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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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Und Mira ... so unbeweglich ... schlummernd? Endlich erlosch das Licht in Stellas Zimmer.

Jetzt war die Fassade des Hauses ganz dunkel, ausgenommen das viereckige helle Fleckchen, daß Miras abgewendeten Kopf umrahmte.

Das Schweigen wurde tiefer, als die große Mondscheibe hinter den Hügeln verschwand.

Fred verließ seinen geschützten Platz, und ging um das Gebüsch, das ganz von blühendem Flieder eingefaßt war, herum.

Es schlug elf Uhr. Er zitterte: Die Tür des Glasvestibuls öffnete sich unter dem langsamen Druck einer unsichtbaren Hand. Dann drang durch die Stores des kleinen Salons ein Licht hindurch.

Mit einem leichten Satz durchmaß Fred den Raum, der ihn von dem Hause trennte, trat durch die halboffene Türe ein, fand seinen Weg zwischen dem Grün, welches den Eingang umgab und schob leise die Portiere beiseite, welche die einzige Türe des Boudoirs sorgsam verhüllte.

Mira, die nicht gehört hatte, daß er sich näherte weilte hier. Sie saß in einem schwarzen geschlossenen Kleide ganz zusammengekauert, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, die Stirne in die Hände vergraben.

Und Mira … so unbeweglich … schlummernd? Endlich erlosch das Licht in Stellas Zimmer.

Jetzt war die Fassade des Hauses ganz dunkel, ausgenommen das viereckige helle Fleckchen, daß Miras abgewendeten Kopf umrahmte.

Das Schweigen wurde tiefer, als die große Mondscheibe hinter den Hügeln verschwand.

Fred verließ seinen geschützten Platz, und ging um das Gebüsch, das ganz von blühendem Flieder eingefaßt war, herum.

Es schlug elf Uhr. Er zitterte: Die Tür des Glasvestibuls öffnete sich unter dem langsamen Druck einer unsichtbaren Hand. Dann drang durch die Stores des kleinen Salons ein Licht hindurch.

Mit einem leichten Satz durchmaß Fred den Raum, der ihn von dem Hause trennte, trat durch die halboffene Türe ein, fand seinen Weg zwischen dem Grün, welches den Eingang umgab und schob leise die Portiere beiseite, welche die einzige Türe des Boudoirs sorgsam verhüllte.

Mira, die nicht gehört hatte, daß er sich näherte weilte hier. Sie saß in einem schwarzen geschlossenen Kleide ganz zusammengekauert, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, die Stirne in die Hände vergraben.

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[193/0194] Und Mira … so unbeweglich … schlummernd? Endlich erlosch das Licht in Stellas Zimmer. Jetzt war die Fassade des Hauses ganz dunkel, ausgenommen das viereckige helle Fleckchen, daß Miras abgewendeten Kopf umrahmte. Das Schweigen wurde tiefer, als die große Mondscheibe hinter den Hügeln verschwand. Fred verließ seinen geschützten Platz, und ging um das Gebüsch, das ganz von blühendem Flieder eingefaßt war, herum. Es schlug elf Uhr. Er zitterte: Die Tür des Glasvestibuls öffnete sich unter dem langsamen Druck einer unsichtbaren Hand. Dann drang durch die Stores des kleinen Salons ein Licht hindurch. Mit einem leichten Satz durchmaß Fred den Raum, der ihn von dem Hause trennte, trat durch die halboffene Türe ein, fand seinen Weg zwischen dem Grün, welches den Eingang umgab und schob leise die Portiere beiseite, welche die einzige Türe des Boudoirs sorgsam verhüllte. Mira, die nicht gehört hatte, daß er sich näherte weilte hier. Sie saß in einem schwarzen geschlossenen Kleide ganz zusammengekauert, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, die Stirne in die Hände vergraben.

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/194>, abgerufen am 21.05.2024.