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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
sicht, wenn sie im Gottesdienst begriffen wa-
ren, gegen Aufgang der Sonne wendeten,
und daher kommt es auch, daß sie den Tem-
peln die Aussicht gegen Aufgang gegeben haben.

120. Wie groß, und wie die göttliche Lie-
be beschaffen sey, kann aus der Vergleichung
mit der Sonne der Welt erhellen, daß sie die
allerbrennendste, und man kann es glauben,
noch viel brennender ist: darum fließet der
Herr als eine Sonne nicht unmittelbar in die
Himmel, sondern die Hitze Seiner Liebe wird
auf dem Weg durch die Grade gemäßiget; *)
die Mäßigungen erscheinen als wie ein stralen-
der Hof um die Sonne herum: und überdem
werden die Engel mit einer dünnen überein-
stimmenden Wolke umhüllt, damit sie nicht

von
*) Anmerkung des Uebersetzers.
Der Verfasser berufet sich hier auf das Werk
von den himmlischen Geheimnissen, und
zwar auf Num. 7270. Daselbst heißt es:
"Denn das Göttliche Wahre, welches unmit-
telbar von dem Göttlichen Guten ausgehet, flies-
set nach und nach ein; und auf dem Weg, oder
während jedem neuen nachfolgenden wird
es gememeinschaftlich, nemlich etwas unein-
dringender und dunkler, und wird gemächli-
cher, also langsamer und kälter etc."

Vom Himmel.
ſicht, wenn ſie im Gottesdienſt begriffen wa-
ren, gegen Aufgang der Sonne wendeten,
und daher kommt es auch, daß ſie den Tem-
peln die Ausſicht gegen Aufgang gegeben haben.

120. Wie groß, und wie die goͤttliche Lie-
be beſchaffen ſey, kann aus der Vergleichung
mit der Sonne der Welt erhellen, daß ſie die
allerbrennendſte, und man kann es glauben,
noch viel brennender iſt: darum fließet der
Herr als eine Sonne nicht unmittelbar in die
Himmel, ſondern die Hitze Seiner Liebe wird
auf dem Weg durch die Grade gemaͤßiget; *)
die Maͤßigungen erſcheinen als wie ein ſtralen-
der Hof um die Sonne herum: und uͤberdem
werden die Engel mit einer duͤnnen uͤberein-
ſtimmenden Wolke umhuͤllt, damit ſie nicht

von
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Der Verfaſſer berufet ſich hier auf das Werk
von den himmliſchen Geheimniſſen, und
zwar auf Num. 7270. Daſelbſt heißt es:
„Denn das Goͤttliche Wahre, welches unmit-
telbar von dem Goͤttlichen Guten ausgehet, flieſ-
ſet nach und nach ein; und auf dem Weg, oder
waͤhrend jedem neuen nachfolgenden wird
es gememeinſchaftlich, nemlich etwas unein-
dringender und dunkler, und wird gemaͤchli-
cher, alſo langſamer und kaͤlter ꝛc.“
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[132/0179] Vom Himmel. ſicht, wenn ſie im Gottesdienſt begriffen wa- ren, gegen Aufgang der Sonne wendeten, und daher kommt es auch, daß ſie den Tem- peln die Ausſicht gegen Aufgang gegeben haben. 120. Wie groß, und wie die goͤttliche Lie- be beſchaffen ſey, kann aus der Vergleichung mit der Sonne der Welt erhellen, daß ſie die allerbrennendſte, und man kann es glauben, noch viel brennender iſt: darum fließet der Herr als eine Sonne nicht unmittelbar in die Himmel, ſondern die Hitze Seiner Liebe wird auf dem Weg durch die Grade gemaͤßiget; *) die Maͤßigungen erſcheinen als wie ein ſtralen- der Hof um die Sonne herum: und uͤberdem werden die Engel mit einer duͤnnen uͤberein- ſtimmenden Wolke umhuͤllt, damit ſie nicht von *) Anmerkung des Ueberſetzers. Der Verfaſſer berufet ſich hier auf das Werk von den himmliſchen Geheimniſſen, und zwar auf Num. 7270. Daſelbſt heißt es: „Denn das Goͤttliche Wahre, welches unmit- telbar von dem Goͤttlichen Guten ausgehet, flieſ- ſet nach und nach ein; und auf dem Weg, oder waͤhrend jedem neuen nachfolgenden wird es gememeinſchaftlich, nemlich etwas unein- dringender und dunkler, und wird gemaͤchli- cher, alſo langſamer und kaͤlter ꝛc.“

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/179>, abgerufen am 24.11.2024.