dem Denken aus selbigem herkommt: es wird auch alles Wahre in das Gute verwandelt und der Liebe eingepflanzet, so bald es in den Willen eingehet; so lange aber das Wahre im Gedächt- nisse und im Denken aus selbigem ist, so wird es nicht gut, und hat kein Leben, und wird auch den Menschen nicht zugeeignet, weil der Mensch ein Mensch ist aus dem Willen und aus dem Ver- stand aus selbigem aber nicht aus dem Verstand der vom Willen getrennt ist.
27. Weil ein solcher Unterschied ist zwischen den Engeln des himmlischen Reichs, und zwischen den Engeln des geistlichen Reichs, so sind sie des- wegen nicht beysammen, und haben auch keine Gemeinschaft unter einander; es findet nur eine Mittheilung statt durch Vermittelung der englischen Gesellschaften, welche himmlisch geistliche genennet werden; durch diese fließet das himmlische Reich in das geistliche: da- her geschiehet es, daß der Himmel, ob er gleich in zwey Reiche getheilt ist, dennoch einen Ein- zigen ausmachet. Der Herr thut immer Vor- sehung, daß solche vermittelnde Engel da sind, durch welche die Mittheilung und Vereinigung geschiehet.
28. Weil im folgenden viel von den Engeln des einen und des andern Reichs gesagt wird, so wird deswegen hier das Besondere über- gangen.
Daß
Vom Himmel.
dem Denken aus ſelbigem herkommt: es wird auch alles Wahre in das Gute verwandelt und der Liebe eingepflanzet, ſo bald es in den Willen eingehet; ſo lange aber das Wahre im Gedaͤcht- niſſe und im Denken aus ſelbigem iſt, ſo wird es nicht gut, und hat kein Leben, und wird auch den Menſchen nicht zugeeignet, weil der Menſch ein Menſch iſt aus dem Willen und aus dem Ver- ſtand aus ſelbigem aber nicht aus dem Verſtand der vom Willen getrennt iſt.
27. Weil ein ſolcher Unterſchied iſt zwiſchen den Engeln des himmliſchen Reichs, und zwiſchen den Engeln des geiſtlichen Reichs, ſo ſind ſie des- wegen nicht beyſammen, und haben auch keine Gemeinſchaft unter einander; es findet nur eine Mittheilung ſtatt durch Vermittelung der engliſchen Geſellſchaften, welche himmliſch geiſtliche genennet werden; durch dieſe fließet das himmliſche Reich in das geiſtliche: da- her geſchiehet es, daß der Himmel, ob er gleich in zwey Reiche getheilt iſt, dennoch einen Ein- zigen ausmachet. Der Herr thut immer Vor- ſehung, daß ſolche vermittelnde Engel da ſind, durch welche die Mittheilung und Vereinigung geſchiehet.
28. Weil im folgenden viel von den Engeln des einen und des andern Reichs geſagt wird, ſo wird deswegen hier das Beſondere uͤber- gangen.
Daß
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0075"n="28"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
dem Denken aus ſelbigem herkommt: es wird<lb/>
auch alles Wahre in das Gute verwandelt und<lb/>
der Liebe eingepflanzet, ſo bald es in den Willen<lb/>
eingehet; ſo lange aber das Wahre im Gedaͤcht-<lb/>
niſſe und im Denken aus ſelbigem iſt, ſo wird<lb/>
es nicht gut, und hat kein Leben, und wird auch<lb/>
den Menſchen nicht zugeeignet, weil der Menſch<lb/>
ein Menſch iſt aus dem Willen und aus dem Ver-<lb/>ſtand aus ſelbigem aber nicht aus dem Verſtand<lb/>
der vom Willen getrennt iſt.</p><lb/><p>27. Weil ein ſolcher Unterſchied iſt zwiſchen<lb/>
den Engeln des himmliſchen Reichs, und zwiſchen<lb/>
den Engeln des geiſtlichen Reichs, ſo ſind ſie des-<lb/>
wegen nicht beyſammen, und haben auch keine<lb/>
Gemeinſchaft unter einander; es findet nur eine<lb/>
Mittheilung ſtatt <hirendition="#fr">durch Vermittelung der<lb/>
engliſchen Geſellſchaften,</hi> welche <hirendition="#fr">himmliſch<lb/>
geiſtliche</hi> genennet werden; durch dieſe fließet<lb/>
das <hirendition="#fr">himmliſche Reich</hi> in das <hirendition="#fr">geiſtliche:</hi> da-<lb/>
her geſchiehet es, daß der <hirendition="#fr">Himmel,</hi> ob er gleich<lb/>
in zwey Reiche getheilt iſt, dennoch einen <hirendition="#fr">Ein-<lb/>
zigen</hi> ausmachet. Der <hirendition="#fr">Herr</hi> thut immer Vor-<lb/>ſehung, daß ſolche vermittelnde Engel da ſind,<lb/>
durch welche die Mittheilung und Vereinigung<lb/>
geſchiehet.</p><lb/><p>28. Weil im folgenden viel von den Engeln<lb/>
des einen und des andern Reichs geſagt wird,<lb/>ſo wird deswegen hier das Beſondere uͤber-<lb/>
gangen.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Daß</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[28/0075]
Vom Himmel.
dem Denken aus ſelbigem herkommt: es wird
auch alles Wahre in das Gute verwandelt und
der Liebe eingepflanzet, ſo bald es in den Willen
eingehet; ſo lange aber das Wahre im Gedaͤcht-
niſſe und im Denken aus ſelbigem iſt, ſo wird
es nicht gut, und hat kein Leben, und wird auch
den Menſchen nicht zugeeignet, weil der Menſch
ein Menſch iſt aus dem Willen und aus dem Ver-
ſtand aus ſelbigem aber nicht aus dem Verſtand
der vom Willen getrennt iſt.
27. Weil ein ſolcher Unterſchied iſt zwiſchen
den Engeln des himmliſchen Reichs, und zwiſchen
den Engeln des geiſtlichen Reichs, ſo ſind ſie des-
wegen nicht beyſammen, und haben auch keine
Gemeinſchaft unter einander; es findet nur eine
Mittheilung ſtatt durch Vermittelung der
engliſchen Geſellſchaften, welche himmliſch
geiſtliche genennet werden; durch dieſe fließet
das himmliſche Reich in das geiſtliche: da-
her geſchiehet es, daß der Himmel, ob er gleich
in zwey Reiche getheilt iſt, dennoch einen Ein-
zigen ausmachet. Der Herr thut immer Vor-
ſehung, daß ſolche vermittelnde Engel da ſind,
durch welche die Mittheilung und Vereinigung
geſchiehet.
28. Weil im folgenden viel von den Engeln
des einen und des andern Reichs geſagt wird,
ſo wird deswegen hier das Beſondere uͤber-
gangen.
Daß
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/75>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.