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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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des Menschlichen Geschlechts.
het auf dem Uberschuß der gebohrnen über die ge-
storbene. Wo nun dieser Uberschuß allezeit grösser
ist, da muß auch die Vermehrung grösser seyn; wo
jener aber kleiner, da muß auch diese geringer, und
folglich langsamer seyn. Die Grösse dieses Uber-
schusses kan man aus der Verhältniß erkennen.
Wo gegen 10 sterbende nur 12 gebohrne kommen,
da ist der Uberschuß, folglich die Vermehrung gerin-
ger und langsamer, als wo 14 oder gar 16 gebohr-
ne, gegen 10 todte kommen. Folglich läst sich
durch diese Verhältnisse, wenn deren Anzahl hin-
länglich, und sie aus grossen Zahlen, und zwar von
vielen Jahren hergenommen, die Grösse und Ge-
schwindigkeit der Vermehrung in verschiedenen Lan-
den bestimmen. Da in allen Verhältnissen eine
gleiche Anzahl der todten zum Grunde gesetzet ist:
so wird die Vermehrung in verschiedenen Orten
seyn, wie das Hinter-Glied der Verhältniß. Z. E.
zwischen Preussen und denen Westphälischen Lan-
den findet sich hierinn ein sehr mercklicher Unter-
scheid, (§. 6.) indem in Preussen gegen 10 todte 16
bis 17, in Westphalen aber nur 12 bis 13 gebohr-
ne kommen. Die Vermehrung in Preussen ist al-
so zu der in Westphalen wie 12 zu 16, oder wie 3
zu 4. Die Brandenburgische Lande stehen zwischen
beyden in der Mitte. In allen dreyen Landen ist
also die Vermehrung wie 12, 14, 16, oder wie 6, 7.
8. Wenn die Verhältniß in Engelland ihre völli-
ge Richtigkeit hat, wie sie Derham l. c. angegeben,
so wird die Vermehrung der Menschen in Engel-
land ungleich langsamer geschehen als bey uns.
Denn zu der Preußischen ist die Englische wie 11
zu 16. Dieser Unterscheid beträgt in grossen Sum-

men
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des Menſchlichen Geſchlechts.
het auf dem Uberſchuß der gebohrnen uͤber die ge-
ſtorbene. Wo nun dieſer Uberſchuß allezeit groͤſſer
iſt, da muß auch die Vermehrung groͤſſer ſeyn; wo
jener aber kleiner, da muß auch dieſe geringer, und
folglich langſamer ſeyn. Die Groͤſſe dieſes Uber-
ſchuſſes kan man aus der Verhaͤltniß erkennen.
Wo gegen 10 ſterbende nur 12 gebohrne kommen,
da iſt der Uberſchuß, folglich die Vermehrung gerin-
ger und langſamer, als wo 14 oder gar 16 gebohr-
ne, gegen 10 todte kommen. Folglich laͤſt ſich
durch dieſe Verhaͤltniſſe, wenn deren Anzahl hin-
laͤnglich, und ſie aus groſſen Zahlen, und zwar von
vielen Jahren hergenommen, die Groͤſſe und Ge-
ſchwindigkeit der Vermehrung in verſchiedenen Lan-
den beſtimmen. Da in allen Verhaͤltniſſen eine
gleiche Anzahl der todten zum Grunde geſetzet iſt:
ſo wird die Vermehrung in verſchiedenen Orten
ſeyn, wie das Hinter-Glied der Verhaͤltniß. Z. E.
zwiſchen Preuſſen und denen Weſtphaͤliſchen Lan-
den findet ſich hierinn ein ſehr mercklicher Unter-
ſcheid, (§. 6.) indem in Preuſſen gegen 10 todte 16
bis 17, in Weſtphalen aber nur 12 bis 13 gebohr-
ne kommen. Die Vermehrung in Preuſſen iſt al-
ſo zu der in Weſtphalen wie 12 zu 16, oder wie 3
zu 4. Die Brandenburgiſche Lande ſtehen zwiſchen
beyden in der Mitte. In allen dreyen Landen iſt
alſo die Vermehrung wie 12, 14, 16, oder wie 6, 7.
8. Wenn die Verhaͤltniß in Engelland ihre voͤlli-
ge Richtigkeit hat, wie ſie Derham l. c. angegeben,
ſo wird die Vermehrung der Menſchen in Engel-
land ungleich langſamer geſchehen als bey uns.
Denn zu der Preußiſchen iſt die Engliſche wie 11
zu 16. Dieſer Unterſcheid betraͤgt in groſſen Sum-

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[23/0069] des Menſchlichen Geſchlechts. het auf dem Uberſchuß der gebohrnen uͤber die ge- ſtorbene. Wo nun dieſer Uberſchuß allezeit groͤſſer iſt, da muß auch die Vermehrung groͤſſer ſeyn; wo jener aber kleiner, da muß auch dieſe geringer, und folglich langſamer ſeyn. Die Groͤſſe dieſes Uber- ſchuſſes kan man aus der Verhaͤltniß erkennen. Wo gegen 10 ſterbende nur 12 gebohrne kommen, da iſt der Uberſchuß, folglich die Vermehrung gerin- ger und langſamer, als wo 14 oder gar 16 gebohr- ne, gegen 10 todte kommen. Folglich laͤſt ſich durch dieſe Verhaͤltniſſe, wenn deren Anzahl hin- laͤnglich, und ſie aus groſſen Zahlen, und zwar von vielen Jahren hergenommen, die Groͤſſe und Ge- ſchwindigkeit der Vermehrung in verſchiedenen Lan- den beſtimmen. Da in allen Verhaͤltniſſen eine gleiche Anzahl der todten zum Grunde geſetzet iſt: ſo wird die Vermehrung in verſchiedenen Orten ſeyn, wie das Hinter-Glied der Verhaͤltniß. Z. E. zwiſchen Preuſſen und denen Weſtphaͤliſchen Lan- den findet ſich hierinn ein ſehr mercklicher Unter- ſcheid, (§. 6.) indem in Preuſſen gegen 10 todte 16 bis 17, in Weſtphalen aber nur 12 bis 13 gebohr- ne kommen. Die Vermehrung in Preuſſen iſt al- ſo zu der in Weſtphalen wie 12 zu 16, oder wie 3 zu 4. Die Brandenburgiſche Lande ſtehen zwiſchen beyden in der Mitte. In allen dreyen Landen iſt alſo die Vermehrung wie 12, 14, 16, oder wie 6, 7. 8. Wenn die Verhaͤltniß in Engelland ihre voͤlli- ge Richtigkeit hat, wie ſie Derham l. c. angegeben, ſo wird die Vermehrung der Menſchen in Engel- land ungleich langſamer geſchehen als bey uns. Denn zu der Preußiſchen iſt die Engliſche wie 11 zu 16. Dieſer Unterſcheid betraͤgt in groſſen Sum- men B 4

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/69>, abgerufen am 30.11.2024.