1080 verheyrathete Männer und 849 Frauens, 201 Wittwer und 773 Wittwen. [s]
In Dreßden sind auch im Jahr 1733 gestorben 221 Männer, 164 Frauen, hingegen 165 Wittwen und nur 50 Wittwer. Bey andern Orten ist die- ses nicht so genau angemercket worden, allein es folgt aus dem vorhergehenden von selbst.
§. 61.
Die Ursach, weswegen in denen männlichen Jahren so vielmehr Mannsen wegsterben, ist zwar verschiedentlich, doch aber auch leicht anzuzeigen. Bey vielen sonderlich auf dem Lande ist wohl ohn- streitig die schwehre Arbeit Schuld daran, der das männliche Geschlecht sich unterziehen muß. Hie- durch wird es weit eher stumpf und steif, und muß also auch eher sterben, als das weibliche, das zwar auch arbeitet, aber nicht so viel und so heftig. Die vielen Abwechselungen der Hitze und Erkältung, se- tzen der Männer Leben in grössere Gefahr, zumahl wo alsdann im Trunck die Diät nicht beobachtet wird, welches bey einem Bauer wohl nicht allezeit zu vermuthen. Die Arbeit selbst setzt viele Männer in mehrere Gefahr, sonderlich Maurer, Zimmer- Leute, Holtzschläger, Gräber u. s. w. An See- Orten, wo starcke Schiffarth getrieben wird, des- gleichen in Gebirgen, wo Ertz gegraben und zube- reitet wird, ist es aus der Erfahrung klar, daß dergleichen Arbeit das männliche Geschlecht sehr wegnimmt. Man solte wohl dencken, daß die Wei- ber durch die Erzeugung der Kinder in mehr Gefahr
stün-
[s]Struycks Inleid. P. 2. p. 341. und Philosoph. transactions Num. 381. p. 30.
des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes.
1080 verheyrathete Maͤnner und 849 Frauens, 201 Wittwer und 773 Wittwen. [s]
In Dreßden ſind auch im Jahr 1733 geſtorben 221 Maͤnner, 164 Frauen, hingegen 165 Wittwen und nur 50 Wittwer. Bey andern Orten iſt die- ſes nicht ſo genau angemercket worden, allein es folgt aus dem vorhergehenden von ſelbſt.
§. 61.
Die Urſach, weswegen in denen maͤnnlichen Jahren ſo vielmehr Mannſen wegſterben, iſt zwar verſchiedentlich, doch aber auch leicht anzuzeigen. Bey vielen ſonderlich auf dem Lande iſt wohl ohn- ſtreitig die ſchwehre Arbeit Schuld daran, der das maͤnnliche Geſchlecht ſich unterziehen muß. Hie- durch wird es weit eher ſtumpf und ſteif, und muß alſo auch eher ſterben, als das weibliche, das zwar auch arbeitet, aber nicht ſo viel und ſo heftig. Die vielen Abwechſelungen der Hitze und Erkaͤltung, ſe- tzen der Maͤnner Leben in groͤſſere Gefahr, zumahl wo alsdann im Trunck die Diaͤt nicht beobachtet wird, welches bey einem Bauer wohl nicht allezeit zu vermuthen. Die Arbeit ſelbſt ſetzt viele Maͤnner in mehrere Gefahr, ſonderlich Maurer, Zimmer- Leute, Holtzſchlaͤger, Graͤber u. ſ. w. An See- Orten, wo ſtarcke Schiffarth getrieben wird, des- gleichen in Gebirgen, wo Ertz gegraben und zube- reitet wird, iſt es aus der Erfahrung klar, daß dergleichen Arbeit das maͤnnliche Geſchlecht ſehr wegnimmt. Man ſolte wohl dencken, daß die Wei- ber durch die Erzeugung der Kinder in mehr Gefahr
ſtuͤn-
[s]Struycks Inleid. P. 2. p. 341. und Philoſoph. transactions Num. 381. p. 30.
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des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes.
1080 verheyrathete Maͤnner und 849 Frauens,
201 Wittwer und 773 Wittwen. [s]
In Dreßden ſind auch im Jahr 1733 geſtorben
221 Maͤnner, 164 Frauen, hingegen 165 Wittwen
und nur 50 Wittwer. Bey andern Orten iſt die-
ſes nicht ſo genau angemercket worden, allein es
folgt aus dem vorhergehenden von ſelbſt.
§. 61.
Die Urſach, weswegen in denen maͤnnlichen
Jahren ſo vielmehr Mannſen wegſterben, iſt zwar
verſchiedentlich, doch aber auch leicht anzuzeigen.
Bey vielen ſonderlich auf dem Lande iſt wohl ohn-
ſtreitig die ſchwehre Arbeit Schuld daran, der das
maͤnnliche Geſchlecht ſich unterziehen muß. Hie-
durch wird es weit eher ſtumpf und ſteif, und muß
alſo auch eher ſterben, als das weibliche, das zwar
auch arbeitet, aber nicht ſo viel und ſo heftig. Die
vielen Abwechſelungen der Hitze und Erkaͤltung, ſe-
tzen der Maͤnner Leben in groͤſſere Gefahr, zumahl
wo alsdann im Trunck die Diaͤt nicht beobachtet
wird, welches bey einem Bauer wohl nicht allezeit
zu vermuthen. Die Arbeit ſelbſt ſetzt viele Maͤnner
in mehrere Gefahr, ſonderlich Maurer, Zimmer-
Leute, Holtzſchlaͤger, Graͤber u. ſ. w. An See-
Orten, wo ſtarcke Schiffarth getrieben wird, des-
gleichen in Gebirgen, wo Ertz gegraben und zube-
reitet wird, iſt es aus der Erfahrung klar, daß
dergleichen Arbeit das maͤnnliche Geſchlecht ſehr
wegnimmt. Man ſolte wohl dencken, daß die Wei-
ber durch die Erzeugung der Kinder in mehr Gefahr
ſtuͤn-
[s] Struycks Inleid. P. 2. p. 341. und Philoſoph. transactions
Num. 381. p. 30.
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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/217>, abgerufen am 24.11.2024.
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