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Sulzer, Johann Georg: Beschreibung einiger Merckwüdigkeiten, Welche er in einer Ao. 1742. gemachten Berg-Reise durch einige Oerter der Schweitz beobachtet hat. Zürich, 1742.

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Beschreibung einiger Merckwürdigkeiten
Schlösser daselbst anzeigen. Von Truns geht die Reise allezeit dem
Rhein nach auf Tavenas, Rauwis und Jlanz, wo wir übernacht
geblieben.

Von Tavetsch auf Disentis 2. St.
von dort auf Sanvvix 2. St.
von da auf Truns 1. St.
- - Tavenas 1. St.
- - Rauwis 2. St.
- - Jlanz 1. St.
Summa 9. Stund.
Den 23. August.

An diesem Tag bekam meine schon unterbrochne Gesundheit durch
die Reise von Jlanz auf Chur noch einen harten Stoß, weßwe-
gen ich denn einig auf die Beschleunigung der Reise bedacht war,
und der andern Sachen keine Rechnung truge. Der Weg von
Jlanz auf Chur ist nicht der beste. Man geht beständig an den
hohen Bergen hin, welche das Bündnerland und Glarnerland
scheiden. Diese Berge sind meistentheils an der Mittags-Seite, wo
man hingeht, zimlich steil und kahl. Auf dem gantzen Weg verlieh-
ret man den Vorder-Rhein niemalen weit aus dem Gesichte, und
trifft unzehlige von den Bergen herunter kommende Bächlein an,
welche denselben vermehren.

Von Jlanz auf Sagens 1. St.
von da auf Truns 3. St.
- - Reichenau 1. St.
- - Ems 1. St.
- - Chur 11/2. St.
Summa 71/2. Stund.
Den 24. August.

Weil ich mich etwas besser befande, als den vorigen Tag, so giengen
wir den Bischofflichen Hof, das Salische Hauß und kostbaren Garten
zu besehen, da wir denn sowol von ihro Bisch. Gnaden, als von dem
alten Hrn Obristen und geweßten Envoye von Salis sehr freundlich
empfangen würden. Wir verreißten auch noch diesen Tag in das
Closter Pfefers, den folgenden 25. Aug. in das Bad, besahen die
Quelle, und reißten diesen Tag noch auf Wallenstatt, ungeachtet
die bisdahin gehabte Leibes-Beschwerden bey mir an diesem Tag in
Pfefers.ein kaltes Fieber ausgebrochen. Von Pfefers ist dieses zu mercken,

daß

Beſchreibung einiger Merckwuͤrdigkeiten
Schloͤſſer daſelbſt anzeigen. Von Truns geht die Reiſe allezeit dem
Rhein nach auf Tavenas, Rauwis und Jlanz, wo wir uͤbernacht
geblieben.

Von Tavetſch auf Diſentis 2. St.
von dort auf Sanvvix 2. St.
von da auf Truns 1. St.
‒ ‒ Tavenas 1. St.
‒ ‒ Rauwis 2. St.
‒ ‒ Jlanz 1. St.
Summa 9. Stund.
Den 23. Auguſt.

An dieſem Tag bekam meine ſchon unterbrochne Geſundheit durch
die Reiſe von Jlanz auf Chur noch einen harten Stoß, weßwe-
gen ich denn einig auf die Beſchleunigung der Reiſe bedacht war,
und der andern Sachen keine Rechnung truge. Der Weg von
Jlanz auf Chur iſt nicht der beſte. Man geht beſtaͤndig an den
hohen Bergen hin, welche das Buͤndnerland und Glarnerland
ſcheiden. Dieſe Berge ſind meiſtentheils an der Mittags-Seite, wo
man hingeht, zimlich ſteil und kahl. Auf dem gantzen Weg verlieh-
ret man den Vorder-Rhein niemalen weit aus dem Geſichte, und
trifft unzehlige von den Bergen herunter kommende Baͤchlein an,
welche denſelben vermehren.

Von Jlanz auf Sagens 1. St.
von da auf Truns 3. St.
‒ ‒ Reichenau 1. St.
‒ ‒ Ems 1. St.
‒ ‒ Chur 1½. St.
Summa 7½. Stund.
Den 24. Auguſt.

Weil ich mich etwas beſſer befande, als den vorigen Tag, ſo giengen
wir den Biſchofflichen Hof, das Saliſche Hauß und koſtbaren Garten
zu beſehen, da wir denn ſowol von ihro Biſch. Gnaden, als von dem
alten Hrn Obriſten und geweßten Envoyé von Salis ſehr freundlich
empfangen wuͤrden. Wir verreißten auch noch dieſen Tag in das
Cloſter Pfefers, den folgenden 25. Aug. in das Bad, beſahen die
Quelle, und reißten dieſen Tag noch auf Wallenſtatt, ungeachtet
die bisdahin gehabte Leibes-Beſchwerden bey mir an dieſem Tag in
Pfefers.ein kaltes Fieber ausgebrochen. Von Pfefers iſt dieſes zu mercken,

daß
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[62/0070] Beſchreibung einiger Merckwuͤrdigkeiten Schloͤſſer daſelbſt anzeigen. Von Truns geht die Reiſe allezeit dem Rhein nach auf Tavenas, Rauwis und Jlanz, wo wir uͤbernacht geblieben. Von Tavetſch auf Diſentis 2. St. von dort auf Sanvvix 2. St. von da auf Truns 1. St. ‒ ‒ Tavenas 1. St. ‒ ‒ Rauwis 2. St. ‒ ‒ Jlanz 1. St. Summa 9. Stund. Den 23. Auguſt. An dieſem Tag bekam meine ſchon unterbrochne Geſundheit durch die Reiſe von Jlanz auf Chur noch einen harten Stoß, weßwe- gen ich denn einig auf die Beſchleunigung der Reiſe bedacht war, und der andern Sachen keine Rechnung truge. Der Weg von Jlanz auf Chur iſt nicht der beſte. Man geht beſtaͤndig an den hohen Bergen hin, welche das Buͤndnerland und Glarnerland ſcheiden. Dieſe Berge ſind meiſtentheils an der Mittags-Seite, wo man hingeht, zimlich ſteil und kahl. Auf dem gantzen Weg verlieh- ret man den Vorder-Rhein niemalen weit aus dem Geſichte, und trifft unzehlige von den Bergen herunter kommende Baͤchlein an, welche denſelben vermehren. Von Jlanz auf Sagens 1. St. von da auf Truns 3. St. ‒ ‒ Reichenau 1. St. ‒ ‒ Ems 1. St. ‒ ‒ Chur 1½. St. Summa 7½. Stund. Den 24. Auguſt. Weil ich mich etwas beſſer befande, als den vorigen Tag, ſo giengen wir den Biſchofflichen Hof, das Saliſche Hauß und koſtbaren Garten zu beſehen, da wir denn ſowol von ihro Biſch. Gnaden, als von dem alten Hrn Obriſten und geweßten Envoyé von Salis ſehr freundlich empfangen wuͤrden. Wir verreißten auch noch dieſen Tag in das Cloſter Pfefers, den folgenden 25. Aug. in das Bad, beſahen die Quelle, und reißten dieſen Tag noch auf Wallenſtatt, ungeachtet die bisdahin gehabte Leibes-Beſchwerden bey mir an dieſem Tag in ein kaltes Fieber ausgebrochen. Von Pfefers iſt dieſes zu mercken, daß Pfefers.

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Beschreibung einiger Merckwüdigkeiten, Welche er in einer Ao. 1742. gemachten Berg-Reise durch einige Oerter der Schweitz beobachtet hat. Zürich, 1742, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1742/70>, abgerufen am 21.11.2024.