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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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viel Menschen auf dem Erdboden leben etc.
groß seyn dürfte, um alle Menschen gantz geräumlich
zu fassen, die jemahls auf der Welt gelebet haben.
Man darf sie nur ein wenig enger stellen und auf
3. Pariser Quadrat-Schuh 2. Menschen rechnen,
welches sehr gut angehet, so wird sie das gelobte
Land alle stellen können. So dann läßt sich das
Thal Josaphat leicht erklären, wenn man den Theil
vom gantzen verstehet. Also fällt die Sorge weg,
die einige unnütze Grillenfänger wegen des Platzes
gehabt haben.
5.) Wenn man nun alle Menschen zu 6. Fuß
hoch annimmt, wiewohl es die allerwenigsten sind,
so werden sie alle in einem Parallelepipedo oder
länglichten viereckigten Cörper Platz haben, dessen
Grund-Fläche 680. teutsche Quadrat-Meilen, und
dessen Höhe 6. Schuh hat. Wolte man sich auch
vorstellen, daß dieser viereckigte Cörper von denen
Menschen solte gantz dichte angefüllet werden, da
doch über die Hälffte leer seyn würde, so würde
doch alle diese Materie kaum so viel ausmachen als
sich in dem einzigen Hartz-Gebirge befindet. Die
Sache ist gantz klar. Und wenn auch die Welt
hundert mahl so lange gestanden hätte, oder stehen
solte, und es lebten allezeit so viel, würde doch noch
Materie genug übrig seyn, und es würde sich doch
noch nicht ein Wiederspruch in der Lehre von der
Auferstehung der Leiber finden, wie Masse behaupten
wollen. Tyssot hätte also nicht brauchen zu bewei-
sen, daß die Erde inwendig hohl, und daß die obere
Rinde nicht sehr dicke, auch hätte er nicht besorgen
dürffen, daß GOtt aus einem Planeten würde Ma-
terie entlehnen müssen, um allen Menschen in der
Auferstehung Leiber zu geben. Es dienct zugleich
dieser
G 4
viel Menſchen auf dem Erdboden leben ꝛc.
groß ſeyn duͤrfte, um alle Menſchen gantz geraͤumlich
zu faſſen, die jemahls auf der Welt gelebet haben.
Man darf ſie nur ein wenig enger ſtellen und auf
3. Pariſer Quadrat-Schuh 2. Menſchen rechnen,
welches ſehr gut angehet, ſo wird ſie das gelobte
Land alle ſtellen koͤnnen. So dann laͤßt ſich das
Thal Joſaphat leicht erklaͤren, wenn man den Theil
vom gantzen verſtehet. Alſo faͤllt die Sorge weg,
die einige unnuͤtze Grillenfaͤnger wegen des Platzes
gehabt haben.
5.) Wenn man nun alle Menſchen zu 6. Fuß
hoch annimmt, wiewohl es die allerwenigſten ſind,
ſo werden ſie alle in einem Parallelepipedo oder
laͤnglichten viereckigten Coͤrper Platz haben, deſſen
Grund-Flaͤche 680. teutſche Quadrat-Meilen, und
deſſen Hoͤhe 6. Schuh hat. Wolte man ſich auch
vorſtellen, daß dieſer viereckigte Coͤrper von denen
Menſchen ſolte gantz dichte angefuͤllet werden, da
doch uͤber die Haͤlffte leer ſeyn wuͤrde, ſo wuͤrde
doch alle dieſe Materie kaum ſo viel ausmachen als
ſich in dem einzigen Hartz-Gebirge befindet. Die
Sache iſt gantz klar. Und wenn auch die Welt
hundert mahl ſo lange geſtanden haͤtte, oder ſtehen
ſolte, und es lebten allezeit ſo viel, wuͤrde doch noch
Materie genug uͤbrig ſeyn, und es wuͤrde ſich doch
noch nicht ein Wiederſpruch in der Lehre von der
Auferſtehung der Leiber finden, wie Maſſe behaupten
wollen. Tyſſot haͤtte alſo nicht brauchen zu bewei-
ſen, daß die Erde inwendig hohl, und daß die obere
Rinde nicht ſehr dicke, auch haͤtte er nicht beſorgen
duͤrffen, daß GOtt aus einem Planeten wuͤrde Ma-
terie entlehnen muͤſſen, um allen Menſchen in der
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G 4
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[103/0149] viel Menſchen auf dem Erdboden leben ꝛc. groß ſeyn duͤrfte, um alle Menſchen gantz geraͤumlich zu faſſen, die jemahls auf der Welt gelebet haben. Man darf ſie nur ein wenig enger ſtellen und auf 3. Pariſer Quadrat-Schuh 2. Menſchen rechnen, welches ſehr gut angehet, ſo wird ſie das gelobte Land alle ſtellen koͤnnen. So dann laͤßt ſich das Thal Joſaphat leicht erklaͤren, wenn man den Theil vom gantzen verſtehet. Alſo faͤllt die Sorge weg, die einige unnuͤtze Grillenfaͤnger wegen des Platzes gehabt haben. 5.) Wenn man nun alle Menſchen zu 6. Fuß hoch annimmt, wiewohl es die allerwenigſten ſind, ſo werden ſie alle in einem Parallelepipedo oder laͤnglichten viereckigten Coͤrper Platz haben, deſſen Grund-Flaͤche 680. teutſche Quadrat-Meilen, und deſſen Hoͤhe 6. Schuh hat. Wolte man ſich auch vorſtellen, daß dieſer viereckigte Coͤrper von denen Menſchen ſolte gantz dichte angefuͤllet werden, da doch uͤber die Haͤlffte leer ſeyn wuͤrde, ſo wuͤrde doch alle dieſe Materie kaum ſo viel ausmachen als ſich in dem einzigen Hartz-Gebirge befindet. Die Sache iſt gantz klar. Und wenn auch die Welt hundert mahl ſo lange geſtanden haͤtte, oder ſtehen ſolte, und es lebten allezeit ſo viel, wuͤrde doch noch Materie genug uͤbrig ſeyn, und es wuͤrde ſich doch noch nicht ein Wiederſpruch in der Lehre von der Auferſtehung der Leiber finden, wie Maſſe behaupten wollen. Tyſſot haͤtte alſo nicht brauchen zu bewei- ſen, daß die Erde inwendig hohl, und daß die obere Rinde nicht ſehr dicke, auch haͤtte er nicht beſorgen duͤrffen, daß GOtt aus einem Planeten wuͤrde Ma- terie entlehnen muͤſſen, um allen Menſchen in der Auferſtehung Leiber zu geben. Es dienct zugleich dieſer G 4

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/149>, abgerufen am 09.11.2024.