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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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viel Menschen auf dem Erdboden leben etc.
dere bereits Versuche angestellet, und ich mich mit
deren Ansehen zur Noth decken kan. Die vor-
nehmsten Schwierigkeiten entstehen daher: 1.) Man
weiß nicht genau, der wievielste Theil der Erd-
Fläche kan bewohnet werden. Um aber nicht zuviel
zu setzen, so will nur den dritten Theil als bewohn-
lich annehmen. Will man mir die Helffte oder 3/5
einräumen, so gewinne ich dabey. Wieder den
dritten Theil wird man nichts besonders einwenden
können. Doch ich kan auch mit 1/4 zufrieden seyn.
2.) Weiß man nicht eben auf das genaueste, wie
viel Menschen in einer Quadrat-Meile Platz, Nah-
rung und alle Bequemlichkeiten haben können.
Doch kan das Maaß keinem zu groß scheinen, was
ich angenommen. Ich hätte gerne was accurateres
geliefert, wenn meine Umstände solches zugelassen.
Sechs Meilen von Berlin liegt das wegen der
Schwedischen Niederlage berühmte Ländgen Bellin.
Solches hat allerley Land, schlechtes und gutes, es
hat Holtz und Wiesen, sein gantzer Innhalt wird
kaum eine teutsche Quadrat-Meile betragen. Ich
habe mit Leuten, die da wohnen, einen Uberschlag ge-
macht und glaube nicht viel zu fehlen, wann ich be-
haupte, daß dieses mittelmäßige Land so viel hervor
bringt, daß 3000. Menschen davon leben können.
Uber tausend Menschen wohnen darein, wie viel
Getrayde aber liefert es nicht nach Ruppin und
Berlin? hievon wünschte ich mir den geometrischen
Innhalt, die Zahl der Aecker, das was sie in guten
und schlechten Jahren bringen. Ferner wünschte
ich mir eine accurate Nachricht von dem, was man
auf Menschen von allerley Art rechnet u. s. w. Hie-
zu aber gehören Befehle und Kosten eines grossen

Herrn.
E 5

viel Menſchen auf dem Erdboden leben ꝛc.
dere bereits Verſuche angeſtellet, und ich mich mit
deren Anſehen zur Noth decken kan. Die vor-
nehmſten Schwierigkeiten entſtehen daher: 1.) Man
weiß nicht genau, der wievielſte Theil der Erd-
Flaͤche kan bewohnet werden. Um aber nicht zuviel
zu ſetzen, ſo will nur den dritten Theil als bewohn-
lich annehmen. Will man mir die Helffte oder ⅗
einraͤumen, ſo gewinne ich dabey. Wieder den
dritten Theil wird man nichts beſonders einwenden
koͤnnen. Doch ich kan auch mit ¼ zufrieden ſeyn.
2.) Weiß man nicht eben auf das genaueſte, wie
viel Menſchen in einer Quadrat-Meile Platz, Nah-
rung und alle Bequemlichkeiten haben koͤnnen.
Doch kan das Maaß keinem zu groß ſcheinen, was
ich angenommen. Ich haͤtte gerne was accurateres
geliefert, wenn meine Umſtaͤnde ſolches zugelaſſen.
Sechs Meilen von Berlin liegt das wegen der
Schwediſchen Niederlage beruͤhmte Laͤndgen Bellin.
Solches hat allerley Land, ſchlechtes und gutes, es
hat Holtz und Wieſen, ſein gantzer Innhalt wird
kaum eine teutſche Quadrat-Meile betragen. Ich
habe mit Leuten, die da wohnen, einen Uberſchlag ge-
macht und glaube nicht viel zu fehlen, wann ich be-
haupte, daß dieſes mittelmaͤßige Land ſo viel hervor
bringt, daß 3000. Menſchen davon leben koͤnnen.
Uber tauſend Menſchen wohnen darein, wie viel
Getrayde aber liefert es nicht nach Ruppin und
Berlin? hievon wuͤnſchte ich mir den geometriſchen
Innhalt, die Zahl der Aecker, das was ſie in guten
und ſchlechten Jahren bringen. Ferner wuͤnſchte
ich mir eine accurate Nachricht von dem, was man
auf Menſchen von allerley Art rechnet u. ſ. w. Hie-
zu aber gehoͤren Befehle und Koſten eines groſſen

Herrn.
E 5
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[73/0119] viel Menſchen auf dem Erdboden leben ꝛc. dere bereits Verſuche angeſtellet, und ich mich mit deren Anſehen zur Noth decken kan. Die vor- nehmſten Schwierigkeiten entſtehen daher: 1.) Man weiß nicht genau, der wievielſte Theil der Erd- Flaͤche kan bewohnet werden. Um aber nicht zuviel zu ſetzen, ſo will nur den dritten Theil als bewohn- lich annehmen. Will man mir die Helffte oder ⅗ einraͤumen, ſo gewinne ich dabey. Wieder den dritten Theil wird man nichts beſonders einwenden koͤnnen. Doch ich kan auch mit ¼ zufrieden ſeyn. 2.) Weiß man nicht eben auf das genaueſte, wie viel Menſchen in einer Quadrat-Meile Platz, Nah- rung und alle Bequemlichkeiten haben koͤnnen. Doch kan das Maaß keinem zu groß ſcheinen, was ich angenommen. Ich haͤtte gerne was accurateres geliefert, wenn meine Umſtaͤnde ſolches zugelaſſen. Sechs Meilen von Berlin liegt das wegen der Schwediſchen Niederlage beruͤhmte Laͤndgen Bellin. Solches hat allerley Land, ſchlechtes und gutes, es hat Holtz und Wieſen, ſein gantzer Innhalt wird kaum eine teutſche Quadrat-Meile betragen. Ich habe mit Leuten, die da wohnen, einen Uberſchlag ge- macht und glaube nicht viel zu fehlen, wann ich be- haupte, daß dieſes mittelmaͤßige Land ſo viel hervor bringt, daß 3000. Menſchen davon leben koͤnnen. Uber tauſend Menſchen wohnen darein, wie viel Getrayde aber liefert es nicht nach Ruppin und Berlin? hievon wuͤnſchte ich mir den geometriſchen Innhalt, die Zahl der Aecker, das was ſie in guten und ſchlechten Jahren bringen. Ferner wuͤnſchte ich mir eine accurate Nachricht von dem, was man auf Menſchen von allerley Art rechnet u. ſ. w. Hie- zu aber gehoͤren Befehle und Koſten eines groſſen Herrn. E 5

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/119>, abgerufen am 09.11.2024.