Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. von dem Einfluß verletzet werden: *) daherostehen auch die Himmel nach Beschaffenheit der Aufnahme ab; die obern Himmel, weil sie in dem Guten der Liebe sind, sind dem Herrn *) Anmerkung des Uebersetzers. Hier weiset er auf Num. 6849. Daselbst heißt es: "Nicht anders, als durch die innerliche Anschauung, welche durch den Glauben aus der thätigen Liebe geschiehet, wird der Herr ge- genwärtig dargestellet, denn das Göttliche dringet bis in das Jnnerste. Was dieses anlangt, daß nemlich das Jnnere nicht von der Gegenwart Seines Göttlichen möchte verletzet, sondern beschützet wer- den, so hat es diese Beschaffenheit: das Gött- liche Selbst ist die reine Liebe, und die reine Liebe ist wie Feuer, das brennender ist, als das Feuer der Sonne dieser Welt; dahero, wenn die göttliche Liebe in ihrer Reinigkeit bey einem Engel, Geist, oder Menschen ein- flöße, so müßte er gänzlich umkommen; da- her kommt es, das Jehovah oder der Herr in dem Wort so vielmal ein verzehrend Feuer genennet wird: damit nun die Engel im Him- mel nicht von dem Einfluß der Hitze aus dem Herrn als der Sonne möchten verletzet wer- den, so werden alle und jede mit einer dünnen und übereinstimmenden Wolke bedeckt, durch welche die von dieser Sonne ausfliessende Hitze gemäßiget wird." J 3
Vom Himmel. von dem Einfluß verletzet werden: *) daheroſtehen auch die Himmel nach Beſchaffenheit der Aufnahme ab; die obern Himmel, weil ſie in dem Guten der Liebe ſind, ſind dem Herrn *) Anmerkung des Ueberſetzers. Hier weiſet er auf Num. 6849. Daſelbſt heißt es: „Nicht anders, als durch die innerliche Anſchauung, welche durch den Glauben aus der thaͤtigen Liebe geſchiehet, wird der Herr ge- genwaͤrtig dargeſtellet, denn das Goͤttliche dringet bis in das Jnnerſte. Was dieſes anlangt, daß nemlich das Jnnere nicht von der Gegenwart Seines Goͤttlichen moͤchte verletzet, ſondern beſchuͤtzet wer- den, ſo hat es dieſe Beſchaffenheit: das Goͤtt- liche Selbſt iſt die reine Liebe, und die reine Liebe iſt wie Feuer, das brennender iſt, als das Feuer der Sonne dieſer Welt; dahero, wenn die goͤttliche Liebe in ihrer Reinigkeit bey einem Engel, Geiſt, oder Menſchen ein- floͤße, ſo muͤßte er gaͤnzlich umkommen; da- her kommt es, das Jehovah oder der Herr in dem Wort ſo vielmal ein verzehrend Feuer genennet wird: damit nun die Engel im Him- mel nicht von dem Einfluß der Hitze aus dem Herrn als der Sonne moͤchten verletzet wer- den, ſo werden alle und jede mit einer duͤnnen und uͤbereinſtimmenden Wolke bedeckt, durch welche die von dieſer Sonne ausflieſſende Hitze gemaͤßiget wird.“ J 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0180" n="133"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> von dem Einfluß verletzet werden: <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Ueberſetzers.</hi></hi><lb/> Hier weiſet er auf Num. 6849. Daſelbſt heißt<lb/> es: „Nicht anders, als durch die <hi rendition="#fr">innerliche<lb/> Anſchauung,</hi> welche durch den Glauben aus<lb/> der thaͤtigen Liebe geſchiehet, wird der <hi rendition="#fr">Herr</hi> ge-<lb/> genwaͤrtig dargeſtellet, denn das <hi rendition="#fr">Goͤttliche</hi><lb/> dringet <hi rendition="#fr">bis in das Jnnerſte.</hi> Was dieſes<lb/> anlangt, <hi rendition="#fr">daß nemlich das Jnnere nicht<lb/> von der Gegenwart Seines Goͤttlichen<lb/> moͤchte verletzet, ſondern beſchuͤtzet wer-<lb/> den,</hi> ſo hat es dieſe Beſchaffenheit: das <hi rendition="#fr">Goͤtt-<lb/> liche Selbſt</hi> iſt die reine Liebe, und die reine<lb/> Liebe iſt wie Feuer, das brennender iſt, als<lb/> das Feuer der Sonne dieſer Welt; dahero,<lb/> wenn die goͤttliche Liebe <hi rendition="#fr">in ihrer Reinigkeit</hi><lb/> bey einem Engel, Geiſt, oder Menſchen ein-<lb/> floͤße, ſo muͤßte er gaͤnzlich umkommen; da-<lb/> her kommt es, das Jehovah oder der <hi rendition="#fr">Herr</hi> in<lb/> dem <hi rendition="#fr">Wort</hi> ſo vielmal ein <hi rendition="#fr">verzehrend Feuer</hi><lb/> genennet wird: damit nun die Engel im Him-<lb/> mel nicht von dem Einfluß der Hitze aus dem<lb/><hi rendition="#fr">Herrn</hi> als der Sonne moͤchten verletzet wer-<lb/> den, ſo werden alle und jede mit einer duͤnnen<lb/> und uͤbereinſtimmenden Wolke bedeckt, durch<lb/> welche die von dieſer Sonne ausflieſſende<lb/> Hitze gemaͤßiget wird.“</note> dahero<lb/> ſtehen auch die Himmel nach Beſchaffenheit<lb/> der Aufnahme ab; die obern Himmel, weil<lb/> ſie in dem Guten der Liebe ſind, ſind dem<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Herrn</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0180]
Vom Himmel.
von dem Einfluß verletzet werden: *) dahero
ſtehen auch die Himmel nach Beſchaffenheit
der Aufnahme ab; die obern Himmel, weil
ſie in dem Guten der Liebe ſind, ſind dem
Herrn
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Hier weiſet er auf Num. 6849. Daſelbſt heißt
es: „Nicht anders, als durch die innerliche
Anſchauung, welche durch den Glauben aus
der thaͤtigen Liebe geſchiehet, wird der Herr ge-
genwaͤrtig dargeſtellet, denn das Goͤttliche
dringet bis in das Jnnerſte. Was dieſes
anlangt, daß nemlich das Jnnere nicht
von der Gegenwart Seines Goͤttlichen
moͤchte verletzet, ſondern beſchuͤtzet wer-
den, ſo hat es dieſe Beſchaffenheit: das Goͤtt-
liche Selbſt iſt die reine Liebe, und die reine
Liebe iſt wie Feuer, das brennender iſt, als
das Feuer der Sonne dieſer Welt; dahero,
wenn die goͤttliche Liebe in ihrer Reinigkeit
bey einem Engel, Geiſt, oder Menſchen ein-
floͤße, ſo muͤßte er gaͤnzlich umkommen; da-
her kommt es, das Jehovah oder der Herr in
dem Wort ſo vielmal ein verzehrend Feuer
genennet wird: damit nun die Engel im Him-
mel nicht von dem Einfluß der Hitze aus dem
Herrn als der Sonne moͤchten verletzet wer-
den, ſo werden alle und jede mit einer duͤnnen
und uͤbereinſtimmenden Wolke bedeckt, durch
welche die von dieſer Sonne ausflieſſende
Hitze gemaͤßiget wird.“
J 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |