Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Geisterwelt. flath der Schweine, wie auch das Stinkende,als wie es von den unverdaueten Speisen im Magen ausdünstet. Die in lauter Wollüsten ihr Leben zugebracht, kostbar oder niedlich ge- lebt, und der Gurgel und dem Bauch was zu gut gethan haben, indem sie dieses alswie das höchste Gut des Lebens liebten, die lieben im an- dern Leben den Koth und die heimlichen Ge- mächer, das ist sodann ihre Ergötzung; aus der Ursache, weil dergleichen Wollüste gestliche Un- flätereyen sind; die reinen Oerter, wo kein Un- flat ist, fliehen sie, weil sie ihnen unangenehm sind. Diejenigen, welche an den Ehebrüchen ihre Lust gehabt, halten sich in Hurenhäuser auf, wo alles unsauber und unflätig ist; diese haben sie gerne, aber die züchtigen oder ehrlichen Häuser fliehen sie; sobald sie zu diesen kommen, fallen sie in Ohnmacht; nichts ist ihnen ange- nehmer, als die Ehen zu brechen. Diejenigen, welche rachgierig gewesen, und sich daher eine grimmige und grausame Natur zugezogen ha- ben, lieben die Oerter der Todtenäser, und sind auch in dergleichen Höllen. Und so die andern auf eine andere Weise. 489. Aber die Ergötzlichkeiten des Lebens stehen
Von der Geiſterwelt. flath der Schweine, wie auch das Stinkende,als wie es von den unverdaueten Speiſen im Magen ausduͤnſtet. Die in lauter Wolluͤſten ihr Leben zugebracht, koſtbar oder niedlich ge- lebt, und der Gurgel und dem Bauch was zu gut gethan haben, indem ſie dieſes alswie das hoͤchſte Gut des Lebens liebten, die lieben im an- dern Leben den Koth und die heimlichen Ge- maͤcher, das iſt ſodann ihre Ergoͤtzung; aus der Urſache, weil dergleichen Wolluͤſte geſtliche Un- flaͤtereyen ſind; die reinen Oerter, wo kein Un- flat iſt, fliehen ſie, weil ſie ihnen unangenehm ſind. Diejenigen, welche an den Ehebruͤchen ihre Luſt gehabt, halten ſich in Hurenhaͤuſer auf, wo alles unſauber und unflaͤtig iſt; dieſe haben ſie gerne, aber die zuͤchtigen oder ehrlichen Haͤuſer fliehen ſie; ſobald ſie zu dieſen kommen, fallen ſie in Ohnmacht; nichts iſt ihnen ange- nehmer, als die Ehen zu brechen. Diejenigen, welche rachgierig geweſen, und ſich daher eine grimmige und grauſame Natur zugezogen ha- ben, lieben die Oerter der Todtenaͤſer, und ſind auch in dergleichen Hoͤllen. Und ſo die andern auf eine andere Weiſe. 489. Aber die Ergoͤtzlichkeiten des Lebens ſtehen
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Von der Geiſterwelt.
flath der Schweine, wie auch das Stinkende,
als wie es von den unverdaueten Speiſen im
Magen ausduͤnſtet. Die in lauter Wolluͤſten
ihr Leben zugebracht, koſtbar oder niedlich ge-
lebt, und der Gurgel und dem Bauch was zu
gut gethan haben, indem ſie dieſes alswie das
hoͤchſte Gut des Lebens liebten, die lieben im an-
dern Leben den Koth und die heimlichen Ge-
maͤcher, das iſt ſodann ihre Ergoͤtzung; aus der
Urſache, weil dergleichen Wolluͤſte geſtliche Un-
flaͤtereyen ſind; die reinen Oerter, wo kein Un-
flat iſt, fliehen ſie, weil ſie ihnen unangenehm
ſind. Diejenigen, welche an den Ehebruͤchen
ihre Luſt gehabt, halten ſich in Hurenhaͤuſer
auf, wo alles unſauber und unflaͤtig iſt; dieſe
haben ſie gerne, aber die zuͤchtigen oder ehrlichen
Haͤuſer fliehen ſie; ſobald ſie zu dieſen kommen,
fallen ſie in Ohnmacht; nichts iſt ihnen ange-
nehmer, als die Ehen zu brechen. Diejenigen,
welche rachgierig geweſen, und ſich daher eine
grimmige und grauſame Natur zugezogen ha-
ben, lieben die Oerter der Todtenaͤſer, und ſind
auch in dergleichen Hoͤllen. Und ſo die andern
auf eine andere Weiſe.
489. Aber die Ergoͤtzlichkeiten des Lebens
derjenigen, welche in himmliſcher Liebe in der
Welt gelebt haben, werden in ſolche uͤbereinſtim-
mende Dinge verwandelt, dergleichen in den
Himmeln ſind, welche aus der Sonne des Him-
mels, und aus dem daher ruͤhrenden Licht ent-
ſtehen
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