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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Fünftes Buch.

Mit angenehmen Honigschneiden,
Womit er leere Tonnen ziert,
Auch wenn er seine Schafe schiert.

Hat erst der Herbst die grünen Zweige,
Mit reifem Obst besät, empor gestreckt,
Was wird ihm nicht für Lust erweckt!
Er bricht die wunderschöne Feige
Von ihrem, vor dem Jahre kaum
Erst fortgesetztem jungen Baum.
Die Trauben liest er von den Ranken,
Die oftermahls so schöne Farben zeigt,
Daß sie den Purpur übersteigt,
Und hat sie euch schon in Gedanken
Jhr Feldbeschützer zugedacht,
Weil ihr sein Land so wohl bewacht.
Bald denkt er unter einer Eichen,
Die hochbejahrt, den Gliedern wohl zu thun,
Bald will er in dem Grase ruhn,
Er sieht den Bach vorüber streichen,
Und hört den angenehmen Schall
Von seines hohen Ufers Fall.
Die Vögel singen in dem Walde,
Es rauscht ein Qvell; das strudelnde Getön
Klingt seinen Ohren wunderschön,
Und winkt dem sanften Schlafe balde;
Es schließt ihm zu beqvemer Ruh
Die Augen von sich selber zu.
Wenn

Fünftes Buch.

Mit angenehmen Honigſchneiden,
Womit er leere Tonnen ziert,
Auch wenn er ſeine Schafe ſchiert.

Hat erſt der Herbſt die gruͤnen Zweige,
Mit reifem Obſt beſaͤt, empor geſtreckt,
Was wird ihm nicht fuͤr Luſt erweckt!
Er bricht die wunderſchoͤne Feige
Von ihrem, vor dem Jahre kaum
Erſt fortgeſetztem jungen Baum.
Die Trauben lieſt er von den Ranken,
Die oftermahls ſo ſchoͤne Farben zeigt,
Daß ſie den Purpur uͤberſteigt,
Und hat ſie euch ſchon in Gedanken
Jhr Feldbeſchuͤtzer zugedacht,
Weil ihr ſein Land ſo wohl bewacht.
Bald denkt er unter einer Eichen,
Die hochbejahrt, den Gliedern wohl zu thun,
Bald will er in dem Graſe ruhn,
Er ſieht den Bach voruͤber ſtreichen,
Und hoͤrt den angenehmen Schall
Von ſeines hohen Ufers Fall.
Die Voͤgel ſingen in dem Walde,
Es rauſcht ein Qvell; das ſtrudelnde Getoͤn
Klingt ſeinen Ohren wunderſchoͤn,
Und winkt dem ſanften Schlafe balde;
Es ſchließt ihm zu beqvemer Ruh
Die Augen von ſich ſelber zu.
Wenn
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[354/0374] Fünftes Buch. Mit angenehmen Honigſchneiden, Womit er leere Tonnen ziert, Auch wenn er ſeine Schafe ſchiert. Hat erſt der Herbſt die gruͤnen Zweige, Mit reifem Obſt beſaͤt, empor geſtreckt, Was wird ihm nicht fuͤr Luſt erweckt! Er bricht die wunderſchoͤne Feige Von ihrem, vor dem Jahre kaum Erſt fortgeſetztem jungen Baum. Die Trauben lieſt er von den Ranken, Die oftermahls ſo ſchoͤne Farben zeigt, Daß ſie den Purpur uͤberſteigt, Und hat ſie euch ſchon in Gedanken Jhr Feldbeſchuͤtzer zugedacht, Weil ihr ſein Land ſo wohl bewacht. Bald denkt er unter einer Eichen, Die hochbejahrt, den Gliedern wohl zu thun, Bald will er in dem Graſe ruhn, Er ſieht den Bach voruͤber ſtreichen, Und hoͤrt den angenehmen Schall Von ſeines hohen Ufers Fall. Die Voͤgel ſingen in dem Walde, Es rauſcht ein Qvell; das ſtrudelnde Getoͤn Klingt ſeinen Ohren wunderſchoͤn, Und winkt dem ſanften Schlafe balde; Es ſchließt ihm zu beqvemer Ruh Die Augen von ſich ſelber zu. Wenn

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/374>, abgerufen am 24.11.2024.