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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Viertes Buch.

Jn GOtt, der unbegreiflich bleibt;
Du aber wirst in dem belehret,
Was niemand noch gesehn, gehöret,
Entwirft, malt, singet, fühlt, beschreibt.

Auf! folge seinem Heroldsstabe,
Der glänzt wie ein ätherisch Licht,
Er saß einmahl bey dessen Grabe,
Den dein erbärmlich schön Gedicht
Jn seiner Leidensschmach bezeichnet,
Als ihn ein Freund vorher verleugnet,
Ein andrer aber erst verrieth,
Was Länder werdet ihr durchsteigen!
Was wird er dir für Küsten zeigen,
Die hier kein sterblich Auge sieht!
Du kommst an der Unendlichkeiten,
Der Tiefe bodenloses Meer,
Da ist dein Ursprung aller Zeiten,
Und der Minuten Wiederkehr,
Weit über jener Menge Welten,
Die noch bey uns als Milchweg gelten,
Dem Fabelalterthum zu Hohn,
Ey! was für Freude seltner Arten
Die da schon deiner Muse warten,
Jch sehe sie im Geiste schon.
Die Seelen der erwürgten Knaben,
Das Opfer jener Tyranney,
Die Bethlehem beweint, begraben,
Ach! seht! ihr Phalanx rückt herbey!
Der

Viertes Buch.

Jn GOtt, der unbegreiflich bleibt;
Du aber wirſt in dem belehret,
Was niemand noch geſehn, gehoͤret,
Entwirft, malt, ſinget, fuͤhlt, beſchreibt.

Auf! folge ſeinem Heroldsſtabe,
Der glaͤnzt wie ein aͤtheriſch Licht,
Er ſaß einmahl bey deſſen Grabe,
Den dein erbaͤrmlich ſchoͤn Gedicht
Jn ſeiner Leidensſchmach bezeichnet,
Als ihn ein Freund vorher verleugnet,
Ein andrer aber erſt verrieth,
Was Laͤnder werdet ihr durchſteigen!
Was wird er dir fuͤr Kuͤſten zeigen,
Die hier kein ſterblich Auge ſieht!
Du kommſt an der Unendlichkeiten,
Der Tiefe bodenloſes Meer,
Da iſt dein Urſprung aller Zeiten,
Und der Minuten Wiederkehr,
Weit uͤber jener Menge Welten,
Die noch bey uns als Milchweg gelten,
Dem Fabelalterthum zu Hohn,
Ey! was fuͤr Freude ſeltner Arten
Die da ſchon deiner Muſe warten,
Jch ſehe ſie im Geiſte ſchon.
Die Seelen der erwuͤrgten Knaben,
Das Opfer jener Tyranney,
Die Bethlehem beweint, begraben,
Ach! ſeht! ihr Phalanx ruͤckt herbey!
Der
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[300/0320] Viertes Buch. Jn GOtt, der unbegreiflich bleibt; Du aber wirſt in dem belehret, Was niemand noch geſehn, gehoͤret, Entwirft, malt, ſinget, fuͤhlt, beſchreibt. Auf! folge ſeinem Heroldsſtabe, Der glaͤnzt wie ein aͤtheriſch Licht, Er ſaß einmahl bey deſſen Grabe, Den dein erbaͤrmlich ſchoͤn Gedicht Jn ſeiner Leidensſchmach bezeichnet, Als ihn ein Freund vorher verleugnet, Ein andrer aber erſt verrieth, Was Laͤnder werdet ihr durchſteigen! Was wird er dir fuͤr Kuͤſten zeigen, Die hier kein ſterblich Auge ſieht! Du kommſt an der Unendlichkeiten, Der Tiefe bodenloſes Meer, Da iſt dein Urſprung aller Zeiten, Und der Minuten Wiederkehr, Weit uͤber jener Menge Welten, Die noch bey uns als Milchweg gelten, Dem Fabelalterthum zu Hohn, Ey! was fuͤr Freude ſeltner Arten Die da ſchon deiner Muſe warten, Jch ſehe ſie im Geiſte ſchon. Die Seelen der erwuͤrgten Knaben, Das Opfer jener Tyranney, Die Bethlehem beweint, begraben, Ach! ſeht! ihr Phalanx ruͤckt herbey! Der

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/320>, abgerufen am 24.11.2024.