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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Freuden- und Trauer-Oden.

Der Dichter mit der deutschen Zungen
Wird itzt von ihnen hoch besungen,
Wie sie Marino einst gethan,
Sie freuen sich, noch eins zu hören,
Daß Deutschland auch bey milden Zähren
Jhr Blutvergiessen sehen kann.

Auch Jahreszeiten sind erschienen,
Seht ihre Hofstatt prächtig ziehn,
Die Seele Brockes zu bedienen,
Bis durch des Erdballs Dunstkreis hin,
Der Winter führet in der Mitten
Auf kalten und gefrornen Tritten
Den deutschen Sänger bey der Hand,
Zur Linken ist der Lenz zu finden,
Der Herbst und Sommer forn und hinden,
Von Thomsons Geist dazu gesandt.
Vor einem Heer verklärter Geister,
Die Brockes zum Empfang bestimmt,
Steht Pope, dieser grosse Meister,
Seht, wie er seine Harfe nimmt.
Den Menschen sang er ehedessen,
Als er hiernieden eingesessen,
Nach seinem Wesen und Natur,
Jtzt spannet er die Saiten höher,
Er siehet, Brockes kommt ihm näher,
Drum wird sein Lied der Schöpfer nur.
O! was für seeliges Gewimmel!
Der Dichter kommt, er ist schon da!
Die

Freuden- und Trauer-Oden.

Der Dichter mit der deutſchen Zungen
Wird itzt von ihnen hoch beſungen,
Wie ſie Marino einſt gethan,
Sie freuen ſich, noch eins zu hoͤren,
Daß Deutſchland auch bey milden Zaͤhren
Jhr Blutvergieſſen ſehen kann.

Auch Jahreszeiten ſind erſchienen,
Seht ihre Hofſtatt praͤchtig ziehn,
Die Seele Brockes zu bedienen,
Bis durch des Erdballs Dunſtkreis hin,
Der Winter fuͤhret in der Mitten
Auf kalten und gefrornen Tritten
Den deutſchen Saͤnger bey der Hand,
Zur Linken iſt der Lenz zu finden,
Der Herbſt und Sommer forn und hinden,
Von Thomſons Geiſt dazu geſandt.
Vor einem Heer verklaͤrter Geiſter,
Die Brockes zum Empfang beſtimmt,
Steht Pope, dieſer groſſe Meiſter,
Seht, wie er ſeine Harfe nimmt.
Den Menſchen ſang er ehedeſſen,
Als er hiernieden eingeſeſſen,
Nach ſeinem Weſen und Natur,
Jtzt ſpannet er die Saiten hoͤher,
Er ſiehet, Brockes kommt ihm naͤher,
Drum wird ſein Lied der Schoͤpfer nur.
O! was fuͤr ſeeliges Gewimmel!
Der Dichter kommt, er iſt ſchon da!
Die
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[301/0321] Freuden- und Trauer-Oden. Der Dichter mit der deutſchen Zungen Wird itzt von ihnen hoch beſungen, Wie ſie Marino einſt gethan, Sie freuen ſich, noch eins zu hoͤren, Daß Deutſchland auch bey milden Zaͤhren Jhr Blutvergieſſen ſehen kann. Auch Jahreszeiten ſind erſchienen, Seht ihre Hofſtatt praͤchtig ziehn, Die Seele Brockes zu bedienen, Bis durch des Erdballs Dunſtkreis hin, Der Winter fuͤhret in der Mitten Auf kalten und gefrornen Tritten Den deutſchen Saͤnger bey der Hand, Zur Linken iſt der Lenz zu finden, Der Herbſt und Sommer forn und hinden, Von Thomſons Geiſt dazu geſandt. Vor einem Heer verklaͤrter Geiſter, Die Brockes zum Empfang beſtimmt, Steht Pope, dieſer groſſe Meiſter, Seht, wie er ſeine Harfe nimmt. Den Menſchen ſang er ehedeſſen, Als er hiernieden eingeſeſſen, Nach ſeinem Weſen und Natur, Jtzt ſpannet er die Saiten hoͤher, Er ſiehet, Brockes kommt ihm naͤher, Drum wird ſein Lied der Schoͤpfer nur. O! was fuͤr ſeeliges Gewimmel! Der Dichter kommt, er iſt ſchon da! Die

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/321>, abgerufen am 24.11.2024.