Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. von diesen Graden verschafft, der kann unmög-lich die Unterschiede der Himmel, und die Unter- schiede der Vermögenheiten des Jnnern und Aeußern bey dem Menschen, und nicht den Un- terschied zwischen der geistlichen und natürlichen Welt, und den Unterschied zwischen dem Geist des Menschen und seinen Leib wissen; folglich kann er auch nicht verstehen, was die Ueberein- stimmungen und abbildende Vorstellungen (re- praelentationes) sind, und woher sie kommen, noch wie der Einfluß beschaffen ist; sinnliche Menschen fassen diese Unterschiede nicht, denn sie machen auch nach diesen Graden nacheinander- fortgehende Zu- und Abnehmungen; daher kön- nen sie das Geistliche nicht anders als wie etwas Reineres Natürliche begreifen: derohalben stehen sie auch draußen, und weit von der Erkänntniß. 39. Zuletzt will ich eines gewissen Geheim- dem C 3
Vom Himmel. von dieſen Graden verſchafft, der kann unmoͤg-lich die Unterſchiede der Himmel, und die Unter- ſchiede der Vermoͤgenheiten des Jnnern und Aeußern bey dem Menſchen, und nicht den Un- terſchied zwiſchen der geiſtlichen und natuͤrlichen Welt, und den Unterſchied zwiſchen dem Geiſt des Menſchen und ſeinen Leib wiſſen; folglich kann er auch nicht verſtehen, was die Ueberein- ſtimmungen und abbildende Vorſtellungen (re- prælentationes) ſind, und woher ſie kommen, noch wie der Einfluß beſchaffen iſt; ſinnliche Menſchen faſſen dieſe Unterſchiede nicht, denn ſie machen auch nach dieſen Graden nacheinander- fortgehende Zu- und Abnehmungen; daher koͤn- nen ſie das Geiſtliche nicht anders als wie etwas Reineres Natuͤrliche begreifen: derohalben ſtehen ſie auch draußen, und weit von der Erkaͤnntniß. 39. Zuletzt will ich eines gewiſſen Geheim- dem C 3
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Vom Himmel.
von dieſen Graden verſchafft, der kann unmoͤg-
lich die Unterſchiede der Himmel, und die Unter-
ſchiede der Vermoͤgenheiten des Jnnern und
Aeußern bey dem Menſchen, und nicht den Un-
terſchied zwiſchen der geiſtlichen und natuͤrlichen
Welt, und den Unterſchied zwiſchen dem Geiſt
des Menſchen und ſeinen Leib wiſſen; folglich
kann er auch nicht verſtehen, was die Ueberein-
ſtimmungen und abbildende Vorſtellungen (re-
prælentationes) ſind, und woher ſie kommen,
noch wie der Einfluß beſchaffen iſt; ſinnliche
Menſchen faſſen dieſe Unterſchiede nicht, denn ſie
machen auch nach dieſen Graden nacheinander-
fortgehende Zu- und Abnehmungen; daher koͤn-
nen ſie das Geiſtliche nicht anders als wie etwas
Reineres Natuͤrliche begreifen: derohalben ſtehen
ſie auch draußen, und weit von der Erkaͤnntniß.
39. Zuletzt will ich eines gewiſſen Geheim-
niſſes von den Engeln der dreyen Himmeln ge-
denken welches vorher niemand in den Sinn kom-
men iſt, weil man die Grade oder Stufen nicht
verſtanden hat; daß nemlich bey einem jeden En-
gel, und auch bey einem jeden Menſchen ein in-
nerſter oder hoͤchſter Grad, oder etwas Jn-
nerſtes und Hoͤchſtes ſey, in welches das Goͤtt-
liche des Herrn zuerſt oder am naͤchſten einflieſ-
ſet, und woraus das uͤbrige Jnnerliche regieret
wird, welches nach den Graden der Ordnung bey
denſelben geſchiehet: dieſes Jnnerſte oder
Hoͤchſte kann der Eingang des Herrn zu
dem
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