Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. aber in Ansehung ihres Körpers werden sie vonbeyderley Wärme, sowohl von der Wärme ihres Geistes, als auch von der Wärme der Welt er- wärmt; jene fliesset in diese ein, weil sie mit ein- ander übereinstimmen. Wie die Uebereinstim- mung dieser beyderley Wärme beschaffen ist, kann man von den Thieren abnehmen, daß nemlich ihre vielerley Liebe, davon die vornehmste ist, ihr Geschlecht fortzupflan en, nach Beschaffenheit des Zuflusses der Wärme aus der Welt-Sonne, wel- che Wärme nur zur Frühlings- und Sommers- zeit ist, ausbricht und würket. Diejenigen be- kriegen sich am allermeisten, welche glauben, daß die einfliessende Hitze der Welt die vielerley Liebe errege, denn der natürliche Einfluß gehet nicht in das geistliche, sondern der geistliche Einfluß gehet in das Natürliche, dieser Einfluß ist aus der gött- lichen Ordnung, jener aber ist wider die göttliche Ordnung. 136. Die Engel haben, wie die Menschen, ist
Vom Himmel. aber in Anſehung ihres Koͤrpers werden ſie vonbeyderley Waͤrme, ſowohl von der Waͤrme ihres Geiſtes, als auch von der Waͤrme der Welt er- waͤrmt; jene flieſſet in dieſe ein, weil ſie mit ein- ander uͤbereinſtimmen. Wie die Uebereinſtim- mung dieſer beyderley Waͤrme beſchaffen iſt, kann man von den Thieren abnehmen, daß nemlich ihre vielerley Liebe, davon die vornehmſte iſt, ihr Geſchlecht fortzupflan en, nach Beſchaffenheit des Zufluſſes der Waͤrme aus der Welt-Sonne, wel- che Waͤrme nur zur Fruͤhlings- und Sommers- zeit iſt, ausbricht und wuͤrket. Diejenigen be- kriegen ſich am allermeiſten, welche glauben, daß die einflieſſende Hitze der Welt die vielerley Liebe errege, denn der natuͤrliche Einfluß gehet nicht in das geiſtliche, ſondern der geiſtliche Einfluß gehet in das Natuͤrliche, dieſer Einfluß iſt aus der goͤtt- lichen Ordnung, jener aber iſt wider die goͤttliche Ordnung. 136. Die Engel haben, wie die Menſchen, iſt
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Vom Himmel.
aber in Anſehung ihres Koͤrpers werden ſie von
beyderley Waͤrme, ſowohl von der Waͤrme ihres
Geiſtes, als auch von der Waͤrme der Welt er-
waͤrmt; jene flieſſet in dieſe ein, weil ſie mit ein-
ander uͤbereinſtimmen. Wie die Uebereinſtim-
mung dieſer beyderley Waͤrme beſchaffen iſt, kann
man von den Thieren abnehmen, daß nemlich
ihre vielerley Liebe, davon die vornehmſte iſt, ihr
Geſchlecht fortzupflan en, nach Beſchaffenheit des
Zufluſſes der Waͤrme aus der Welt-Sonne, wel-
che Waͤrme nur zur Fruͤhlings- und Sommers-
zeit iſt, ausbricht und wuͤrket. Diejenigen be-
kriegen ſich am allermeiſten, welche glauben, daß
die einflieſſende Hitze der Welt die vielerley Liebe
errege, denn der natuͤrliche Einfluß gehet nicht in
das geiſtliche, ſondern der geiſtliche Einfluß gehet
in das Natuͤrliche, dieſer Einfluß iſt aus der goͤtt-
lichen Ordnung, jener aber iſt wider die goͤttliche
Ordnung.
136. Die Engel haben, wie die Menſchen,
Verſtand und Willen; das Licht des Him-
mels machet das Leben ihres Verſtandes aus, weil
das Licht des Himmels das Goͤttliche Wahre und
daher die goͤttliche Weisheit iſt; und die Waͤrme
des Himmels machet das Leben ihres Willens
aus, weil die Waͤrme des Himmels das Goͤttliche
Gute und daher die goͤttliche Liebe iſt: ſelbſt das
Leben der Engel iſt aus der Waͤrme, aber nicht
aus dem Licht, auſſer nur, in ſo viel in demſelben
Waͤrme iſt; daß das Leben aus der Waͤrme ſey,
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