Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.
Hier sind der Felder Tagewerke Vergnügten Leuten eine Lust, Die Fruchtbarkeit zeigt ihre Stärke Zweymahl, im Frühling und August, Warum? der Landmann sät bey Millionen Freuden, Jn Hoffnung, daß sein Herzog lebt, Wobey ihm schon das Herze bebt, Mit was für Jauchzen er wird schneiden. Setzt er, von seiner Arbeit müde, Sich auf den umgekehrten Pflug, So ist bey einem Abendliede Mein Anblick ihm zuletzt genug, Er bringt den trägen Zug der ausgespannten Pferde Ganz langsam zu der Krippen hin, Und fühlt bereits in seinem Sinn, Wie sanft der Schlummer kommen werde. Mein Herzog! solch geruhig Leben Trifft nur ein froher Unterthan Durch Dein durchlauchtigstes Bestreben Auf mir, in Deinen Landen an, Hier wohnt ein Vaterherz, voll gnädigstem Erbarmen, Hier wieget ein gerecht Gericht Mit unverändertem Gesicht Sein Recht den Reichen, wie den Armen. Jch C 4
Hier ſind der Felder Tagewerke Vergnuͤgten Leuten eine Luſt, Die Fruchtbarkeit zeigt ihre Staͤrke Zweymahl, im Fruͤhling und Auguſt, Warum? der Landmann ſaͤt bey Millionen Freuden, Jn Hoffnung, daß ſein Herzog lebt, Wobey ihm ſchon das Herze bebt, Mit was fuͤr Jauchzen er wird ſchneiden. Setzt er, von ſeiner Arbeit muͤde, Sich auf den umgekehrten Pflug, So iſt bey einem Abendliede Mein Anblick ihm zuletzt genug, Er bringt den traͤgen Zug der ausgeſpannten Pferde Ganz langſam zu der Krippen hin, Und fuͤhlt bereits in ſeinem Sinn, Wie ſanft der Schlummer kommen werde. Mein Herzog! ſolch geruhig Leben Trifft nur ein froher Unterthan Durch Dein durchlauchtigſtes Beſtreben Auf mir, in Deinen Landen an, Hier wohnt ein Vaterherz, voll gnaͤdigſtem Erbarmen, Hier wieget ein gerecht Gericht Mit unveraͤndertem Geſicht Sein Recht den Reichen, wie den Armen. Jch C 4
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Oden und Lieder.
Hier lernt der Saͤugling bald zwey Dinge wohl verſtehẽ
Die Muttermilch floͤßt ſolchem ein,
Den Himmel und den Friedenſtein
Jm nennen alsbald anzuſehen.
Hier ſind der Felder Tagewerke
Vergnuͤgten Leuten eine Luſt,
Die Fruchtbarkeit zeigt ihre Staͤrke
Zweymahl, im Fruͤhling und Auguſt,
Warum? der Landmann ſaͤt bey Millionen Freuden,
Jn Hoffnung, daß ſein Herzog lebt,
Wobey ihm ſchon das Herze bebt,
Mit was fuͤr Jauchzen er wird ſchneiden.
Setzt er, von ſeiner Arbeit muͤde,
Sich auf den umgekehrten Pflug,
So iſt bey einem Abendliede
Mein Anblick ihm zuletzt genug,
Er bringt den traͤgen Zug der ausgeſpannten Pferde
Ganz langſam zu der Krippen hin,
Und fuͤhlt bereits in ſeinem Sinn,
Wie ſanft der Schlummer kommen werde.
Mein Herzog! ſolch geruhig Leben
Trifft nur ein froher Unterthan
Durch Dein durchlauchtigſtes Beſtreben
Auf mir, in Deinen Landen an,
Hier wohnt ein Vaterherz, voll gnaͤdigſtem Erbarmen,
Hier wieget ein gerecht Gericht
Mit unveraͤndertem Geſicht
Sein Recht den Reichen, wie den Armen.
Jch
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