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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771.

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Emp
der Theorie der Künste vielfältig vor. Jn dem er-
stern Sinn, der allgemeiner ist, wird die Empfindung
der deutlichen Erkenntnis entgegen gesetzt, und be-
deutet eine Vorstellung, in so fern sie einen angeneh-
men oder unangenehmen Eindruk auf uns macht,
oder in fo fern sie auf unsre Begehrungskräfte
würkt, oder in so fern sie die Begriffe des Guten
oder Bösen, des Angenehmen oder Widrigen erwekt;
da die Erkenntnis eine Vorstellung ist, in so fern
sie auf die bloße Vorstellungskräfte würkt, oder in
so fern sie uns die Beschaffenheit der Dinge mit
mehr oder weniger Deutlichkeit erkennen läßt. Bey
der Erkenntnis sind wir mit dem Gegenstand, als
einer ganz ausser uns liegenden Sache beschäftiget;
bey der Empfindung aber geben wir mehr auf uns
selbst, auf den angenehmen oder unangenehmen Ein-
druk, den der Gegenstand auf uns macht, als auf
seine Beschaffenheit, Achtung. Die Erkenntnis ist
hell oder dunkel, deutlich und ausführlich, oder
confus und engeingeschränkt; die Empfindung aber ist
lebhaft oder schwach, angenehm oder unangenehm.

Jn moralischem Sinn ist die Empfindung ein
durch öftere Wiederholung zur Fertigkeit geworde-
nes Gefühl, in so fein es zur Quelle gewisser inner-
licher oder äusserlicher Handlungen wird. So sind
Empfindungen der Ehre, der Rechtschaffenheit, der
Dankbarkeit, Eindrüke, die gewisse Gegenstände so
oft auf uns gemacht haben, daß sie, wenn ähnliche
Gegenstände wieder vorkommen, schnell in uns ent-
stehen, und sich als herrschende Grundtriebe der Hand-
lungen äussern. Dieses sind die Empfindungen, de-
ren verschiedene Mischung und Stärke den sittlichen
Charakter des Menschen bestimmen. Jn diesem
Sinn sagt man von einigen Menschen, sie haben kein
Gefühl oder keine Empfindungen, nämlich, keine
herrschende Empfindungen von Ehre, von Rechtschaf-
fenheit; von Menschlichkeit, von Liebe des Vater-
landes u. d. gl.

Menschen von etwas stumpfen Sinnen, die nie
mit irgend einem beträchtlichen Grad der Lebhaf-
tigkeit fühlen, bey denen angenehme sowol als un-
angenehme Empfindungen nur durch sehr stark wür-
kende Eindrüke erregt werden, haben wenig Empfin-
dung in psychologischem Sinn des Worts; die aber,
auf welche die Gegenstände bald vorüber gehende
Würkung thun, sie sey stark oder schwach, in denen
keine Art der Empfindung herrschend worden, sind
die, denen man das moralische Gefühl, das, was
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Emp
die Franzosen Sentimens nennen, und was wir oft
durch Gesinnungen ausdrüken, abspricht.

So wie Philosophie oder Wissenschaft überhaupt,
die Erkenntnis zum Endzwek hat, so zielen die
schönen Künste auf Empfindung ab. Jhre unmit-
telbare Würkung ist Empfindung in psychologischem
Sinn zu erweken; ihr letzter Endzwek aber geht auf
moralische Empfindungen, wodurch der Mensch sei-
nen sittlichen Werth bekommt. (*) Sollen die schö-(*) S.
Künste.

nen Künste Schwestern der Philosophie, nicht blos
leichtfertige Dirnen seyn, die man zum Zeitvertreib
herbey ruft, so müssen sie bey Ausstreuung der
Empfindungen von Verstand und Weisheit geleitet
werden. Dieses ist ein Gesetz, das auch den Wis-
senschaften vorgeschrieben ist. Nisi utile est, quod
facimus, stulta est Sapientia,
sagt ein eben so beschei-
dener, als verständiger Dichter. (*) Die Wissen-(*) Phae-
drus.

schaft, die bey Aufklärung und Entwiklung der
Begriffe keine Wahl beobachtet, der jeder Begriff,
er sey brauchbar oder nicht, gleich wichtig ist, strikt
Netze von Spinnweben, darin nur Fliegen gefangen
werden, sie wird allen Verständigen zum Gespött.
Dieses ist in der allgemeinen gesunden Vernunft
gegründet, daß wir über die lachen, die sich in
Wissenschaften und in mechanischen Künsten mit müh-
samen Kleinigkeiten abgeben. Sollte denn dieses
Gesetz der Nutzbarkeit, dieser nothwendige Beystand
der Weisheit, die schönen Künste nichts angehen?
Welcher verständige Künstler wird sich selbst dadurch
erniedrigen wollen, daß er sich und seine Kunst von
den Gesetzen der Weisheit und der allgemeinen phi-
losophischen Policey ausgeschlossen hält? Heinrich
der
IV. in Frankreich gab ein Gesetz, das die Klei-
derpracht einschränkte; einige dem Volke zum Zeit-
vertreib dienende Frauenspersonen wollten sich dem
Gesetz auch unterwerfen, aber der philosophische
König sagte spöttisch zu ihnen; für euch ist dieses
Gesetz nicht gemacht; ihr seyd nicht wichtig genug,
daß ein Gesetzgeber sich um euch bekümmern sollte.

Jn diese edle Gesellschaft verweisen wir auch die
Künstler, die die Gesetze der Weisheit, denen sich
die Philosophie völlig unterwirft, für sich nicht ver-
bindlich halten.

Da es also das eigentliche Geschäft der schönen
Künste ist Empfindungen zu erweken, und da sie
in diesem Geschäfte von Vernunft und Weisheit
müssen geleitet werden, so entstehet daher in der

Theorie

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Emp
der Theorie der Kuͤnſte vielfaͤltig vor. Jn dem er-
ſtern Sinn, der allgemeiner iſt, wird die Empfindung
der deutlichen Erkenntnis entgegen geſetzt, und be-
deutet eine Vorſtellung, in ſo fern ſie einen angeneh-
men oder unangenehmen Eindruk auf uns macht,
oder in fo fern ſie auf unſre Begehrungskraͤfte
wuͤrkt, oder in ſo fern ſie die Begriffe des Guten
oder Boͤſen, des Angenehmen oder Widrigen erwekt;
da die Erkenntnis eine Vorſtellung iſt, in ſo fern
ſie auf die bloße Vorſtellungskraͤfte wuͤrkt, oder in
ſo fern ſie uns die Beſchaffenheit der Dinge mit
mehr oder weniger Deutlichkeit erkennen laͤßt. Bey
der Erkenntnis ſind wir mit dem Gegenſtand, als
einer ganz auſſer uns liegenden Sache beſchaͤftiget;
bey der Empfindung aber geben wir mehr auf uns
ſelbſt, auf den angenehmen oder unangenehmen Ein-
druk, den der Gegenſtand auf uns macht, als auf
ſeine Beſchaffenheit, Achtung. Die Erkenntnis iſt
hell oder dunkel, deutlich und ausfuͤhrlich, oder
confus und engeingeſchraͤnkt; die Empfindung aber iſt
lebhaft oder ſchwach, angenehm oder unangenehm.

Jn moraliſchem Sinn iſt die Empfindung ein
durch oͤftere Wiederholung zur Fertigkeit geworde-
nes Gefuͤhl, in ſo fein es zur Quelle gewiſſer inner-
licher oder aͤuſſerlicher Handlungen wird. So ſind
Empfindungen der Ehre, der Rechtſchaffenheit, der
Dankbarkeit, Eindruͤke, die gewiſſe Gegenſtaͤnde ſo
oft auf uns gemacht haben, daß ſie, wenn aͤhnliche
Gegenſtaͤnde wieder vorkommen, ſchnell in uns ent-
ſtehen, und ſich als herrſchende Grundtriebe der Hand-
lungen aͤuſſern. Dieſes ſind die Empfindungen, de-
ren verſchiedene Miſchung und Staͤrke den ſittlichen
Charakter des Menſchen beſtimmen. Jn dieſem
Sinn ſagt man von einigen Menſchen, ſie haben kein
Gefuͤhl oder keine Empfindungen, naͤmlich, keine
herrſchende Empfindungen von Ehre, von Rechtſchaf-
fenheit; von Menſchlichkeit, von Liebe des Vater-
landes u. d. gl.

Menſchen von etwas ſtumpfen Sinnen, die nie
mit irgend einem betraͤchtlichen Grad der Lebhaf-
tigkeit fuͤhlen, bey denen angenehme ſowol als un-
angenehme Empfindungen nur durch ſehr ſtark wuͤr-
kende Eindruͤke erregt werden, haben wenig Empfin-
dung in pſychologiſchem Sinn des Worts; die aber,
auf welche die Gegenſtaͤnde bald voruͤber gehende
Wuͤrkung thun, ſie ſey ſtark oder ſchwach, in denen
keine Art der Empfindung herrſchend worden, ſind
die, denen man das moraliſche Gefuͤhl, das, was
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Emp
die Franzoſen Sentimens nennen, und was wir oft
durch Geſinnungen ausdruͤken, abſpricht.

So wie Philoſophie oder Wiſſenſchaft uͤberhaupt,
die Erkenntnis zum Endzwek hat, ſo zielen die
ſchoͤnen Kuͤnſte auf Empfindung ab. Jhre unmit-
telbare Wuͤrkung iſt Empfindung in pſychologiſchem
Sinn zu erweken; ihr letzter Endzwek aber geht auf
moraliſche Empfindungen, wodurch der Menſch ſei-
nen ſittlichen Werth bekommt. (*) Sollen die ſchoͤ-(*) S.
Kuͤnſte.

nen Kuͤnſte Schweſtern der Philoſophie, nicht blos
leichtfertige Dirnen ſeyn, die man zum Zeitvertreib
herbey ruft, ſo muͤſſen ſie bey Ausſtreuung der
Empfindungen von Verſtand und Weisheit geleitet
werden. Dieſes iſt ein Geſetz, das auch den Wiſ-
ſenſchaften vorgeſchrieben iſt. Niſi utile eſt, quod
facimus, ſtulta eſt Sapientia,
ſagt ein eben ſo beſchei-
dener, als verſtaͤndiger Dichter. (*) Die Wiſſen-(*) Phæ-
drus.

ſchaft, die bey Aufklaͤrung und Entwiklung der
Begriffe keine Wahl beobachtet, der jeder Begriff,
er ſey brauchbar oder nicht, gleich wichtig iſt, ſtrikt
Netze von Spinnweben, darin nur Fliegen gefangen
werden, ſie wird allen Verſtaͤndigen zum Geſpoͤtt.
Dieſes iſt in der allgemeinen geſunden Vernunft
gegruͤndet, daß wir uͤber die lachen, die ſich in
Wiſſenſchaften und in mechaniſchen Kuͤnſten mit muͤh-
ſamen Kleinigkeiten abgeben. Sollte denn dieſes
Geſetz der Nutzbarkeit, dieſer nothwendige Beyſtand
der Weisheit, die ſchoͤnen Kuͤnſte nichts angehen?
Welcher verſtaͤndige Kuͤnſtler wird ſich ſelbſt dadurch
erniedrigen wollen, daß er ſich und ſeine Kunſt von
den Geſetzen der Weisheit und der allgemeinen phi-
loſophiſchen Policey ausgeſchloſſen haͤlt? Heinrich
der
IV. in Frankreich gab ein Geſetz, das die Klei-
derpracht einſchraͤnkte; einige dem Volke zum Zeit-
vertreib dienende Frauensperſonen wollten ſich dem
Geſetz auch unterwerfen, aber der philoſophiſche
Koͤnig ſagte ſpoͤttiſch zu ihnen; fuͤr euch iſt dieſes
Geſetz nicht gemacht; ihr ſeyd nicht wichtig genug,
daß ein Geſetzgeber ſich um euch bekuͤmmern ſollte.

Jn dieſe edle Geſellſchaft verweiſen wir auch die
Kuͤnſtler, die die Geſetze der Weisheit, denen ſich
die Philoſophie voͤllig unterwirft, fuͤr ſich nicht ver-
bindlich halten.

Da es alſo das eigentliche Geſchaͤft der ſchoͤnen
Kuͤnſte iſt Empfindungen zu erweken, und da ſie
in dieſem Geſchaͤfte von Vernunft und Weisheit
muͤſſen geleitet werden, ſo entſtehet daher in der

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[312/0324] Emp Emp der Theorie der Kuͤnſte vielfaͤltig vor. Jn dem er- ſtern Sinn, der allgemeiner iſt, wird die Empfindung der deutlichen Erkenntnis entgegen geſetzt, und be- deutet eine Vorſtellung, in ſo fern ſie einen angeneh- men oder unangenehmen Eindruk auf uns macht, oder in fo fern ſie auf unſre Begehrungskraͤfte wuͤrkt, oder in ſo fern ſie die Begriffe des Guten oder Boͤſen, des Angenehmen oder Widrigen erwekt; da die Erkenntnis eine Vorſtellung iſt, in ſo fern ſie auf die bloße Vorſtellungskraͤfte wuͤrkt, oder in ſo fern ſie uns die Beſchaffenheit der Dinge mit mehr oder weniger Deutlichkeit erkennen laͤßt. Bey der Erkenntnis ſind wir mit dem Gegenſtand, als einer ganz auſſer uns liegenden Sache beſchaͤftiget; bey der Empfindung aber geben wir mehr auf uns ſelbſt, auf den angenehmen oder unangenehmen Ein- druk, den der Gegenſtand auf uns macht, als auf ſeine Beſchaffenheit, Achtung. Die Erkenntnis iſt hell oder dunkel, deutlich und ausfuͤhrlich, oder confus und engeingeſchraͤnkt; die Empfindung aber iſt lebhaft oder ſchwach, angenehm oder unangenehm. Jn moraliſchem Sinn iſt die Empfindung ein durch oͤftere Wiederholung zur Fertigkeit geworde- nes Gefuͤhl, in ſo fein es zur Quelle gewiſſer inner- licher oder aͤuſſerlicher Handlungen wird. So ſind Empfindungen der Ehre, der Rechtſchaffenheit, der Dankbarkeit, Eindruͤke, die gewiſſe Gegenſtaͤnde ſo oft auf uns gemacht haben, daß ſie, wenn aͤhnliche Gegenſtaͤnde wieder vorkommen, ſchnell in uns ent- ſtehen, und ſich als herrſchende Grundtriebe der Hand- lungen aͤuſſern. Dieſes ſind die Empfindungen, de- ren verſchiedene Miſchung und Staͤrke den ſittlichen Charakter des Menſchen beſtimmen. Jn dieſem Sinn ſagt man von einigen Menſchen, ſie haben kein Gefuͤhl oder keine Empfindungen, naͤmlich, keine herrſchende Empfindungen von Ehre, von Rechtſchaf- fenheit; von Menſchlichkeit, von Liebe des Vater- landes u. d. gl. Menſchen von etwas ſtumpfen Sinnen, die nie mit irgend einem betraͤchtlichen Grad der Lebhaf- tigkeit fuͤhlen, bey denen angenehme ſowol als un- angenehme Empfindungen nur durch ſehr ſtark wuͤr- kende Eindruͤke erregt werden, haben wenig Empfin- dung in pſychologiſchem Sinn des Worts; die aber, auf welche die Gegenſtaͤnde bald voruͤber gehende Wuͤrkung thun, ſie ſey ſtark oder ſchwach, in denen keine Art der Empfindung herrſchend worden, ſind die, denen man das moraliſche Gefuͤhl, das, was die Franzoſen Sentimens nennen, und was wir oft durch Geſinnungen ausdruͤken, abſpricht. So wie Philoſophie oder Wiſſenſchaft uͤberhaupt, die Erkenntnis zum Endzwek hat, ſo zielen die ſchoͤnen Kuͤnſte auf Empfindung ab. Jhre unmit- telbare Wuͤrkung iſt Empfindung in pſychologiſchem Sinn zu erweken; ihr letzter Endzwek aber geht auf moraliſche Empfindungen, wodurch der Menſch ſei- nen ſittlichen Werth bekommt. (*) Sollen die ſchoͤ- nen Kuͤnſte Schweſtern der Philoſophie, nicht blos leichtfertige Dirnen ſeyn, die man zum Zeitvertreib herbey ruft, ſo muͤſſen ſie bey Ausſtreuung der Empfindungen von Verſtand und Weisheit geleitet werden. Dieſes iſt ein Geſetz, das auch den Wiſ- ſenſchaften vorgeſchrieben iſt. Niſi utile eſt, quod facimus, ſtulta eſt Sapientia, ſagt ein eben ſo beſchei- dener, als verſtaͤndiger Dichter. (*) Die Wiſſen- ſchaft, die bey Aufklaͤrung und Entwiklung der Begriffe keine Wahl beobachtet, der jeder Begriff, er ſey brauchbar oder nicht, gleich wichtig iſt, ſtrikt Netze von Spinnweben, darin nur Fliegen gefangen werden, ſie wird allen Verſtaͤndigen zum Geſpoͤtt. Dieſes iſt in der allgemeinen geſunden Vernunft gegruͤndet, daß wir uͤber die lachen, die ſich in Wiſſenſchaften und in mechaniſchen Kuͤnſten mit muͤh- ſamen Kleinigkeiten abgeben. Sollte denn dieſes Geſetz der Nutzbarkeit, dieſer nothwendige Beyſtand der Weisheit, die ſchoͤnen Kuͤnſte nichts angehen? Welcher verſtaͤndige Kuͤnſtler wird ſich ſelbſt dadurch erniedrigen wollen, daß er ſich und ſeine Kunſt von den Geſetzen der Weisheit und der allgemeinen phi- loſophiſchen Policey ausgeſchloſſen haͤlt? Heinrich der IV. in Frankreich gab ein Geſetz, das die Klei- derpracht einſchraͤnkte; einige dem Volke zum Zeit- vertreib dienende Frauensperſonen wollten ſich dem Geſetz auch unterwerfen, aber der philoſophiſche Koͤnig ſagte ſpoͤttiſch zu ihnen; fuͤr euch iſt dieſes Geſetz nicht gemacht; ihr ſeyd nicht wichtig genug, daß ein Geſetzgeber ſich um euch bekuͤmmern ſollte. Jn dieſe edle Geſellſchaft verweiſen wir auch die Kuͤnſtler, die die Geſetze der Weisheit, denen ſich die Philoſophie voͤllig unterwirft, fuͤr ſich nicht ver- bindlich halten. (*) S. Kuͤnſte. (*) Phæ- drus. Da es alſo das eigentliche Geſchaͤft der ſchoͤnen Kuͤnſte iſt Empfindungen zu erweken, und da ſie in dieſem Geſchaͤfte von Vernunft und Weisheit muͤſſen geleitet werden, ſo entſtehet daher in der Theorie

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie01_1771/324>, abgerufen am 21.11.2024.