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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Viertes Buch.
Seht da den Ort geliebter Nähe *
Von schwesterlicher Nachbarschaft,
Er nimmt durch seiner Schanzen Höhe
Manch Ungewitter in Verhaft.
Wo ist die feste Burg geblieben,
Die manchen Feind sonst abgetrieben,
Die Schutzwehr jener alten Zeit?
Jhr Mauren seyd nicht mehr vorhanden!
Nur zeiget man, wo ihr gestanden,
Die Spuren der Vergänglichkeit.
Wie prächtig zeigt in grüner Gegend
Der Petersberg sein blaues Haupt!
Wo, wenn kein trüber Himmel regent,
Man sich oft selbst zu seyn geglaubt;
Er träget auf bemosten Rücken
Manch Grabmahl in bewahrten Stücken,
Von dem Askanischen Geschlecht,
Auf seinem höckrichten Gefilde
Zeigt sich der Neubegier im Bilde
Das Canaan von Preussen recht.
Wo bist du doch, berühmte Veste,
Die einst der Adler aufgebaut!
Zur Schutzwehr wider fremde Gäste,
Wofür den Sorben oft gegraut,
Da war für sie Tod und Verderben,
Jn Wittekindens tapfern Erben,
Ja, Landsberg! itzo seh ich dich!
Du
* Riedeburg, ein in den mittlern Zeiten gar fester Ort
der Erzbischöffe von Magdeburg.
Viertes Buch.
Seht da den Ort geliebter Naͤhe *
Von ſchweſterlicher Nachbarſchaft,
Er nimmt durch ſeiner Schanzen Hoͤhe
Manch Ungewitter in Verhaft.
Wo iſt die feſte Burg geblieben,
Die manchen Feind ſonſt abgetrieben,
Die Schutzwehr jener alten Zeit?
Jhr Mauren ſeyd nicht mehr vorhanden!
Nur zeiget man, wo ihr geſtanden,
Die Spuren der Vergaͤnglichkeit.
Wie praͤchtig zeigt in gruͤner Gegend
Der Petersberg ſein blaues Haupt!
Wo, wenn kein truͤber Himmel regent,
Man ſich oft ſelbſt zu ſeyn geglaubt;
Er traͤget auf bemoſten Ruͤcken
Manch Grabmahl in bewahrten Stuͤcken,
Von dem Askaniſchen Geſchlecht,
Auf ſeinem hoͤckrichten Gefilde
Zeigt ſich der Neubegier im Bilde
Das Canaan von Preuſſen recht.
Wo biſt du doch, beruͤhmte Veſte,
Die einſt der Adler aufgebaut!
Zur Schutzwehr wider fremde Gaͤſte,
Wofuͤr den Sorben oft gegraut,
Da war fuͤr ſie Tod und Verderben,
Jn Wittekindens tapfern Erben,
Ja, Landsberg! itzo ſeh ich dich!
Du
* Riedeburg, ein in den mittlern Zeiten gar feſter Ort
der Erzbiſchoͤffe von Magdeburg.
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[234/0254] Viertes Buch. Seht da den Ort geliebter Naͤhe * Von ſchweſterlicher Nachbarſchaft, Er nimmt durch ſeiner Schanzen Hoͤhe Manch Ungewitter in Verhaft. Wo iſt die feſte Burg geblieben, Die manchen Feind ſonſt abgetrieben, Die Schutzwehr jener alten Zeit? Jhr Mauren ſeyd nicht mehr vorhanden! Nur zeiget man, wo ihr geſtanden, Die Spuren der Vergaͤnglichkeit. Wie praͤchtig zeigt in gruͤner Gegend Der Petersberg ſein blaues Haupt! Wo, wenn kein truͤber Himmel regent, Man ſich oft ſelbſt zu ſeyn geglaubt; Er traͤget auf bemoſten Ruͤcken Manch Grabmahl in bewahrten Stuͤcken, Von dem Askaniſchen Geſchlecht, Auf ſeinem hoͤckrichten Gefilde Zeigt ſich der Neubegier im Bilde Das Canaan von Preuſſen recht. Wo biſt du doch, beruͤhmte Veſte, Die einſt der Adler aufgebaut! Zur Schutzwehr wider fremde Gaͤſte, Wofuͤr den Sorben oft gegraut, Da war fuͤr ſie Tod und Verderben, Jn Wittekindens tapfern Erben, Ja, Landsberg! itzo ſeh ich dich! Du * Riedeburg, ein in den mittlern Zeiten gar feſter Ort der Erzbiſchoͤffe von Magdeburg.

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/254>, abgerufen am 22.11.2024.