Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. burt an verschlossen; dieses ist die Ursache, daßder Mensch, ganz anders als die Thiere von aller- hand Arten, in lauter Unwissenheit geboren wird: damit ihm aber das Bild oder die Gestalt des Himmels wieder hergestellet werden möchte, so muß er sich in solchen Dingen, die zur Ordnung gehören, unterrichten lassen, denn die Gestalt ist nach der Ordnung, wie ich oben gesagt habe: in dem Wort sind alle Gesetze der göttlichen Ordnung enthalten, denn die Gesetze der gött- lichen Ordnung sind die Gebote und Vorschriften, welche in dem Wotr stehen; in so viel dem- nach der Mensch solche weiß, und dernach lebt, in so viel wird ihm das Jnwendige er- öffnet; und darinnen wird die Ordnung oder das Bild des Himmels von neuen gebildet; hier- aus erhellet, was das heisse, in der Gestalt des Himmels seyn, nemlich nach den Geboten, so in dem Wort sind, leben. 203. Jn so viel einer in der Gestalt des mit
Vom Himmel. burt an verſchloſſen; dieſes iſt die Urſache, daßder Menſch, ganz anders als die Thiere von aller- hand Arten, in lauter Unwiſſenheit geboren wird: damit ihm aber das Bild oder die Geſtalt des Himmels wieder hergeſtellet werden moͤchte, ſo muß er ſich in ſolchen Dingen, die zur Ordnung gehoͤren, unterrichten laſſen, denn die Geſtalt iſt nach der Ordnung, wie ich oben geſagt habe: in dem Wort ſind alle Geſetze der goͤttlichen Ordnung enthalten, denn die Geſetze der goͤtt- lichen Ordnung ſind die Gebote und Vorſchriften, welche in dem Wotr ſtehen; in ſo viel dem- nach der Menſch ſolche weiß, und dernach lebt, in ſo viel wird ihm das Jnwendige er- oͤffnet; und darinnen wird die Ordnung oder das Bild des Himmels von neuen gebildet; hier- aus erhellet, was das heiſſe, in der Geſtalt des Himmels ſeyn, nemlich nach den Geboten, ſo in dem Wort ſind, leben. 203. Jn ſo viel einer in der Geſtalt des mit
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0259" n="212"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> burt an verſchloſſen; dieſes iſt die Urſache, daß<lb/> der Menſch, ganz anders als die Thiere von aller-<lb/> hand Arten, in lauter Unwiſſenheit geboren wird:<lb/> damit ihm aber das Bild oder die Geſtalt des<lb/> Himmels wieder hergeſtellet werden moͤchte, ſo<lb/> muß er ſich in ſolchen Dingen, die zur Ordnung<lb/> gehoͤren, unterrichten laſſen, denn die Geſtalt<lb/> iſt nach der Ordnung, wie ich oben geſagt habe:<lb/> in dem <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Wort</hi></hi> ſind alle Geſetze der goͤttlichen<lb/> Ordnung enthalten, denn die Geſetze der goͤtt-<lb/> lichen Ordnung ſind die Gebote und Vorſchriften,<lb/> welche in dem <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Wotr</hi></hi> ſtehen; in ſo viel dem-<lb/> nach der Menſch ſolche weiß, und dernach lebt,<lb/><hi rendition="#fr">in ſo viel wird ihm das Jnwendige</hi> er-<lb/><hi rendition="#fr">oͤffnet;</hi> und darinnen wird die Ordnung oder<lb/> das Bild des Himmels von neuen gebildet; hier-<lb/> aus erhellet, was das heiſſe, <hi rendition="#fr">in der Geſtalt<lb/> des Himmels ſeyn,</hi> nemlich nach den Geboten,<lb/> ſo in dem <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Wort</hi></hi> ſind, leben.</p><lb/> <p>203. Jn ſo viel einer in der Geſtalt des<lb/> Himmels iſt, in ſo viel iſt er im Himmel, ja, in<lb/> ſo viel iſt er der Himmel in der kleinſten Geſtalt,<lb/> man leſe Num. 57; in ſo viel iſt er daher in der<lb/> Erkaͤnntnis und Weisheit; denn alle Gedanken,<lb/> wie ich oben geſagt habe, die von ſeinem Ver-<lb/> ſtande herruͤhren, und alle Neigung, die von<lb/> ſeinem Willen herkommt, breiten ſich allenthalben<lb/> in den Himmel nach deſſen Geſtalt aus, und<lb/> haben auf eine wunderbare Weiſe mit den Geſell-<lb/> ſchaften, ſo daſelbſt ſind, und dieſe hinwiederum<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [212/0259]
Vom Himmel.
burt an verſchloſſen; dieſes iſt die Urſache, daß
der Menſch, ganz anders als die Thiere von aller-
hand Arten, in lauter Unwiſſenheit geboren wird:
damit ihm aber das Bild oder die Geſtalt des
Himmels wieder hergeſtellet werden moͤchte, ſo
muß er ſich in ſolchen Dingen, die zur Ordnung
gehoͤren, unterrichten laſſen, denn die Geſtalt
iſt nach der Ordnung, wie ich oben geſagt habe:
in dem Wort ſind alle Geſetze der goͤttlichen
Ordnung enthalten, denn die Geſetze der goͤtt-
lichen Ordnung ſind die Gebote und Vorſchriften,
welche in dem Wotr ſtehen; in ſo viel dem-
nach der Menſch ſolche weiß, und dernach lebt,
in ſo viel wird ihm das Jnwendige er-
oͤffnet; und darinnen wird die Ordnung oder
das Bild des Himmels von neuen gebildet; hier-
aus erhellet, was das heiſſe, in der Geſtalt
des Himmels ſeyn, nemlich nach den Geboten,
ſo in dem Wort ſind, leben.
203. Jn ſo viel einer in der Geſtalt des
Himmels iſt, in ſo viel iſt er im Himmel, ja, in
ſo viel iſt er der Himmel in der kleinſten Geſtalt,
man leſe Num. 57; in ſo viel iſt er daher in der
Erkaͤnntnis und Weisheit; denn alle Gedanken,
wie ich oben geſagt habe, die von ſeinem Ver-
ſtande herruͤhren, und alle Neigung, die von
ſeinem Willen herkommt, breiten ſich allenthalben
in den Himmel nach deſſen Geſtalt aus, und
haben auf eine wunderbare Weiſe mit den Geſell-
ſchaften, ſo daſelbſt ſind, und dieſe hinwiederum
mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |