Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vorbericht. 1710 bis 1744, da mir der Himmel eröf-net worden ist: auch wird ein jeder Mensch durch die natürliche Wahrheiten zu den geistlichen Wahrheiten geführet: über dieses ist mir vom Herrn gegeben worden, daß ich die Wahrheiten geistlicher Weise liebete, das ist, nicht wegen der Ehre, noch wegen des Gewinnstes, sondern unmittel- bar um der Wahrheiten willen: denn wer die Wahrheiten um der Wahrheiten willen liebt, der siehet sie aus dem Herrn, denn der Herr ist der Weg und die Wahrheit, Joh. 14, 6; wer hingegen die Wahrheiten um der Ehre oder des Gewinnstes willen liebt, der siehet sie aus sich selbst, und aus sich selbst sehen, heißt: Falschheiten sehen. "Ob ich mit den Aposteln geredet ha- nicht (t) Dieses hat Er in einem von den obgedachten
Briefen an den Hn. Präl. Oetinger geschrieben. Vorbericht. 1710 bis 1744, da mir der Himmel eroͤf-net worden iſt: auch wird ein jeder Menſch durch die natuͤrliche Wahrheiten zu den geiſtlichen Wahrheiten gefuͤhret: uͤber dieſes iſt mir vom Herrn gegeben worden, daß ich die Wahrheiten geiſtlicher Weiſe liebete, das iſt, nicht wegen der Ehre, noch wegen des Gewinnſtes, ſondern unmittel- bar um der Wahrheiten willen: denn wer die Wahrheiten um der Wahrheiten willen liebt, der ſiehet ſie aus dem Herrn, denn der Herr iſt der Weg und die Wahrheit, Joh. 14, 6; wer hingegen die Wahrheiten um der Ehre oder des Gewinnſtes willen liebt, der ſiehet ſie aus ſich ſelbſt, und aus ſich ſelbſt ſehen, heißt: Falſchheiten ſehen. „Ob ich mit den Apoſteln geredet ha- nicht (t) Dieſes hat Er in einem von den obgedachten
Briefen an den Hn. Praͤl. Oetinger geſchrieben. <TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0026"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorbericht</hi>.</hi></fw><lb/> 1710 bis 1744, da mir der Himmel eroͤf-<lb/> net worden iſt: auch wird ein jeder Menſch<lb/> durch die natuͤrliche Wahrheiten zu den<lb/> geiſtlichen Wahrheiten gefuͤhret: uͤber<lb/> dieſes iſt mir vom Herrn gegeben worden,<lb/> daß ich die Wahrheiten geiſtlicher Weiſe<lb/> liebete, das iſt, nicht wegen der Ehre, noch<lb/> wegen des Gewinnſtes, ſondern unmittel-<lb/> bar um der Wahrheiten willen: denn wer<lb/> die Wahrheiten um der Wahrheiten willen<lb/> liebt, der ſiehet ſie aus dem Herrn, denn der<lb/> Herr iſt der Weg und die Wahrheit, Joh.<lb/> 14, 6; wer hingegen die Wahrheiten um<lb/> der Ehre oder des Gewinnſtes willen liebt,<lb/> der ſiehet ſie aus ſich ſelbſt, und aus ſich<lb/> ſelbſt ſehen, heißt: Falſchheiten ſehen.</p><lb/> <p>„Ob ich mit den Apoſteln geredet ha-<lb/> be?“ Hierauf antworte ich: ich habe mit<lb/><hi rendition="#fr">Paulo</hi> ein ganzes Jahr geſprochen, auch<lb/> von dem, was er Roͤm. 3, 28. geſchrieben<lb/> hat. Jch habe dreymal mit <hi rendition="#fr">Johanne</hi> ge-<lb/> ſprochen, und einmal mit <hi rendition="#fr">Moſe:</hi> allein, es<lb/> iſt nicht noͤthig geweſen, dieſes in meinen<lb/> herausgegebenen Schriften zu erwehnen:<lb/><note place="foot" n="(t)">Dieſes hat Er in einem von den obgedachten<lb/> Briefen an den Hn. Praͤl. Oetinger geſchrieben.</note> wer wuͤrde es glauben, und wer wuͤrde<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0026]
Vorbericht.
1710 bis 1744, da mir der Himmel eroͤf-
net worden iſt: auch wird ein jeder Menſch
durch die natuͤrliche Wahrheiten zu den
geiſtlichen Wahrheiten gefuͤhret: uͤber
dieſes iſt mir vom Herrn gegeben worden,
daß ich die Wahrheiten geiſtlicher Weiſe
liebete, das iſt, nicht wegen der Ehre, noch
wegen des Gewinnſtes, ſondern unmittel-
bar um der Wahrheiten willen: denn wer
die Wahrheiten um der Wahrheiten willen
liebt, der ſiehet ſie aus dem Herrn, denn der
Herr iſt der Weg und die Wahrheit, Joh.
14, 6; wer hingegen die Wahrheiten um
der Ehre oder des Gewinnſtes willen liebt,
der ſiehet ſie aus ſich ſelbſt, und aus ſich
ſelbſt ſehen, heißt: Falſchheiten ſehen.
„Ob ich mit den Apoſteln geredet ha-
be?“ Hierauf antworte ich: ich habe mit
Paulo ein ganzes Jahr geſprochen, auch
von dem, was er Roͤm. 3, 28. geſchrieben
hat. Jch habe dreymal mit Johanne ge-
ſprochen, und einmal mit Moſe: allein, es
iſt nicht noͤthig geweſen, dieſes in meinen
herausgegebenen Schriften zu erwehnen:
(t) wer wuͤrde es glauben, und wer wuͤrde
nicht
(t) Dieſes hat Er in einem von den obgedachten
Briefen an den Hn. Praͤl. Oetinger geſchrieben.
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