Engels, sondern sie sehen bisweilen entfernte Gesellschaften, die aus viel tausend Engeln beste- hen, wie ein Einziges an in solcher Gestalt; und sie schließen von einer Gesellschaft als von einem Theil auf das Allgemeine, welches der Himmel ist; denn das Allgemeine in der vollkommensten Gestalt verhält sich wie die Theile und die Theile wie das Allgemeine, nur ist ein Unterschied, als wie zwischen einer größern und kleinern Gleich- heit. Daher sagen sie, daß der ganze Himmel in solcher Gestalt sey in dem Angesicht des Herrn, weil das Göttliche aus dem Jnnersten und Höch- sten alles siehet.
63. Weil der Himmel so beschaffen ist, so wird er dahero auch vom Herrn wie ein einziger Mensch, und daraus wie ein Einziges regieret: denn es ist bekannt, daß, obgleich der Mensch aus unzähligen Mannigfaltigen bestehet, so wohl im Ganzen als im Theil, im Ganzen aus Glie- dern, sinnlichen Werkzeugen, und Eingeweiden, im Theil aus Reichen von Fasern, Nerven, und Blurgesäßen; also aus Gliedmassen in Glied- massen, und aus Theilen in Theilen; dennoch der Mensch, wenn er würket, als wie ein Einzi- ger würket: eben so ist auch der Himmel unter der Vorsorge und Führung des Herrn.
64. Daß so viel Mannigfaltiges im Men- schen ein Einziges ausmachet, ist die Ursache, weil nicht das allergeringste in ihm ist, das nicht et- was zur allgemeinen Sache beyträgt, und Nutzen
schaffet;
Vom Himmel.
Engels, ſondern ſie ſehen bisweilen entfernte Geſellſchaften, die aus viel tauſend Engeln beſte- hen, wie ein Einziges an in ſolcher Geſtalt; und ſie ſchließen von einer Geſellſchaft als von einem Theil auf das Allgemeine, welches der Himmel iſt; denn das Allgemeine in der vollkommenſten Geſtalt verhaͤlt ſich wie die Theile und die Theile wie das Allgemeine, nur iſt ein Unterſchied, als wie zwiſchen einer groͤßern und kleinern Gleich- heit. Daher ſagen ſie, daß der ganze Himmel in ſolcher Geſtalt ſey in dem Angeſicht des Herrn, weil das Goͤttliche aus dem Jnnerſten und Hoͤch- ſten alles ſiehet.
63. Weil der Himmel ſo beſchaffen iſt, ſo wird er dahero auch vom Herrn wie ein einziger Menſch, und daraus wie ein Einziges regieret: denn es iſt bekannt, daß, obgleich der Menſch aus unzaͤhligen Mannigfaltigen beſtehet, ſo wohl im Ganzen als im Theil, im Ganzen aus Glie- dern, ſinnlichen Werkzeugen, und Eingeweiden, im Theil aus Reichen von Faſern, Nerven, und Blurgeſaͤßen; alſo aus Gliedmaſſen in Glied- maſſen, und aus Theilen in Theilen; dennoch der Menſch, wenn er wuͤrket, als wie ein Einzi- ger wuͤrket: eben ſo iſt auch der Himmel unter der Vorſorge und Fuͤhrung des Herrn.
64. Daß ſo viel Mannigfaltiges im Men- ſchen ein Einziges ausmachet, iſt die Urſache, weil nicht das allergeringſte in ihm iſt, das nicht et- was zur allgemeinen Sache beytraͤgt, und Nutzen
ſchaffet;
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Vom Himmel.
Engels, ſondern ſie ſehen bisweilen entfernte
Geſellſchaften, die aus viel tauſend Engeln beſte-
hen, wie ein Einziges an in ſolcher Geſtalt; und
ſie ſchließen von einer Geſellſchaft als von einem
Theil auf das Allgemeine, welches der Himmel
iſt; denn das Allgemeine in der vollkommenſten
Geſtalt verhaͤlt ſich wie die Theile und die Theile
wie das Allgemeine, nur iſt ein Unterſchied, als
wie zwiſchen einer groͤßern und kleinern Gleich-
heit. Daher ſagen ſie, daß der ganze Himmel
in ſolcher Geſtalt ſey in dem Angeſicht des Herrn,
weil das Goͤttliche aus dem Jnnerſten und Hoͤch-
ſten alles ſiehet.
63. Weil der Himmel ſo beſchaffen iſt, ſo
wird er dahero auch vom Herrn wie ein einziger
Menſch, und daraus wie ein Einziges regieret:
denn es iſt bekannt, daß, obgleich der Menſch
aus unzaͤhligen Mannigfaltigen beſtehet, ſo wohl
im Ganzen als im Theil, im Ganzen aus Glie-
dern, ſinnlichen Werkzeugen, und Eingeweiden,
im Theil aus Reichen von Faſern, Nerven, und
Blurgeſaͤßen; alſo aus Gliedmaſſen in Glied-
maſſen, und aus Theilen in Theilen; dennoch
der Menſch, wenn er wuͤrket, als wie ein Einzi-
ger wuͤrket: eben ſo iſt auch der Himmel unter
der Vorſorge und Fuͤhrung des Herrn.
64. Daß ſo viel Mannigfaltiges im Men-
ſchen ein Einziges ausmachet, iſt die Urſache, weil
nicht das allergeringſte in ihm iſt, das nicht et-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/103>, abgerufen am 16.07.2024.
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