Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Uebersetzte Oden. Horazens Lob des Landlebens. Uebersetzt 1740.Glückseelig! welcher mit Vergnügen Von Aemtern frey, wie jene Welt gethan, Mit seinen eignen Ochsen kan Die väterlichen Aecker pflügen; Und der sich keine Sorgen macht, Wieviel sein Wucher eingebracht. Kein Feldgeschrey darf ihn nicht wecken, Jhn schrecket nicht das ungestüme Meer, Er meidet jene Schranken sehr, Die ihm den Richterstuhl entdecken; Und jener Grossen stolzem Haus Weicht er, so viel ihm möglich, aus. Wogegen er in Feld und Garten Des jungen Weinstocks aufgeschossne Zucht Mit Pappeln zu vermählen sucht, Die Bäume pflegt er abzuwarten, Sein Messer wird den faulen gramm Und pfropfet bessre auf den Stamm. Bald sieht er in verzäunten Waiden Sein blökend Vieh zerstreut in Heerden, Bald kann er sich beschäftigt sehn Mit Z
Ueberſetzte Oden. Horazens Lob des Landlebens. Ueberſetzt 1740.Gluͤckſeelig! welcher mit Vergnuͤgen Von Aemtern frey, wie jene Welt gethan, Mit ſeinen eignen Ochſen kan Die vaͤterlichen Aecker pfluͤgen; Und der ſich keine Sorgen macht, Wieviel ſein Wucher eingebracht. Kein Feldgeſchrey darf ihn nicht wecken, Jhn ſchrecket nicht das ungeſtuͤme Meer, Er meidet jene Schranken ſehr, Die ihm den Richterſtuhl entdecken; Und jener Groſſen ſtolzem Haus Weicht er, ſo viel ihm moͤglich, aus. Wogegen er in Feld und Garten Des jungen Weinſtocks aufgeſchoſſne Zucht Mit Pappeln zu vermaͤhlen ſucht, Die Baͤume pflegt er abzuwarten, Sein Meſſer wird den faulen gramm Und pfropfet beſſre auf den Stamm. Bald ſieht er in verzaͤunten Waiden Sein bloͤkend Vieh zerſtreut in Heerden, Bald kann er ſich beſchaͤftigt ſehn Mit Z
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Ueberſetzte Oden.
Horazens Lob des Landlebens.
Ueberſetzt 1740.
Gluͤckſeelig! welcher mit Vergnuͤgen
Von Aemtern frey, wie jene Welt gethan,
Mit ſeinen eignen Ochſen kan
Die vaͤterlichen Aecker pfluͤgen;
Und der ſich keine Sorgen macht,
Wieviel ſein Wucher eingebracht.
Kein Feldgeſchrey darf ihn nicht wecken,
Jhn ſchrecket nicht das ungeſtuͤme Meer,
Er meidet jene Schranken ſehr,
Die ihm den Richterſtuhl entdecken;
Und jener Groſſen ſtolzem Haus
Weicht er, ſo viel ihm moͤglich, aus.
Wogegen er in Feld und Garten
Des jungen Weinſtocks aufgeſchoſſne Zucht
Mit Pappeln zu vermaͤhlen ſucht,
Die Baͤume pflegt er abzuwarten,
Sein Meſſer wird den faulen gramm
Und pfropfet beſſre auf den Stamm.
Bald ſieht er in verzaͤunten Waiden
Sein bloͤkend Vieh zerſtreut in Heerden,
Bald kann er ſich beſchaͤftigt ſehn
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