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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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des Männl. und Weibl. Geschlechtes.
und also beyde Geschlechter zu einer Gleichheit brin-
gen. (3) werden hieraus einige Folgerungen, theils
zum Beweiß der göttlichen Regierung, theils wieder
die Vielweiberei hergeleitet werden.

§. 43.

Die Tauf-Listen bestättigen diese Wahrheit
insgesamt, daß mehr Knaben als Mädgen ge-
bohren werden.
In der Londner Liste allein fin-
den sich über 100 Fälle, da es allezeit zugetroffen.
Vom Hertzogthum Magdeburg, Halberstadt und
Hohenstein habe auch über 25 Jahre. In der
Halberstädtschen Liste sind im Jahr 1718 mehr
Mädgen angesetzet, es ist aber ein grosser Fehler in
der Rechnung vorgefallen, indem auf der 3 Colum-
ne über 300 mehr gerechnet, als würcklich gewesen.
Gegen den Beweiß, den die hernach angeführten
Städte geben, hat nur die eintzige Stadt Nürnberg
im Jahr 1721 und 22 das Gegentheil, als in wel-
chen allda 1042 Knaben und 1097 Töchter waren.
Soll ich etwan auch eine Unrichtigkeit muthmaas-
sen? Sonst ist es durchgehends etwas beständiges,
daß sich in Zahlen, die 1000 und mehr betragen,
mehr Knaben befinden. Ja ich habe die speciellen
Listen einiger Jahre vom Hertzogt. Magdeburg, wie
sie in denen Hällischen Intelligentz-Blättern befind-
lich, durchgesehen und wahrgenommen, daß so gar
in kleinen Orten, wo oft kaum 20 gebohrne in al-
len, dieses doch die meisten mahle also gewesen, so
daß wenigstens in kleinen Zahlen allezeit 4 Fälle
gegen einen kommen, da es umgekehret gewesen.
Von einem oder etlichen Dörfern aber ist kein
Schluß zu machen, zumahl da es in grossen

Zahlen
J 4

des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes.
und alſo beyde Geſchlechter zu einer Gleichheit brin-
gen. (3) werden hieraus einige Folgerungen, theils
zum Beweiß der goͤttlichen Regierung, theils wieder
die Vielweiberei hergeleitet werden.

§. 43.

Die Tauf-Liſten beſtaͤttigen dieſe Wahrheit
insgeſamt, daß mehr Knaben als Maͤdgen ge-
bohren werden.
In der Londner Liſte allein fin-
den ſich uͤber 100 Faͤlle, da es allezeit zugetroffen.
Vom Hertzogthum Magdeburg, Halberſtadt und
Hohenſtein habe auch uͤber 25 Jahre. In der
Halberſtaͤdtſchen Liſte ſind im Jahr 1718 mehr
Maͤdgen angeſetzet, es iſt aber ein groſſer Fehler in
der Rechnung vorgefallen, indem auf der 3 Colum-
ne uͤber 300 mehr gerechnet, als wuͤrcklich geweſen.
Gegen den Beweiß, den die hernach angefuͤhrten
Staͤdte geben, hat nur die eintzige Stadt Nuͤrnberg
im Jahr 1721 und 22 das Gegentheil, als in wel-
chen allda 1042 Knaben und 1097 Toͤchter waren.
Soll ich etwan auch eine Unrichtigkeit muthmaaſ-
ſen? Sonſt iſt es durchgehends etwas beſtaͤndiges,
daß ſich in Zahlen, die 1000 und mehr betragen,
mehr Knaben befinden. Ja ich habe die ſpeciellen
Liſten einiger Jahre vom Hertzogt. Magdeburg, wie
ſie in denen Haͤlliſchen Intelligentz-Blaͤttern befind-
lich, durchgeſehen und wahrgenommen, daß ſo gar
in kleinen Orten, wo oft kaum 20 gebohrne in al-
len, dieſes doch die meiſten mahle alſo geweſen, ſo
daß wenigſtens in kleinen Zahlen allezeit 4 Faͤlle
gegen einen kommen, da es umgekehret geweſen.
Von einem oder etlichen Doͤrfern aber iſt kein
Schluß zu machen, zumahl da es in groſſen

Zahlen
J 4
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[135/0181] des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes. und alſo beyde Geſchlechter zu einer Gleichheit brin- gen. (3) werden hieraus einige Folgerungen, theils zum Beweiß der goͤttlichen Regierung, theils wieder die Vielweiberei hergeleitet werden. §. 43. Die Tauf-Liſten beſtaͤttigen dieſe Wahrheit insgeſamt, daß mehr Knaben als Maͤdgen ge- bohren werden. In der Londner Liſte allein fin- den ſich uͤber 100 Faͤlle, da es allezeit zugetroffen. Vom Hertzogthum Magdeburg, Halberſtadt und Hohenſtein habe auch uͤber 25 Jahre. In der Halberſtaͤdtſchen Liſte ſind im Jahr 1718 mehr Maͤdgen angeſetzet, es iſt aber ein groſſer Fehler in der Rechnung vorgefallen, indem auf der 3 Colum- ne uͤber 300 mehr gerechnet, als wuͤrcklich geweſen. Gegen den Beweiß, den die hernach angefuͤhrten Staͤdte geben, hat nur die eintzige Stadt Nuͤrnberg im Jahr 1721 und 22 das Gegentheil, als in wel- chen allda 1042 Knaben und 1097 Toͤchter waren. Soll ich etwan auch eine Unrichtigkeit muthmaaſ- ſen? Sonſt iſt es durchgehends etwas beſtaͤndiges, daß ſich in Zahlen, die 1000 und mehr betragen, mehr Knaben befinden. Ja ich habe die ſpeciellen Liſten einiger Jahre vom Hertzogt. Magdeburg, wie ſie in denen Haͤlliſchen Intelligentz-Blaͤttern befind- lich, durchgeſehen und wahrgenommen, daß ſo gar in kleinen Orten, wo oft kaum 20 gebohrne in al- len, dieſes doch die meiſten mahle alſo geweſen, ſo daß wenigſtens in kleinen Zahlen allezeit 4 Faͤlle gegen einen kommen, da es umgekehret geweſen. Von einem oder etlichen Doͤrfern aber iſt kein Schluß zu machen, zumahl da es in groſſen Zahlen J 4

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/181>, abgerufen am 26.11.2024.