Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. bey ihm im Zusammenhang erhält; dieser Ein-fluß des Herrn heißt der unmittelbare Ein- fluß, aber der andere Einfluß, so vermittelst der Geister geschiehet, wird der mittelbare Ein- fluß genennet, dieser bestehet durch jenen: der unmittelbare Einfluß, nämlich der Einfluß des Herrn selbst, kommt von Seinem Göttlich Menschlichen, und geht in den Willen des Men- schen, und durch den Willen in seinen Verstand, also in das Gute des Menschen, und durch das Gute in sein Wahres, oder welches einerley ist, in die Liebe, und durch die Liebe in seinen Glau- ben, aber nicht umgekehrt, vielweniger in den Glau- ster, oder der äusserste oder erste Himmel;
der vierte Grad macht das äussere Na- türliche aus, und darinnen ist der Mensch; diese Grade sind bey dem Menschen höchst un- terschieden. Und Num. 5147 heißt es: "Das Gutte fliesset vom Herrn durch das Jnnerste des Menschen hindurch, und von daher stufen- weis hin zu dem Aeussern; denn das Jn- nerste ist gegen jenes im vollkommensten Zu- stand, dahero kann es unmittelbar das Gute vom Herrn aufnehmen, aber nicht also das Untere oder Niedrigere; denn, wenn das Untere das Gute vom Herrn unmittel- bar aufnähme, so würde es solches verdunkeln, oder verkehren, denn das Unterste ist gegen das Jnnerste unvollkommener. Vom Himmel. bey ihm im Zuſammenhang erhaͤlt; dieſer Ein-fluß des Herrn heißt der unmittelbare Ein- fluß, aber der andere Einfluß, ſo vermittelſt der Geiſter geſchiehet, wird der mittelbare Ein- fluß genennet, dieſer beſtehet durch jenen: der unmittelbare Einfluß, naͤmlich der Einfluß des Herrn ſelbſt, kommt von Seinem Goͤttlich Menſchlichen, und geht in den Willen des Men- ſchen, und durch den Willen in ſeinen Verſtand, alſo in das Gute des Menſchen, und durch das Gute in ſein Wahres, oder welches einerley iſt, in die Liebe, und durch die Liebe in ſeinen Glau- ben, aber nicht umgekehrt, vielweniger in den Glau- ſter, oder der aͤuſſerſte oder erſte Himmel;
der vierte Grad macht das aͤuſſere Na- tuͤrliche aus, und darinnen iſt der Menſch; dieſe Grade ſind bey dem Menſchen hoͤchſt un- terſchieden. Und Num. 5147 heißt es: „Das Gutte flieſſet vom Herrn durch das Jnnerſte des Menſchen hindurch, und von daher ſtufen- weis hin zu dem Aeuſſern; denn das Jn- nerſte iſt gegen jenes im vollkommenſten Zu- ſtand, dahero kann es unmittelbar das Gute vom Herrn aufnehmen, aber nicht alſo das Untere oder Niedrigere; denn, wenn das Untere das Gute vom Herrn unmittel- bar aufnaͤhme, ſo wuͤrde es ſolches verdunkeln, oder verkehren, denn das Unterſte iſt gegen das Jnnerſte unvollkommener. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0385" n="338"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> bey ihm im Zuſammenhang erhaͤlt; dieſer Ein-<lb/> fluß des <hi rendition="#fr">Herrn</hi> heißt der <hi rendition="#fr">unmittelbare Ein-<lb/> fluß,</hi> aber der andere Einfluß, ſo vermittelſt der<lb/> Geiſter geſchiehet, wird der <hi rendition="#fr">mittelbare Ein-<lb/> fluß</hi> genennet, dieſer beſtehet durch jenen: der<lb/> unmittelbare Einfluß, naͤmlich der Einfluß des<lb/><hi rendition="#fr">Herrn ſelbſt,</hi> kommt von <hi rendition="#fr">Seinem</hi> Goͤttlich<lb/> Menſchlichen, und geht in den Willen des Men-<lb/> ſchen, und durch den Willen in ſeinen Verſtand,<lb/> alſo in das Gute des Menſchen, und durch das<lb/> Gute in ſein Wahres, oder welches einerley iſt,<lb/> in die Liebe, und durch die Liebe in ſeinen Glau-<lb/> ben, aber nicht umgekehrt, vielweniger in den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Glau-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_26_2" prev="#seg2pn_26_1" place="foot" n="*)">ſter, oder der aͤuſſerſte oder erſte Himmel;<lb/><hi rendition="#fr">der vierte Grad</hi> macht das <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">aͤuſſere Na-<lb/> tuͤrliche</hi></hi> aus, und darinnen iſt der Menſch;<lb/> dieſe Grade ſind bey dem Menſchen hoͤchſt un-<lb/> terſchieden. Und Num. 5147 heißt es: „Das<lb/> Gutte flieſſet vom Herrn durch das <hi rendition="#fr">Jnnerſte</hi><lb/> des Menſchen hindurch, und von daher ſtufen-<lb/> weis hin zu dem <hi rendition="#fr">Aeuſſern;</hi> denn das <hi rendition="#fr">Jn-<lb/> nerſte</hi> iſt gegen jenes im vollkommenſten Zu-<lb/> ſtand, dahero kann es unmittelbar das Gute<lb/> vom Herrn aufnehmen, aber nicht alſo das<lb/><hi rendition="#fr">Untere oder Niedrigere;</hi> denn, wenn<lb/> das <hi rendition="#fr">Untere</hi> das Gute vom Herrn unmittel-<lb/> bar aufnaͤhme, ſo wuͤrde es ſolches verdunkeln,<lb/> oder verkehren, denn das <hi rendition="#fr">Unterſte</hi> iſt gegen<lb/> das <hi rendition="#fr">Jnnerſte</hi> unvollkommener.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [338/0385]
Vom Himmel.
bey ihm im Zuſammenhang erhaͤlt; dieſer Ein-
fluß des Herrn heißt der unmittelbare Ein-
fluß, aber der andere Einfluß, ſo vermittelſt der
Geiſter geſchiehet, wird der mittelbare Ein-
fluß genennet, dieſer beſtehet durch jenen: der
unmittelbare Einfluß, naͤmlich der Einfluß des
Herrn ſelbſt, kommt von Seinem Goͤttlich
Menſchlichen, und geht in den Willen des Men-
ſchen, und durch den Willen in ſeinen Verſtand,
alſo in das Gute des Menſchen, und durch das
Gute in ſein Wahres, oder welches einerley iſt,
in die Liebe, und durch die Liebe in ſeinen Glau-
ben, aber nicht umgekehrt, vielweniger in den
Glau-
*)
*) ſter, oder der aͤuſſerſte oder erſte Himmel;
der vierte Grad macht das aͤuſſere Na-
tuͤrliche aus, und darinnen iſt der Menſch;
dieſe Grade ſind bey dem Menſchen hoͤchſt un-
terſchieden. Und Num. 5147 heißt es: „Das
Gutte flieſſet vom Herrn durch das Jnnerſte
des Menſchen hindurch, und von daher ſtufen-
weis hin zu dem Aeuſſern; denn das Jn-
nerſte iſt gegen jenes im vollkommenſten Zu-
ſtand, dahero kann es unmittelbar das Gute
vom Herrn aufnehmen, aber nicht alſo das
Untere oder Niedrigere; denn, wenn
das Untere das Gute vom Herrn unmittel-
bar aufnaͤhme, ſo wuͤrde es ſolches verdunkeln,
oder verkehren, denn das Unterſte iſt gegen
das Jnnerſte unvollkommener.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |