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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
Herr aber siehet die Engel in der Stirne; *)
die Ursache, daß Er sie, in der Stirne siehet,
ist diese, weil sich die Stirne auf die Liebe be-
ziehet, und der Herr durch die Liebe in den
Willen der Engel einfließt, und machet, daß
Er durch den Verstand, auf welchen sich die
Augen beziehen, gesehen werde.

146. Allein,
*) Anmerkung des Uebersetzers.
Der Verfasser weiset hier auf Num. 9936.
in dem Werk von den himmlischen Ge-
heimnissen,
daselbst heißt es unter an-
dern: "Die Stirne, wenn die Rede vom
Herrn ist, bedeutet seine göttliche Liebe; denn
durch das Angesicht des Herrn, oder wel-
ches einerley ist, durch das Angesicht Jehoväh,
wird alles, was der göttlichen Liebe zukommt,
als Barmherzigkeit, Friede, Gutes und Weis-
heit angedeutet. Daß das Angesicht Jehoväh
oder das Angesicht des Herrn dieses andeutet,
ist darum, weil durch das Angesicht überhaupt
das Jnnere des Menschen, nemlich seine Nei-
gungen und Gedanken, und also seine Liebe
und Glaube angedeutet wird. Daß das An-
gesicht das Jnnere bedeutet, kommt daher, weil
es aus dem Angesicht, als wie in seinem Ab-
druck oder in seiner Abbildung, hervorleuchtet:
daher kommt es, daß durch das Angesicht Je-
hoväh oder des Herrn dasjenige angedeutet
wird, was Seiner göttlichen Liebe eigen ist:
daß

Vom Himmel.
Herr aber ſiehet die Engel in der Stirne; *)
die Urſache, daß Er ſie, in der Stirne ſiehet,
iſt dieſe, weil ſich die Stirne auf die Liebe be-
ziehet, und der Herr durch die Liebe in den
Willen der Engel einfließt, und machet, daß
Er durch den Verſtand, auf welchen ſich die
Augen beziehen, geſehen werde.

146. Allein,
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Der Verfaſſer weiſet hier auf Num. 9936.
in dem Werk von den himmliſchen Ge-
heimniſſen,
daſelbſt heißt es unter an-
dern: „Die Stirne, wenn die Rede vom
Herrn iſt, bedeutet ſeine goͤttliche Liebe; denn
durch das Angeſicht des Herrn, oder wel-
ches einerley iſt, durch das Angeſicht Jehovaͤh,
wird alles, was der goͤttlichen Liebe zukommt,
als Barmherzigkeit, Friede, Gutes und Weis-
heit angedeutet. Daß das Angeſicht Jehovaͤh
oder das Angeſicht des Herrn dieſes andeutet,
iſt darum, weil durch das Angeſicht uͤberhaupt
das Jnnere des Menſchen, nemlich ſeine Nei-
gungen und Gedanken, und alſo ſeine Liebe
und Glaube angedeutet wird. Daß das An-
geſicht das Jnnere bedeutet, kommt daher, weil
es aus dem Angeſicht, als wie in ſeinem Ab-
druck oder in ſeiner Abbildung, hervorleuchtet:
daher kommt es, daß durch das Angeſicht Je-
hovaͤh oder des Herrn dasjenige angedeutet
wird, was Seiner goͤttlichen Liebe eigen iſt:
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[162/0209] Vom Himmel. Herr aber ſiehet die Engel in der Stirne; *) die Urſache, daß Er ſie, in der Stirne ſiehet, iſt dieſe, weil ſich die Stirne auf die Liebe be- ziehet, und der Herr durch die Liebe in den Willen der Engel einfließt, und machet, daß Er durch den Verſtand, auf welchen ſich die Augen beziehen, geſehen werde. 146. Allein, *) Anmerkung des Ueberſetzers. Der Verfaſſer weiſet hier auf Num. 9936. in dem Werk von den himmliſchen Ge- heimniſſen, daſelbſt heißt es unter an- dern: „Die Stirne, wenn die Rede vom Herrn iſt, bedeutet ſeine goͤttliche Liebe; denn durch das Angeſicht des Herrn, oder wel- ches einerley iſt, durch das Angeſicht Jehovaͤh, wird alles, was der goͤttlichen Liebe zukommt, als Barmherzigkeit, Friede, Gutes und Weis- heit angedeutet. Daß das Angeſicht Jehovaͤh oder das Angeſicht des Herrn dieſes andeutet, iſt darum, weil durch das Angeſicht uͤberhaupt das Jnnere des Menſchen, nemlich ſeine Nei- gungen und Gedanken, und alſo ſeine Liebe und Glaube angedeutet wird. Daß das An- geſicht das Jnnere bedeutet, kommt daher, weil es aus dem Angeſicht, als wie in ſeinem Ab- druck oder in ſeiner Abbildung, hervorleuchtet: daher kommt es, daß durch das Angeſicht Je- hovaͤh oder des Herrn dasjenige angedeutet wird, was Seiner goͤttlichen Liebe eigen iſt: daß

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/209>, abgerufen am 06.05.2024.