden, um deiner verdienſtlichen Fürbitte am
Kreuze willen!
Vier und dreyßigſte Betrachtung.
Liebe des ſterbenden Jeſu gegen ſeine
Mutter.
Joh. 19, 25. 26. 27.
Es ſtund aber bey dem Kreuze Jeſu ſeine Mutter und ſeiner Mut-
ter Schweſter, Maria, Cleophas Weib, und Maria Mag-
dalena. Da nun Jeſus ſeine Mutter ſahe und den Jünger
dabey ſtehen, den er lieb hatte, ſpricht er zu ſeiner Mutter:
Weib, ſiehe, das iſt dein Sohn; darnach ſpricht er zu dem
Jünger: Siehe, das iſt deine Mutter.
Lie-
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