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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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viel Menschen auf dem Erdboden leben etc.
wird es nicht vielmehr als 7. bis 8. Millionen haben,
wo es die noch hat.

Ricciolus meldet, daß in Italien ehedem nach
des Aelianus Bericht 1166, nach des Guidonis im
11ten Säculo 700, und daß zu seiner Zeit nur 434.
Städte gewesen. Das ist nun ein grosser Abfall,
indem fast nur 1/3 so viel Städte als ehedem. Eben
derselbe gibt Sicilien 11/2 Million, und im Kirchen-
Staat sollen kaum 21/2 Million seyn. In der
Stadt Ferrara sollen vormahls unter denen Hertzo-
gen von Este mehr als 70000. Menschen gewesen
seyn, zu Riccioli Zeiten aber waren kaum 20. und im
gantzen Ferrarischen Gebiete etwan 70 tausend.

Im Venetianischen Gebiethe waren um das
Jahr 1660. (nicht 1672. wie Herr Struyck nach
der Venetianischen Ausgabe hergesetzet, die Bono-
nische ist 1661 heraus gekommen) 494325. Häuser,
worinn sich 2636900. Menschen befunden. Das
macht für jedes Haus 5. Menschen oder eine Fa-
milie, so nicht zu viel.

Im Königreich Neapolis waren im Jahr 1556,
nach der vom Scipio Mazzella angestellten Zählung,
483478. Feuer-Stätte, jedes Haus zu 5. Personen
gerechnet, gibt 2417390. Menschen, darunter nach des
Mazzellä Erinnerung nicht die Geistlichen, Wittwen,
Huren, Arme, Bettler, andere untüchtige Leute, des-
gleichen die Neapolitanischen Bürger, als die von
Contributionen frey, begriffen sind. Daß also damahls
meist 3. Millionen gewesen. Neapolis allein soll
damahls 360 tausend Menschen gehabt haben, die
Clöster nicht mitgerechnet. Zu Nicolosii Zeiten soll
es 500 tausend, nach der neulichen Pest aber, sagt
Ricciolus, hat es kaum 250 tausend gehabt.

Es
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viel Menſchen auf dem Erdboden leben ꝛc.
wird es nicht vielmehr als 7. bis 8. Millionen haben,
wo es die noch hat.

Ricciolus meldet, daß in Italien ehedem nach
des Aelianus Bericht 1166, nach des Guidonis im
11ten Saͤculo 700, und daß zu ſeiner Zeit nur 434.
Staͤdte geweſen. Das iſt nun ein groſſer Abfall,
indem faſt nur ⅓ ſo viel Staͤdte als ehedem. Eben
derſelbe gibt Sicilien 1½ Million, und im Kirchen-
Staat ſollen kaum 2½ Million ſeyn. In der
Stadt Ferrara ſollen vormahls unter denen Hertzo-
gen von Eſte mehr als 70000. Menſchen geweſen
ſeyn, zu Riccioli Zeiten aber waren kaum 20. und im
gantzen Ferrariſchen Gebiete etwan 70 tauſend.

Im Venetianiſchen Gebiethe waren um das
Jahr 1660. (nicht 1672. wie Herr Struyck nach
der Venetianiſchen Ausgabe hergeſetzet, die Bono-
niſche iſt 1661 heraus gekommen) 494325. Haͤuſer,
worinn ſich 2636900. Menſchen befunden. Das
macht fuͤr jedes Haus 5. Menſchen oder eine Fa-
milie, ſo nicht zu viel.

Im Koͤnigreich Neapolis waren im Jahr 1556,
nach der vom Scipio Mazzella angeſtellten Zaͤhlung,
483478. Feuer-Staͤtte, jedes Haus zu 5. Perſonen
gerechnet, gibt 2417390. Menſchen, darunter nach des
Mazzellaͤ Erinnerung nicht die Geiſtlichen, Wittwen,
Huren, Arme, Bettler, andere untuͤchtige Leute, des-
gleichen die Neapolitaniſchen Buͤrger, als die von
Contributionen frey, begriffen ſind. Daß alſo damahls
meiſt 3. Millionen geweſen. Neapolis allein ſoll
damahls 360 tauſend Menſchen gehabt haben, die
Cloͤſter nicht mitgerechnet. Zu Nicoloſii Zeiten ſoll
es 500 tauſend, nach der neulichen Peſt aber, ſagt
Ricciolus, hat es kaum 250 tauſend gehabt.

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[85/0131] viel Menſchen auf dem Erdboden leben ꝛc. wird es nicht vielmehr als 7. bis 8. Millionen haben, wo es die noch hat. Ricciolus meldet, daß in Italien ehedem nach des Aelianus Bericht 1166, nach des Guidonis im 11ten Saͤculo 700, und daß zu ſeiner Zeit nur 434. Staͤdte geweſen. Das iſt nun ein groſſer Abfall, indem faſt nur ⅓ ſo viel Staͤdte als ehedem. Eben derſelbe gibt Sicilien 1½ Million, und im Kirchen- Staat ſollen kaum 2½ Million ſeyn. In der Stadt Ferrara ſollen vormahls unter denen Hertzo- gen von Eſte mehr als 70000. Menſchen geweſen ſeyn, zu Riccioli Zeiten aber waren kaum 20. und im gantzen Ferrariſchen Gebiete etwan 70 tauſend. Im Venetianiſchen Gebiethe waren um das Jahr 1660. (nicht 1672. wie Herr Struyck nach der Venetianiſchen Ausgabe hergeſetzet, die Bono- niſche iſt 1661 heraus gekommen) 494325. Haͤuſer, worinn ſich 2636900. Menſchen befunden. Das macht fuͤr jedes Haus 5. Menſchen oder eine Fa- milie, ſo nicht zu viel. Im Koͤnigreich Neapolis waren im Jahr 1556, nach der vom Scipio Mazzella angeſtellten Zaͤhlung, 483478. Feuer-Staͤtte, jedes Haus zu 5. Perſonen gerechnet, gibt 2417390. Menſchen, darunter nach des Mazzellaͤ Erinnerung nicht die Geiſtlichen, Wittwen, Huren, Arme, Bettler, andere untuͤchtige Leute, des- gleichen die Neapolitaniſchen Buͤrger, als die von Contributionen frey, begriffen ſind. Daß alſo damahls meiſt 3. Millionen geweſen. Neapolis allein ſoll damahls 360 tauſend Menſchen gehabt haben, die Cloͤſter nicht mitgerechnet. Zu Nicoloſii Zeiten ſoll es 500 tauſend, nach der neulichen Peſt aber, ſagt Ricciolus, hat es kaum 250 tauſend gehabt. Es F 3

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/131>, abgerufen am 23.11.2024.